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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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ihn überrascht an. »Anscheinend fühlen Sie sich wirklich besser.«
    »So ist es«, sagte er. »Wann?«
    Sie legte die Stirn in Falten. »Das müssen Sie den Arzt fragen. Aber es ist ein großer Unterschied, ob man ein bißchen im Korridor hin und her gehen kann, oder ob man bereit ist, nach Hause zu gehen.« Sie regulierte den Tropf. »Sie müssen jede Überanstrengung vermeiden.«
    Damit ging sie hinaus, und ein paar Minuten später kam Colin mit Finch und dem Buch herein, das Dunworthy ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. »Ich dachte, Sie würden das vielleicht brauchen, für die Kostümierung und alles.« Er legte es Dunworthy auf die Decke. »Ich gehe schnell Badri holen.« Er rannte hinaus.
    »Sie sehen schon viel besser aus, Sir«, meinte Finch. »Das freut mich wirklich. Ich fürchte, Sie werden im College dringend gebraucht. Es ist Mrs. Gaddson. Sie hat Balliol wegen fahrlässiger Gesundheitsgefährdung angezeigt und will sich außerdem beim Dekan beschweren, daß ihr Sohn während der Weihnachtsferien Petrarca lesen mußte und als Pfleger dienstverpflichtet wurde. Die Doppelbelastung habe seine Gesundheit ruiniert.«
    »Sagen Sie ihr, daß ich ihr dazu viel Glück wünsche; sie wird in beiden Fällen die verdiente Abfuhr bekommen«, sagte Dunworthy. »Sie müssen für mich herausbringen, wie lang die Frist zwischen einer Schutzimpfung gegen die Pest und dem Eintreten der Immunisierung ist, und dann müssen Sie mir das Laboratorium für eine Absetzoperation vorbereiten.«
    »Wir nutzen es gegenwärtig als Lageraum«, sagte Finch. »Endlich sind mehrere Lieferungen aus London eingetroffen, allerdings war kein Toilettenpapier dabei, obwohl ich in meiner Anforderung eigens darauf hingewiesen hatte…«
    »Schaffen Sie die Vorräte in einen der freigewordenen Räume oder in den Korridor«, sagte Dunworthy. »Ich möchte, daß das Netz so bald wie möglich einsatzbereit ist.«
    Colin öffnete die Tür mit dem Ellbogen und schob Badri mit Hilfe seines anderen Armes und eines Knies herein. »Ich mußte ihn an der Stationsschwester vorbeimogeln«, sagte er atemlos. Er schob den Rollstuhl zum Bett.
    »Ich möchte…«, sagte er und brach ab, als er Badri ansah. Die Sache war unmöglich. Badri war nicht in einer Verfassung, Koordinaten zu berechnen und das Netz zu handhaben. Er sah erschöpft aus, als ob die bloße Fahrt mit dem Rollstuhl ihn mitgenommen hätte, und seine Finger fummelten nervös an der Tasche seines Bademantels, wie sie letztes Mal an seinem Gürtel gezogen und gedreht hatten.
    »Wir werden zwei Probeläufe für Messungen und einen Zugang brauchen«, sagte Badri. Seine Stimme klang so erschöpft wie er aussah, aber die Verzweiflung war nicht mehr herauszuhören. »Und wir werden Genehmigungen für die Absetzoperation und das Rückholmanöver brauchen.«
    »Was ist mit den Protestlern, die vor dem Brasenose College aufgezogen waren?« fragte Dunworthy. »Sind sie noch da und werden sie versuchen, die Operation zu verhindern?«
    »Nein«, sagte Colin. »Die Protestaktionen sind jetzt beim Amt für Denkmalschutz. Seit bekannt geworden ist, daß der Erreger bei der Ausgrabung des Friedhofs freigeworden ist, verlangen sie die Schließung der Ausgrabungsstätte.«
    Gut, dachte Dunworthy. Montoya wird zu sehr damit beschäftigt sein, ihren Friedhof gegen Plakatträger und Protestler zu verteidigen, um sich einzumischen. Zu beschäftigt mit der Suche nach Kivrins Aufnahmegerät.
    »Was werden Sie noch brauchen?« fragte er Badri.
    »Die eingespeicherten Daten von Brasenose zum Vergleich, und eine Parallelschaltung.« Er zog ein Blatt Papier aus der Tasche und überflog es. »Und einen Fernanschluß, damit ich Parameterprüfungen vornehmen kann.«
    Er gab die Liste Dunworthy, der sie an Finch weiterreichte. »Wir brauchen auch medizinische Versorgung für Kivrin«, sagte Dunworthy. »Und ich möchte einen Telefonanschluß in diesem Zimmer.«
    Finch las stirnrunzelnd die Liste.
    »Erzählen Sie mir nicht, wir hätten dies oder jenes nicht«, sagte Dunworthy, bevor der andere protestieren konnte. »Leihen oder stehlen Sie, was wir nicht haben.«
    Er wandte sich zu Badri. »Werden Sie sonst noch etwas brauchen?«
    »Meine Entlassung aus dem Krankenhaus«, sagte Badri. »Ich fürchte, die wird das größte Hindernis sein.«
    »Wer ist Ihr Arzt?«
    »Dr. Gates«, sagte Badri, »aber…«
    »Wir müssen ihm die Situation erklären«, sagte Dunworthy. »Ihm klarmachen, daß es ein Notfall ist.«
    Badri schüttelte

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