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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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Empfangsschalter.
    »Ja, Dr. Ahrens«, erwiderte die andere. »Ah… Sie sagten eben, Mrs. Gaddson werde entlassen, und dann hörte ich Sie den Namen William erwähnen. Ich überlegte gerade, ob Mrs. Gaddson vielleicht William Gaddsons Mutter ist.«
    »Ja«, sagte Mary.
    »Sie sind mit ihm befreundet?« fragte Dunworthy und wartete, daß sie wie die blonde Praktikantin erröten würde.
    Sie tat es. »Ich habe ihn in diesen Ferien ziemlich gut kennengelernt. Er ist dageblieben, um Petrarca zu lesen.«
    »Unter anderem«, sagte Dunworthy und steuerte Mary an dem Schild ISOLIERSTATION. KEIN ZUTRITT vorbei und den Korridor entlang.
    »Was hatte das jetzt zu bedeuten?« fragte sie.
    »Der kränkliche William ist noch selbstgenügsamer, als wir zuerst angenommen hatten«, sagte er und öffnete die Tür zum Wartezimmer.
    Mary schaltete das Licht ein und ging zum Teewagen. Sie schüttelte den Elektrotopf und verschwand mit ihm in der Toilette. Er setzte sich. Jemand hatte das Tablett mit den Gerätschaften zur Blutentnahme entfernt und den hinteren Tisch an seinen Platz zurückgeschoben, aber Marys Einkaufstasche stand noch immer, wo sie sie zurückgelassen hatte. Er beugte sich hinüber und zog sie neben die Stühle.
    Mary kam mit dem Elektrotopf zurück und schloß ihn an. »Konnten Sie von Badri etwas über seine Kontaktpersonen erfahren?«
    »Nichts Genaueres. Er war gestern auf einer Tanzveranstaltung in Headington. Fuhr hin und zurück mit der U-Bahn. Wie schlimm ist es?«
    Mary tat zwei Teebeutel in die Tassen. »Es gibt nur Milchpulver, fürchte ich. Wissen Sie, ob er in den letzten Tagen Kontakt mit jemandem aus den Staaten hatte?«
    »Nein. Warum?«
    »Nehmen Sie Zucker?«
    »Wie schlimm ist es?«
    Sie schüttete Milchpulver in die Tassen. »Die schlechte Nachricht ist, daß Badri sehr krank ist.« Sie gab Zucker dazu. »Er bekam seine Schutzimpfungen hier in der Universitätsklinik, war also noch besser geschützt als die Gesundheitsbehörde vorschreibt. Er sollte gegen Virusmutationen im Bereich von fünf Punkten vollständig und im Bereich von zehn Punkten teilweise geschützt sein. Aber er zeigt alle Symptome einer ausgeprägten Influenza, was auf eine größere Mutation schließen läßt.«
    Das Wasser kochte. »Das heißt, daß mit einer Epidemie zu rechnen ist.«
    »Möglicherweise. Wenn es nicht gelingt, sehr rasch einen Impfstoff zu entwickeln, oder wenn die Quarantäne nicht hält.«
    Sie schüttete vom kochenden Wasser in die Tassen. »Die gute Nachricht ist, daß das Zentrum für Infektionskrankheiten glaubt, es handle sich um einen Influenzatyp, der in South Carolina seinen Ursprung hat.« Sie brachte Dunworthy eine Tasse. »In diesem Fall ist er bereits erforscht, es gibt einen Impfstoff, und er spricht auf symptomatische Behandlung an. Dann ist alles halb so schlimm.«
    »Wie lang ist die Inkubationszeit?«
    »Zwölf bis achtundvierzig Stunden.« Sie lehnte am Teewagen und nippte vorsichtig vom heißen Tee. »Das Zentrum schickt Blutproben zum Vergleich nach Atlanta, und vom Ergebnis wird die empfohlene Behandlung abhängen.«
    »Wann kam Kivrin am Montag zur antiviralen Vorsorge in die Klinik?«
    »Um fünfzehn Uhr«, sagte Mary. »Sie blieb bis zum nächsten Morgen um neun. Ich behielt sie über Nacht da, um sicherzustellen, daß sie ungestört schlafen konnte.«
    »Badri sagt, er habe sie gestern nicht gesehen, aber er könnte am Montag mit ihr zusammengekommen sein, bevor sie in die Klinik ging.«
    »Sie hätte vor ihrer antiviralen Impfung infiziert sein müssen, und das Virus müßte Gelegenheit gehabt haben, sich ungehemmt zu vermehren, James. Nur so hätte sie gefährdet sein können«, sagte Mary. »Selbst wenn sie Badri am Montag oder Dienstag traf, ist sie weniger als Sie in Gefahr, Symptome zu entwickeln.« Sie musterte ihn ernst über den Rand der Teetasse hinweg. »Sie sorgen sich noch immer wegen der Fixierung, ja?«
    Er schüttelte zögernd den Kopf. »Badri sagt, er habe die Koordination des Lehrlings überprüft, und sie seien richtig gewesen, und er hatte Gilchrist bereits gesagt, daß die Verschiebung minimal sei.« Er bedauerte, daß Badri ihm nicht geantwortet hatte, als er ihn nach der Verschiebung gefragt hatte. So blieb ein Zweifel bestehen.
    »Was kann sonst schiefgegangen sein?« fragte Mary.
    »Ich weiß nicht. Nichts. Außer daß sie allein im Mittelalter ist.«
    Mary stellte ihre Tasse auf den Teewagen. »Vielleicht ist sie dort sicherer als hier. Wir werden eine ganze

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