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Die Janus-Gleichung

Die Janus-Gleichung

Titel: Die Janus-Gleichung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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Essian stolperte zwischen den anderen beiden dahin, ihre Finger gruben sich in seine Arme, und sie schleppten ihn ohne Rücksicht weiter. Sie blieben vor einer Tür mit der Aufschrift »Ersatzteillager« stehen, und der eine klopfte kurz. Die Tür öffnete sich, und Essian wurde nach drinnen gezerrt.
    »Ihr Idioten! Ich hatte ausdrücklich angeordnet, höflich mit Dr. Essian umzugehen.«
    In der engen Dunkelheit des Zimmers mußte sich Essian anstrengen, bis er eine sitzende Gestalt wahrnehmen konnte, die nur von hinten durch eine schwache röte Kugellampe beleuchtet wurde. In dem Raum hing ein modriger Geruch; als sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, konnte er einen unordentlichen Haufen Gerümpel und aussortierte Ersatzteile erkennen.
    »Er hat zwei unserer Leute angegriffen«, beschwerte sich einer der Männer, die Essian hierher gebracht hatten.
    »Bemerkenswert! Ein Mann, 1,78 m groß, ungefähr siebzig Kilo schwer, hat es mit zwei meiner Leibwächter aufgenommen?« Die Stimme klang belustigt. »Laßt ihn los.«
    Essian machte sich frei und rieb sich die Arme, trat einen Schritt nach vorne in der Hoffnung, das Gesicht vor ihm, das im Schatten lag, zu erkennen.
    »Das ist nah genug.« Die Stimme klang leicht heiser, unter Umständen bedingt durch ein hohes Alter. »Ich möchte nicht, daß sich noch mehr von meinen Leuten an Ihnen vergreifen müssen, also bleiben Sie freundlicherweise da, wo Sie sind. Bevor wir uns weiter unterhalten, nehmen Sie bitte meine Entschuldigung an, sowohl für die ungewöhnlichen Umstände dieses Treffens, als auch für die Ungelegenheiten, die Ihnen meine Männer gemacht haben. Wenn sie ihrer Aufgabe richtig nachgegangen wären…«
    »Zum Teufel damit«, protestierte Essian, »es gibt keine ‚unständige’ Entführung. Sie haben vier Männer angeworben und auf mich angesetzt, einer davon hat mich mit einer tödlichen Waffe bedroht, und jetzt entschuldigen Sie mich, als ob Sir mir lediglich auf einer Party einen Drink über den Anzug gegossen hätten. Meinen Sie nicht, daß Sie sich zumindest vorstellen sollten?«
    »Das wäre im Augenblick nicht sehr klug von mir. Wenn die Sache so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann werden wir noch früh genug Partner werden, wenn nicht sogar Freunde.«
    »Keine Chance.« Essian kostete seinen beharrlichen Zorn aus. »Wenn Sie sich mit mir treffen wollen, ich halte regelmäßige Sprechstunden ab und treffe auch Terminvereinbarungen.«
    »Hätten Sie denn noch einen weiteren Termin mit Mr. Droit, der Sie versucht hat anzuwerben, vereinbart?«
    »Sie geben also zu, daß Sie für Ameritec arbeiten?«
    »Ich gebe gar nichts zu, und ich streite auch nichts ab. Wir wissen lediglich, daß man schon zweimal mit einem Vorschlag, ähnlich dem unseren, an Sie herangetreten ist, und daß Sie ihn beide Male abgelehnt haben. Sie haben ihn zwar zurückgewiesen, aber zur Zeit schleicht Ihnen einer von Roshoffs Männern hinterher, um Sie zu beschatten. Wen, frage ich mich, wollen die beschützen?«
    Essian fühlte, wie er die Kontrolle über sich verlor. Er wollte aufspringen, den anderen am Kragen packen um zu schreien: Sie vertrauen mir, verdammt noch mal; sie vertrauen mir. Er schluckte die Worte hinunter, aber die Unsicherheit, das Gefühl, daß er keinen Treffer mehr landen konnte, blieb.
    »Was haben Sie mit dem Mann gemacht, der mir gefolgt ist?« fragte er.
    »Dem geht’s gut. Wir haben ihn für einen Augenblick aus dem Verkehr gezogen. Momentan sucht er nach Ihnen, immer in dem Glauben, daß es seine eigene Dummheit war, daß er Sie aus den Augen verloren hat.«
    Essian lehnte sich gegen einen Stapel Gerumpel, und die schemenhafte Gestalt veränderte ihre Stellung; ein Fingerschnippen ertönte. »Einen Stuhl für Dr. Essian. Entschuldigen Sie. Ich hätte daran denken sollen, daß Sie der Zusammenstoß mit meinen Männern etwas mitgenommen hat.«
    Einer der Leibwächter schubste einen Stuhl hinüber, der Essian in die Kniekehlen stieß, und er ließ sich dankbar hineinsinken. »Wenn Ihr Angebot mit dem von Droit übereinstimmt, warum versuchen Sie es dann überhaupt noch mal?«
    »Es ist nur im Prinzip das Gleiche, Doktor. Droit hat Ihnen lediglich eine popelige Million geboten, wenn Sie sich Ameritec anschließen. Unser Angebot wird großzügiger ausfallen.«
    »Damit ich zu Ameritec überlaufe?«
    Der Mann im Sessel kicherte. »Lassen Sie uns im Augenblick nur sagen, damit Sie sich einem der vier Mitbewerber anschließen.«
    Essian

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