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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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Gases geschützt, doch Howells Stoffmaske war in diesem Fall nutzlos. Die Plastiktüte bot zwar einen gewissen Schutz, aber am besten war es, so schnell wie möglich ins Freie zu gelangen.
    Smith rannte die Treppe hoch und sah sich ganz oben mit einem Mann konfrontiert, der eine Pistole auf seinen Kopf richtete.
    »Scheiße«, stieß Howell hervor.
    Ein kurzer Blick sagte Smith alles: Das Gesicht des Mannes glänzte vom Schweiß, und seine Waffe zitterte in der Hand. Dennoch rührte sich Smith nicht, um ihn nicht zu provozieren. Sie waren von Planen umgeben, die den Zugang zur U-Bahn-Station absperrten. Eine Arbeitsleuchte erhellte den engen Raum mit ihrem grellen Licht. Vor ihnen lag ein dicker Schlauch, der an einen Feuerhydranten angeschlossen war und zu einem Gitter führte. Neben dem Hydranten lagen zwei Männer, beide tot. Plötzlich brach auch der Mann mit der Pistole zusammen.
    »Der Hydrant. Schnell«, sagte Smith.
    »Rizin?«, fragte Howell und zog sich die Plastiktüte vom Kopf.
    »Senfgas. Erkennt man am Knoblauchgeruch. Senfgas ist schwerer als Sauerstoff, darum sinkt es nach unten. Wir müssen es schnell mit dem Schlauch hier abspülen.« Er steckte seine Pistole in den Hosenbund und zog den Schlauch herauf. Howell half ihm. Der Schlauch war schwer, aber wenigstens war das Wasser nicht aufgedreht. Als das Ende auftauchte, warf Smith den Schlauch auf den Boden und griff nach dem langen Hydrantenschlüssel, der noch am Hydranten hing. Erst jetzt merkte er, dass der Schlauch nicht mehr fest angeschlossen war. Die Männer waren wohl im Begriff gewesen, ihn abzunehmen.
    »Langsam«, mahnte Howell. »Der Druck kann ziemlich stark sein.«
    »So viel Zeit haben wir nicht«, erwiderte Smith. »Pass auf.« Er drehte den Hydrantenschlüssel, und im nächsten Augenblick hörte er das Wasser rauschen. Er sprang zurück und wartete. Binnen Sekunden wurde der Druck so groß, dass der Schlauch weggerissen wurde und ein Wasserschwall hervorschoss. Smith trat in den Strahl und zitterte, als ihn das kalte Wasser traf. Er hatte Mühe, in der Fontäne das Gleichgewicht zu halten. Howell trat neben ihn und ließ sich das Gesicht abspülen. Er riss sich die Kleider vom Leib, und Smith machte es ebenso. Der Wasserstrahl schoss gegen die Plane, dass der Alurahmen klapperte, doch die Stangen waren mit Sandsäcken beschwert und hielten dem Druck stand. Während er die Hose auszog, erinnerte sich Smith an seine Pistole und versuchte sie vor dem Wasser zu schützen, doch es war wahrscheinlich schon zu spät. Egal , dachte er. Immer noch besser, als sich durch das Senfgas schwere Verbrennungen zuzuziehen. Nackt und vor Kälte zitternd stand er im Wasserschwall. Schließlich warf er zwischen den Planen einen Blick hinaus und sah eine Apotheke, die zu dieser nächtlichen Stunde geschlossen war.
    »Warte hier«, sagte er zu Howell.
    Rasch zog er dem zusammengebrochenen Terroristen die Kleider vom Leib und schlüpfte in die Hose. Sie war etwas zu kurz, doch das war ihm egal. Er schnappte sich den Hydrantenschlüssel und rannte über die Straße, einem vorbeifahrenden Auto ausweichend.
    Es war eine kleine Apotheke mit einer Glastür zwischen zwei Schaufenstern. Smith trat zum Eingang und hämmerte den Hydrantenschlüssel gegen die Seite des Schaufensters. Das Glas barst, und ein Alarm ging los. Smith drosch erneut gegen das Glas, schlug ein ausreichend großes Stück heraus und schlüpfte hindurch.
    Es war schon das dritte Mal in nicht einmal vierundzwanzig Stunden, dass er Erste-Hilfe-Ausrüstung benötigte, und er hoffte, dass es das letzte Mal war. Wasser tropfte von seinen Kleidern, und der Fußboden war kalt unter seinen nackten Füßen. Er schnappte sich einen Einkaufskorb und eilte zum Regal mit den Babyartikeln, wo er drei Flaschen Babyshampoo in den Korb warf. Aus einem anderen Regal nahm er zwei Flaschen Kochsalzlösung. Zuletzt holte er sich vier Flaschen Betadine und eilte zur Eingangstür zurück. Er stieg durch das Loch in der Glasscheibe und rannte zu Howell zurück, der immer noch im Wasserstrahl stand. Er warf ihm eine Flasche Babyshampoo zu.
    »Damit lässt sich das Senfgas besser lösen.«
    »Wunderbar«, sagte Howell. »Ich hab die Kleider in die Plastiktüte gesteckt und sie zugebunden, damit nichts mehr austritt.«
    Smith nickte. Er zog sich wieder aus, öffnete eine Flasche Babyshampoo und goss es sich über Kopf, Arme und Beine. Er rieb sich am ganzen Körper ab, während Howell seine Augen mit der Salzlösung

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