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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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und jeden aufs Korn nehmen, der herauskam.
    »Runter«, flüsterte er und zog sie am Arm. Sie ging hinter dem Empfangstisch in die Knie, während sie ihr Gespräch mit dem Sicherheitsdienst weiterführte.
    »Ich habe einen Krankenwagen für sie gerufen.« Ihre Stimme brach beim Wort »sie«.
    »Wir müssen hier raus. Dieser Mann ist hinter Ihnen her. Wenn Sie hierbleiben, bringt er noch mehr Leute um. Entweder ist er schon irgendwo hier drin, oder er wartet draußen auf dem Flur und schießt, sobald Sie rausgehen.«
    »Die Sicherheitskameras nehmen alles auf. Wir können es uns ansehen.« Sie blieb in Deckung, während sie einen Tastaturauszug unter der Tischplatte herauszog. Smith verfolgte, wie sie das Sicherheitsprogramm öffnete. Wenige Sekunden später teilte sich der Bildschirm in vier Quadranten, die verschiedene Bereiche der Firmenräume zeigten.
    »Warten Sie noch mit dem Zurückspulen. Fällt Ihnen irgendjemand auf, der nicht hergehört?«
    Sie suchte die vier Displays ab. Die Gänge waren leer. Sie schüttelte den Kopf. »Nichts.« Sie schaltete auf den Empfangsbereich, doch der Bildschirm verdunkelte sich.
    Smith blickte zur Decke hinauf und sah die runde Abdeckung über der Sicherheitskamera. Er konnte nicht erkennen, ob das Objektiv funktionierte.
    »Wäre da nicht eine rote LED -Anzeige, wenn die Kamera funktioniert?«
    »Ja«, flüsterte Nolan.
    »Da ist aber nichts.«
    »Er hat nur die Kamera im Empfangsraum ausgeschaltet«, sagte sie.
    »Dann wartet er wahrscheinlich auf dem Flur. Gehen Sie wieder rein«, forderte er sie auf. Sie drückte den Knopf, der die Tür öffnete, und eilte hinein. Smith folgte ihr und gelangte zur Tür, bevor sie ins Schloss fiel. Nolan eilte direkt zu ihrem Büro – eine unbedachte Reaktion, denn dass sie auf dem Video nichts Verdächtiges bemerkt hatten, mochte nichts heißen; der Killer konnte sich in ihrem Büro versteckt haben und auf sie warten.
    »Gehen Sie da nicht rein.« Doch sie verschwand bereits in ihrem Büro, als hätte sie ihn gar nicht gehört. Er sprintete hinterher.
    Sie stand an ihrem Schreibtisch und steckte einen Tablet-Computer in eine schwarze Tasche, außerdem ein Stromkabel, einen Filofax und eine kleine Handtasche. Sie schloss die Tasche und warf ihm einen raschen Blick zu, während sie einen kurzen marinefarbenen Trenchcoat von dem Haken bei der Tür nahm. Er hielt sie am Arm zurück, bevor sie hinausgehen konnte, während er mit der anderen Hand in seine Windjacke griff und seine Pistole aus dem Schulterholster zog. Rebecca Nolans Augen weiteten sich vor Angst, als sie die Waffe sah.
    »Keine Angst, Ihnen tu ich nichts. Obwohl ich allen Grund hätte«, fügte er leise hinzu. »Wo geht es zur Treppe?«
    »Rechts. Lassen Sie mich los.«
    Er tat es nicht. Seine Geduld war erschöpft – er würde sich von ihr nichts mehr sagen lassen. »Kommt nicht infrage. Wir gehen zusammen. Was ist mit Ihren Kollegen? Wie viele sind in ihren Büros?«
    Sie blickte auf ihre Uhr. »Wahrscheinlich niemand. Sie sind bis Börsenschluss im Boiler Room.«
    »Ist das der große Raum, in dem ich Sie angetroffen habe?«
    Sie nickte.
    »Was ist mit den Toiletten?«
    »Es gibt zwei beim Boiler Room.«
    »Gut. Wenn der Raum voll ist, glaube ich nicht, dass er sich dort blicken lässt. Ihre Kollegen dürften einigermaßen sicher sein, bis Hilfe kommt. Ich gehe zuerst raus und schau nach, ob die Luft rein ist.«
    »Tun Sie das.« Ihre Stimme klang angespannt vor Zorn. Er kümmerte sich nicht darum.
    Smith ließ sie los, ging zur Tür und lugte hinaus, ehe er sie weiterwinkte. Ein Schild wies den Weg zur Treppe, und er eilte darauf zu. Nach einigen Schritten merkte er, dass sie nicht mehr hinter ihm war. Er blickte zurück und sah sie hinter einer Ecke verschwinden.
    Mein Gott, ich bring sie selbst um , dachte er. Er machte kehrt und folgte ihr in eine Nische mit einem Lastenaufzug. Sie hielt eine Chipkarte an den Kartenleser und drückte die Ruftaste. Als sie sich ihm zuwandte, drückte ihr Gesicht eine Mischung aus Misstrauen, Entschlossenheit und Angst aus.
    »Ich weiß nicht, wer Sie wirklich sind oder was Sie vorhaben, aber mit Ihnen hat die Katastrophe erst begonnen. Ich will und brauche Ihre Hilfe nicht. Nehmen Sie die Treppe, ich fahre mit dem Lastenaufzug. Wenn Sie mir folgen, schreie ich.«
    Die Aufzugtür ging auf. Smith sah erleichtert, dass die Kabine leer war. Sie trat ein, er folgte ihr und hielt ihr mit einer Hand den Mund zu, während er sie mit der anderen um

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