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Die Jerusalem-Krise

Die Jerusalem-Krise

Titel: Die Jerusalem-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beifahrertür. »Das kannst du laut sagen. Er hat Angst. Man muss einen verdammt starken Druck ausgeübt haben.«
    »Dann lass uns mal fahren.«
    Ich hatte nichts dagegen...
    ***
    Die Gestalt tauchte geisterhaft aus dem Nebel auf, der noch immer als dicke Schicht über der Straße lag. Die Gestalt ging nicht, sie fuhr, und sie saß auf einem Bike.
    Neben dem dunklen Volvo bremste sie ab und schwang sich mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Sattel. Das Rad blieb auf dem Ständer stehen, dann ging Doreen Kelly zu den beiden Männern hin, die sie über Handy gerufen hatten.
    Dan Smith war ebenfalls wieder zu sich gekommen. In einer gemeinsamen Aktion hatten sich die Männer bis in die Deckung des Wagens zurückgezogen und hockten dort an der der Straße abgewandten Seite. Nach wie vor war ein Bein mit einem Arm durch die Handschelle verbunden. Ohne Werkzeug konnte sich keiner befreien.
    »Du kommst spät, Doreen!«, beschwerte sich Alan Long.
    »Ich kann nicht fliegen. Außerdem musste ich noch das verdammte Werkzeug besorgen.«
    »Ist es denn das richtige?«
    »Werden wir bald sehen.«
    Doreen Kelley kniete neben den beiden Männern nieder. Sie griff in die Tasche und holte eine Zange hervor. Beide Männer betrachteten das Werkzeug mit misstrauischen Blicken.
    »Taugt sie was?«, fragte Smith.
    »Ich kann sie ja erst bei dir ausprobieren, verdammt. Der Schmied von Roslin hat mir bestätigt, dass damit auch bester Stahl zerschnitten werden kann.«
    »Dann mach mal.«
    Die beiden Ringe waren durch eine Kette miteinander verbunden. Genau dort setzte Doreen die Schneide an.
    Mit beiden Händen drückte sie zu – und sie hörte das Klacken, als die Kette durchtrennt wurde.
    »Zufrieden?«
    »Im Moment schon.«
    Doreen stand auf. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Wer hat euch denn so fertig gemacht?«
    Alan Long schaute sie böse an. »Eine halbe Armee.«
    »Hau nicht so auf den Putz. Das waren die beiden Typen, nicht? Dieser Sinclair und der Chinese.«
    »Freut dich das?«
    Doreen hob die Schultern. »Sie waren nur zu zweit. Ihr habt euch immer für die Größten gehalten. Mich wundert, dass...«
    »Wenn du weiterhin so ein Zeug quatschst, gibt es Ärger. Das kann ich dir versprechen. Außerdem kannst du die Zange noch mal ansetzen. Ich will den verdammten Ring loswerden.«
    »Wenn ich es schaffe.«
    »Streng dich an.«
    Wie ein leicht gebogener Vogelschnabel sahen die beiden Hälften aus, als sie nach unten drangen und sich öffneten. Der Ring lag ziemlich eng um das Gelenk herum, und Doreen musste vorsichtig zu Werke gehen, um nichts zu zerstören.
    Aber sie schaffte es.
    Dennoch zuckte Alan Long zusammen, als ihm die Haut in einem kleinen Streifen aufgerissen wurde. Bei Dan Smith ging es glatter. Da hatte Doreen schon mehr Übung.
    »Alles klar bei euch?« Sie hatte das Sagen, und sie genoss es auch, die Chefin im Ring zu sein.
    »Es ist nichts klar«, sagte Dan Smith und rieb dabei sein Handgelenk. »Aber wir werden alles klar machen, darauf kannst du dich verlassen. Die beiden holen wir uns.«
    »Ich kann euch auch sagen, wo ihr sie finden könnt. Ich glaube, sie gesehen zu haben, als ich das Haus verließ. Sie gingen in den Pub, wo Graves sein Bier trank.«
    Long sprang darauf sofort an. »Wie schätzt du ihn ein? Wie wird er sich verhalten?«
    »Er hat Angst.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.« Doreen lächelte. »Ich kenne ihn gut genug. Er vertraut seiner Assistentin auch. Er hat mir zwar nicht gesagt, wovor er sich fürchtet, aber ich denke nicht, dass er freiwillig wieder zurück in die Kirche geht. Ihr habt ihn eingeschüchtert.«
    »War auch Sinn der Sache«, sagte Smith.
    »Bleibt das Problem der anderen beiden Typen. Und die sind nicht so leicht zu schaffen, wie ihr ja erlebt habt.« Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Smith blieb ruhig, aber Alan Long bekam einen roten Kopf. Der Ärger stieg ihm bis über die Augenbrauen. »Man trifft sich im Leben immer zwei Mal, das kann ich dir schwören. Und unser Treffen wird sogar in einigen Stunden stattfinden, das schwöre ich dir.«
    »Dann rechnest du damit, dass sie in die Kirche gehen?«
    »Wohin sonst? Sie wollen das Bild sehen. Es ist der Weg zum Schatz, verdammt noch mal.«
    »Bist du sicher?«
    »Es weisen alte Funde darauf hin. Er wurde geraubt. Er wurde aus Jerusalem weggeschafft. Dieser de Payens hat mit dem, was er aus dem Heiligen Land raubte, einen Grundstock für das Vermögen der Templer gelegt. So und nicht anders müssen

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