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Die Jerusalem-Krise

Die Jerusalem-Krise

Titel: Die Jerusalem-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen. Wer hier lebt, ist damit zufrieden.«
    Suko deutete auf das schmale Pflaster an Peters Stirn. »Haben Sie sich verletzt?«
    Für einen Moment rötete sich sein Gesicht. »Das kann man wohl sagen. Ich bin gegen einen eisernen Garderobenhaken in meinem Zimmer gestoßen. Hat verdammt wehgetan.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    Der Wirt kam zu uns. Er war ein dünner Mann mit blassem Teint und ebenso blassen Haaren. Er sah aus, als hätte er keine Lust und zog ein paar Mal seine Nase hoch, weil er erkältet war.
    »Bier?«, fragte er.
    »Nein. Mineralwasser.«
    Widerwärtig schaute er mich an. »Auch das noch.«
    »Und das zwei Mal!«, rief ich ihm nach, als er wieder zur Theke ging.
    Graves hatte ein Bier vor sich stehen. Er schüttelte den Kopf und grinste dabei. »So sind die Leute hier eben. Die kann man oft nicht mit normalen Maßstäben messen.«
    »Diesen Eindruck habe ich mittlerweile auch.«
    Suko fragte: »Haben Sie die Sache mit Ihrer Assistentin geregelt, Mr. Graves?«
    Er war etwas irritiert. »Was meinen Sie damit?«
    »Dass sie uns nicht stört.«
    »Ach so. Ja, stimmt. Nein, nein, das habe ich nicht geregelt. Es hat sich von allein erledigt.«
    »Wie kam das denn?«
    »Sie hat vorhin das Haus verlassen und gemeint, dass sie dringend wegmüsste.«
    »Wohin?«
    »Keine Ahnung. Sie hat es mir nicht gesagt, und ich habe sie auch nicht gefragt.«
    Unser Wasser wurde gebracht. Als der Wirt die Flaschen und die dazugehörigen Gläser auf den Tisch stellte, schüttelte er nur den Kopf. Danach verzog er sich wieder.
    Suko und mir schmeckte es. Wir sahen auch sehr zufrieden aus, ganz im Gegenteil zu Peter Graves. Er stand unter Druck. Er war nervös. Viel zu oft leckte er über seine Lippen hinweg, zwinkerte auch, räusperte sich einige Male und wich unseren Blicken aus, wenn sie ihn direkt trafen.
    »Was stört Sie?«, fragte ich ihn direkt.
    »Hä. Wieso – ähm...« Er war verlegen und fand die richtigen Worte nicht.
    »Sie haben ein Problem, Mr. Graves.«
    Er bewegte sich unruhig auf seinem Stuhl. »Nun ja, sagen wir so. Ich denke über etwas nach.«
    »Ist nie verkehrt.«
    Er suchte nach den richtigen Worten und bewegte dabei auch zuckend seine Unterlippe. »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, damit Sie mich auch verstehen...«
    »Einfach nur raus mit der Sprache!«, lockte Suko ihn.
    »Das ist nicht einfach. Schließlich sind auch Sie daran beteiligt.«
    »Sie planen für uns mit?«
    »Nein, nein, das nicht. Aber ich habe mich entschlossen, nicht mit Ihnen zu gehen.« Jetzt war es heraus, und wir sahen ihm an, dass er sich erleichtert fühlte.
    »Nicht?«, fragte ich.
    »Ja, so ist es.«
    »Was ist der Grund?«
    Er quälte sich. »Den kann ich nicht so direkt sagen, Mr. Sinclair, das müssen Sie verstehen.«
    »Nein, dafür haben wir kein Verständnis.«
    Graves wich meinem Blick aus. Er schaute überall hin, nur nicht in unsere Gesichter. »Ich möchte nicht mehr an diesem Abend in diese Kirche gehen. Ich habe es mir überlegt. Es ist besser, wenn ich hier im Ort bleibe.«
    »Und dann?«
    Wieder konnte er keinem von uns in die Augen schauen. »Ich weiß es nicht, ich will eben nur hier bleiben. Ich habe noch einiges zu arbeiten. Meine Assistentin hat mir ihre Unterlagen gebracht. Ich muss da noch etwas nachlesen und korrigieren...«
    Er hörte auf zu sprechen, als er mein Lächeln sah und auch mitbekam, dass ich den Kopf schüttelte. »Ich will Ihnen nichts, Peter, aber im Lügen sind Sie nicht gut.«
    Er starrte mich für einen Moment mit offenem Mund an. »Wieso bin ich nicht gut? Was soll das überhaupt?«
    »Dass Sie uns mit einer Ausrede abspeisen wollen.«
    Graves Verhalten wies für einen Moment auf einen Protest hin, dann gab er auf und schüttelte den Kopf. »Sie haben Recht. Ich könnte die Unterlagen auch morgen durcharbeiten. Die Wahrheit ist, dass ich mich nicht wohl fühle.« Er deutete auf seine Stirn. »Der Haken – Sie verstehen. Der hat mich gestört. Ich bin da ziemlich heftig vorgelaufen. Ich war zu sehr in Gedanken.«
    »Oder haben Sie Angst?«, fragte ich direkt.
    »Bitte?«
    »Ja, Angst.«
    Er wischte seine Hände an den Hosenbeinen ab. »Nein, wie kommen Sie darauf? Wovor sollte ich denn Angst haben?«
    »Sie wurden verfolgt.«
    »Nein. Nicht direkt.«
    »Aber bedroht.«
    Er griff nach seinem Krug und trank die Brühe, die schon recht warm sein musste.
    Suko und ich spürten, dass wir ins Schwarze getroffen hatten. Der Mann am Tisch sah aus, als wollte er jeden Moment

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