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Die Jerusalem-Krise

Die Jerusalem-Krise

Titel: Die Jerusalem-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stellten sich im Halbkreis auf. Vor ihnen hatte Henry St. Clair seinen Platz gefunden. Sie alle schauten auf meinen Rücken, als ich mich dem Bild näherte, das mich wieder zurück in meine Zeit bringen sollte.
    Das Kreuz hielt ich wieder in der rechten Hand und hatte die Faust darum geschlossen. Ich ging nicht eben fröhlich, aber eine andere Alternative gab es nicht.
    In meinen Knien spürte ich ein leichtes Zittern. Viel zu schnell stand ich vor der Wand und schaute in die Gesichter der drei dort abgebildeten Männer.
    Es war plötzlich totenstill geworden. Niemand sprach mehr ein Wort. Nur das Fauchen des Fackelfeuers war zu hören, ansonsten störte nichts meine Konzentration.
    Beim ersten Mal hatte ich mit dem Kreuz die Gestalt des Jacques de Molay berührt. Das wollte ich jetzt wieder so handhaben und konnte nur hoffen, die richtige Zeitschleife zu erwischen, damit ich mich nicht irgendwo verlor.
    Plötzlich musste ich an die TV-Serie »Time Tunnel« denken. Da hatte die Zeit auch mit den Menschen gespielt und sie in die verschiedensten Epochen der Geschichte geschickt.
    So etwas wollte ich nicht.
    Ich warf auch keinen Blick mehr zurück, als ich die rechte Hand ausstreckte, um genau den Punkt zu berühren, den ich schon mal kontaktiert hatte.
    Kreuz auf Kreuz!
    Es gelang. Ein leises Kratzen war zu hören, als das Metall gegen die Wand stieß.
    Ich war auch bereit, die Formel zu sprechen, um das Kreuz zu aktivieren, doch das war in diesem Fall nicht nötig. Ich merkte plötzlich, dass die Verbindung stand. Ein warmer Strom rieselte zuerst durch meine Hand, dann hinauf in den Arm, und wenig später war mein gesamter Körper davon erfasst.
    Ich fühlte mich so leicht und beschwingt. Ich kippte nach vom. Das glaubte ich zumindest, doch es musste stimmen, denn hinter mir hörte ich die lauten Stimmen der Soldaten. Sie waren durch diesen Vorgang, der mich zum Mittelpunkt gemacht hatte, erschreckt worden.
    Ich fühlte danach nichts mehr, denn alles, was ich bisher erlebt hatte, war gelöscht worden...
    ***
    Fünf Sekunden Zeit bleiben Suko, um sein Schicksal radikal zu verändern. Wenn er es in dieser Spanne nicht schaffte, war er verloren, das stand für ihn fest.
    Kein Problem, wenn er fit gewesen wäre. Aber das verdammte Gift machte ihm immer noch zu schaffen. Sein erste Drehung kam ihm so verflucht langsam vor, und er war froh, dass Doreen Kelly in seiner unmittelbaren Nähe stand. Für ihn wäre es fatal gewesen, hätte er erst noch zu ihr laufen müssen.
    Er sah ihr erstarrtes Gesicht. Er griff noch in der gleichen Sekunde zur Waffe und nahm sie ihr weg. Er war froh, die eigene Beretta zu besitzen, und dann huschte er an ihr vorbei, um sich um Alan Long zu kümmern.
    Huschen?
    Nein, das war kein Huschen. Suko hatte sich zwar so schnell wie möglich bewegt, doch er kam sich vor, als hätte er sich in eine Dampfwalze verwandelt, so langsam ging es voran.
    Bei jedem Auftreten spürte er das Schwindelgefühl. Er dachte an die begrenzte Zeit, die ihm blieb, und versuchte, noch schneller zu werden. Es ging nicht.
    Aber er schaffte es.
    Nur war da die Zeit um.
    Suko hatte Long fast erreicht, der sich in dieser Sekunde wieder bewegte. Was er dachte, wusste Suko nicht, doch die weit geöffneten Augen zeigten sein Erstaunen, als Suko plötzlich vor ihm auftauchte. Er konnte es nicht fassen, und genau diese Zeitspanne nutzte Suko aus, indem er die rechte Hand mit der Beretta nach unten schlug und dabei das Gelenk des Agenten erwischte.
    Die Hand sackte nach unten. Die Finger waren nicht mehr fähig, die Waffe zu halten. Sie prallte zu Boden, und zugleich versetzte Suko dem Mann einen Stoß, der Long auf dem falschen Fuß erwischte. Er fing sich nicht mehr und prallte gegen eine der Sargkanten. Dass er sich dabei den Rücken schmerzhaft stieß, darauf deutete sein Schrei hin.
    Aber es gab nicht nur Long, sondern auch Doreen Kelly. Und die hatte sich wieder zurechtgefunden. Sie wusste genau, was getan werden musste. Von der Wand her sprintete sie auf Suko zu. Ihr Gesicht war verzerrt. Sie sprintete und sprang.
    Suko hatte sich gedreht. Er hätte sie mit einem Schuss stoppen können, doch Suko war kein Killer. Er wehrte sich mit seiner Beretta nur im Notfall. Im normalen Zustand hätte er sich perfekt wehren können, aber er war zu unbeweglich.
    Doreen sprang ihn an.
    Und sie hatte viel Kraft in den Sprung gelegt. Sie war wie ein weiblicher Panzer, und sie erwischte Suko nicht nur mit den Händen, sondern auch mit den

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