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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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den Stock los, packte seinerseits das Handgelenk des Manns und riss es auf den

Tisch herunter. Der andere taumelte vorwärts und verlor das Gleichgewicht, und dabei drehte

Foxleigh das Messer und richtete es auf ihn.
Der Mann erstarrte vor Schreck und wahrscheinlich auch vor Verblüffung - die Messerspitze war

nicht mehr als zehn Zentimeter von seinem Bauch entfernt. »Manieren, Söhnchen«, sagte Foxleigh

leise. »Sie würden sich wundern, wie weit man damit kommt.«
»Smith?«, würgte der junge Mann heraus und starrte mit großen Augen auf das Messer.
»Nur mit der Ruhe, Griffs«, sagte der ältere Mann beruhigend. Er hatte seine Pfeilpistole gezogen

und auf Foxleigh gerichtet. »Sie auch, mein Freund. Wir wollen uns nur mit Ihnen

unterhalten.«
»Sagen Sie ihm das«, sagte Foxleigh.
»Jetzt entspannen wir uns alle erst mal«, sagte Smith. »Griffs, entschuldige dich bei dem

Mann.«
»Ich?«, empörte sich Griffs. »Smith...«
»Entschuldige dich bei dem Mann«, sagte Smith mit mehr Nachdruck.
Griffs funkelte Foxleigh an und schluckte schwer.
»Verzeihung, dass ich den Stock festgehalten habe«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
»Na also«, sagte Smith zufrieden. »Und nun lassen Sie ihn los, ja?«
»Es ging mir nur um seine Manieren«, sagte Foxleigh und ließ Griffs' Handgelenk los.
Keuchend trat der andere einen Schritt vom Tisch zurück und riss seine Pfeilpistole aus dem

Holster. »Fallen lassen«, knurrte er.
»Schon gut«, sagte Foxleigh, legte das Messer auf den Tisch und verschränkt die Arme vor der

Brust. »Nun stellen Sie Ihre Fragen und gehen wieder.«
»Fangen wir mal bei Ihrem Namen an«, sagte Smith und senkte die Waffe so weit, bis die Mündung

auf den Boden wies.
»Man nennt mich Toby«, sagte Foxleigh.
»Toby was?«, wollte Griffs wissen. Seine Waffe war noch immer auf Foxleighs Gesicht

gerichtet.
»Einfach nur Toby.«
»Hören Sie...«
Er wurde durch eine Geste von Smith zum Schweigen gebracht. »Was tun Sie denn hier oben, Mr.

Toby?«, fragte der ältere Mann in einem höflicheren Ton.
Foxleigh zuckte die Achseln. »Ich lebe hier«, sagte er. »Eigentlich so, wie Sie in der Stadt

leben.«
»Ich meinte, wovon leben Sie?«, fragte Smith. »Woher bekommen Sie Nahrungsmittel und Bekleidung

und so weiter?«
»Das ist hier eine ziemlich wildreiche Gegend«, sagte Foxleigh. »Ich betätige mich als Jäger und

Fallensteller, und dann habe ich noch einen kleinen Gemüsegarten auf der anderen Seite der

Steilwand.«
»Und die Leute in Shelter Valley unterstützen Sie doch auch, könnte ich mir vorstellen?«
Foxleigh schnitt eine Grimasse. »Manchmal«, sagte er. »Ein paar von ihnen. Aber nur, wenn ich

selbst nicht mehr zurechtkomme.«
»Und das wird wohl eher die Ausnahme sein«, sagte Smith und ließ den Blick durch die Hütte

schweifen. »Sie scheinen ein Selbstversorger zu sein. Sagen Sie, wie lange leben Sie eigentlich

schon hier oben?«
Foxleigh zuckte betont lässig die Achseln. Nun wurde es heikel. »Ich erinnere mich nicht mehr so

genau«, sagte er ausweichend.
»Schon seit der Zeit vor dem Krieg?«
»Wohl schon einige Zeit vorher«, sagte Foxleigh.
»Und Sie waren wie alt - sechzig oder so -, als er begann?«, hakte Smith nach.
Foxleigh wusste, dass er diese Zahl idealerweise bei ungefähr dreißig hätte ansiedeln sollen. Das

hätte seinem tatsächlichen Alter entsprochen und möglicherweise viele unangenehme Fragen

überflüssig gemacht. Leider gab es Leute in Shelter Valley, die sich vielleicht noch daran

erinnerten, dass der richtige Toby schon Ende fünfzig gewesen war, als er der Menschheit den

Rücken zugekehrt und sich hier oben niedergelassen hatte. »Eher um die fünfzig«, sagte er und

versuchte eine möglichst plausible Zahl hinzumauscheln.
»Dann müssten Sie jetzt ungefähr achtzig Jahre alt sein«, folgerte Smith und unterzog Foxleighs

Gesicht einer gründlichen Musterung. »Sie sind für einen Mann dieses Alters in verdammt guter

Form. Vor allem wenn man bedenkt, was für ein Leben Sie führen.«
»Ein Leben wie dieses ist gesund und macht einen schlanken Fuß«, erwiderte Foxleigh. »Ihr

verweichlichten Städter solltet das auch mal versuchen.« Er schaute Griffs mit gewölbten

Augenbrauen an. »Vor allem Sie.«
Griffs wollte schon wieder aufbrausen, doch eine Geste von Smith brachte ihn zur Raison. »Ganz

bestimmt«, sagte Smith. »Aber ob es wirklich so gesund ist?« Sein Blick verhärtete sich.

»Sie

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