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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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vierundzwanzig

Stunden zum Tragen kam und dass möglicherweise schon eine einzige Injektion des verdammten Zeugs

genügte. Insofern war eine hohe Arbeitsmoral kein stichhaltiger Beweis für eine intakte

Loyalitätskonditionierung. »Bei Ihnen scheint alles klar zu sein«, sagt er Ramirez. »Zumindest so

klar wie bei irgendjemand.«
»Verstehe«, sagte Ramirez steif. »Vielen Dank, Sir. Ich werde Ihnen jetzt diese technischen Teams

bereitstellen.« Dann machte er militärisch korrekt kehrt - einen Hauch zackiger, als es notwendig

gewesen wäre - und ging zur Kommunikationsstation.
Für einen Moment schaute Bailey ihm nach. Dann wandte er sich in die andere Richtung und ging zur

Tür, durch die Poirot vor ein paar Minuten verschwunden war. Sollte Ramirez ruhig

schmollen.
Sollte er ruhig glauben, dass er auch unter Verdacht stand. Überhaupt wäre es vielleicht das

Beste, wenn die gesamte Belegschaft von Athena sich gegenseitig verdächtigte. Sollten sie einfach

mit ihrer Arbeit weitermachen, sich gegenseitig belauern und ihn für eine Weile in Ruhe

lassen.
Denn ihm war plötzlich eingefallen, dass es vielleicht doch eine Möglichkeit gab, eindeutig zu

beweisen, wer die Wahrheit bezüglich dieses angeblichen Warenlagers in Aegis Mountain sagte. Es

stimmte zwar, dass keiner der Gefangenen oben in den Verhörräumen den Berg oder die Waffen

erwähnt hatte.
Jedoch befanden sich auch nicht alle Gefangenen in den Verhörräumen.
Er fuhr im Aufzug zum Fuhrpark hinauf, wo eine Handvoll Sicherheitsleute und Fahrer neben der

Reihe geparkter Fahrzeuge standen und sich leise unterhielten. »Ja, Sir?«, sagte der

Unteroffizier vom Dienst und löste sich aus der Gruppe, als Bailey hereinkam.
»Ich brauche ein Fahrzeug«, sagte Bailey knapp und ging an ihm vorbei zum nächsten Auto.
»Jawohl, Sir.« Der Sergeant wies auf die Gruppe, und einer der Männer ging eilig zu Baileys

ausgewähltem Fahrzeug und öffnete die Fondtür.
»Ich werde selbst fahren«, sagte Bailey, schloss die Tür im Vorübergehen und öffnete die

Fahrertür.
»Jawohl, Sir«, sagte der Feldwebel. Er klang etwas unsicher. »Äh... und Ihr Ziel, Oberst?«
»Sie werden es schon merken, wenn ich wieder zurück bin«, sagte Bailey und ignorierte die Frage.

»Im Notfall bin ich auf Kanal Sechs zu erreichen.«
Der andere wollte wohl noch etwas sagen, doch wurde das vom Geräusch der zuschlagenden Tür

übertönt. Bailey startete den Motor, verließ die Garage und fädelte sich in den Verkehr von

Athena ein.
Mit einem stillen Lächeln fuhr er zum Lazarett.

12
    Es war schon spät am Nachmittag, und Flynn sortierte gerade den Inhalt der Waffenfutterale auf

Tobys roh gezimmertem Tisch, als er näher kommende Rotorengeräusche durch die offene Tür

hörte.
Jensen, der auf der anderen Seite des Raums auf dem Bett lag, regte sich. »Hört sich wie ein

Patrouillenboot an«, sagte er und wollte aufstehen.
»Ich schau mal nach«, sagte Flynn und bedeutete ihm, sich wieder hinzulegen. »Du bleibst

liegen.«
Er war noch zwei Schritte vor der Tür entfernt, als Toby herein kam; er bewegte sich so schnell,

wie das schlimme Bein es überhaupt zuließ. »Die Sicherheit«, stieß er atemlos hervor. »Raus hier

- raus hier.«
»Wo sind sie denn?«, fragte Jensen. Er saß schon auf der Bettkante und zog sich die Stiefel

an.
»Sieht so aus, als ob sie zur Stadt unterwegs wären«, antwortete Toby und humpelte zu der Ecke,

wo sich das Waschbecken und die Toilette befanden.
»Aber ich schätze, dass sie auch bald hier heraufkommen werden.«
»Ich nehme nicht an, dass dieser Berg auch eine Hintertür hat«, sagte Flynn, als er den Rest der

Waffen einsammelte und die diversen Beutel am Gürtel befestigte.
»Du wirst es nicht glauben, aber es gibt eine«, sagte Toby. Er packte die Kiste, auf der der

Toilettensitz befestigt war, an den Seiten und zog daran.
Und zu Flynns Überraschung schwenkte der ganze Kasten an versteckten Scharnieren weg und gab ein

großes Loch im Boden der Hütte frei.
Er kam näher und schaute sich das einmal genauer an. Es war ein großes und sehr tiefes Loch, wie er beim Blick in die Spalte feststellte, die Toby als seine Natur-Latrine bezeichnet

hatte. Der enge und steile Abstieg erstreckte sich über gut zweihundert Meter in die Tiefe.

»Keine Sorge, Ihr müsst nicht fliegen«, grunzte Toby und kramte im Feuerholz in der Nische in der

Seitenwand. »Hier - fang«, sagte er, zog ein zusammengerolltes

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