Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
recht hatte - bei dem ramponierten Zustand, in dem er sich

befand, würde er allein nicht viel auf die Reihe kriegen. Aber es gab trotzdem noch jede Menge

Fragezeichen, die sich um den alten Einsiedler rankten.
Andererseits hatte Toby auch dahingehend recht, dass die Sicherheit in Kürze wieder auftauchen

und eine neuerliche Inspektion durchführen würde... und nachdem er auf Argent bereits persönliche

Bekanntschaft mit ihren Foltermethoden gemacht hatte, wusste er, dass er irgendwann

zusammenbrechen und ihnen den geheimen Eingang zeigen würde.
Und er wollte verdammt sein, wenn er das Spiel durch eigenes Verschulden verlor. »In Ordnung«,

sagte er widerstrebend. »Aber du musst mich ins Zielgebiet führen. Ich habe nämlich keine Ahnung,

wo wir sind.«
»Wir sind nicht mehr sehr weit von unserem Ziel entfernt«, versicherte Toby ihm und richtete sich

an einem Ast auf. »Ich sagte mir, dass wir einfach in diese Richtung weitergehen.«
»Ja, das dachte ich mir auch schon.« Jensen richtete sich mühsam auf.
»Hier.« Toby reichte ihm die Hand.
Jensen ergriff sie, und gemeinsam stellten sie ihn auf die Füße. »Danke«, sagte er und hielt

inne, während der stechende Schmerz in der Seite zu einem dumpfen Druck abflaute. »Möchtest du

nicht erst noch etwas essen, bevor wir aufbrechen?«
»Ich werde unterwegs etwas essen.« Toby zögerte. »Und falls du dich dann sicherer fühlst, werde

ich dir auch meine Waffe geben.«
»Nein, das ist schon in Ordnung«, sagte Jensen und wies die Offerte mit einer Handbewegung

zurück. »Rippen hin oder her, wenn ich nicht einmal mit einem alten Wurzelsepp und seinem

Schießprügel fertig werde, habe ich es wahrscheinlich auch verdient, erschossen zu werden.«
»Du hast ja gar keine Ahnung, was für eine tröstliche Vorstellung das ist«, sagte Toby

trocken.
»Doch, ich kann es mir ungefähr vorstellen«, sagte Jensen. Außerdem - falls Toby wirklich ein

inoffizieller Mitarbeiter der Sicherheit war, hätte er bestimmt noch irgendwo eine Reservewaffe

versteckt.
»Welche Richtung?«
»Hier durch«, sagte Toby und deutete auf eine Lücke zwischen zwei Baumgruppen. »Würdest du mir

bitte die Hand reichen, bis meine Beinmuskulatur etwas gelockert ist?«

»Oberst?«
Bailey schreckte aus dem Schlaf und rollte sich auf dem Feldbett herum, das er in seinem Büro

aufgestellt hatte. Ramirez stand mit einem Stapel Papiere in der Hand in der Tür. »Ja, was gibt's

denn?«, fragte er, streckte sich und zuckte zusammen, als die schmerzenden Muskeln sich

meldeten.
»Ich habe hier etwas, das Sie sich anschauen sollten«, sagte Ramirez und kam herein, während

Bailey sich aufsetzte. »Eins der Pylonen-Teams hat das hier gestern am späten Nachmittag

aufgefangen.«
Mit gerunzelter Stirn nahm Bailey die Papiere entgegen. Das Deckblatt war ein Ausdruck eines

Infrarot-Sensor-Fotos mit einer kleinen Hütte in der Mitte.
Die Erläuterungen am unteren Rand des Ausdrucks beinhalteten die Koordinaten sowie den Hinweis,

dass die Aufnahme eine dreistufige Bildbearbeitung am Computer durchlaufen hatte. »Was soll

darauf denn zu sehen sein?«, fragte er.
»Man scheint dort die Abbildungen von zwei Menschen zu sehen«, sagte Ramirez und deutete auf zwei

Kleckse in der Hütte. »Einer sitzt am Fenster, und der andere liegt weiter hinten. Und das

Problem ist, dass die Hütte sich im Besitz eines Einsiedlers befindet, der angeblich allein

lebt.«
Bailey sträubten sich die Nackenhaare, als er das Deckblatt abnahm und einen Blick auf die

nächste Seite warf: eine topografische Karte der Region, auf der die Hütte mit einem Kreis

markiert war. Sie befand sich direkt oberhalb einer Ansiedlung namens Shelter Valley, nur ein

paar Kilometer nordwestlich von Aegis Mountain gelegen. »Hat das bisher niemandem zu denken

gegeben?«
»Zwei Sicherheitsleute, die die Techniker begleitet haben, sind bereits hinaufgestiegen und haben

sich dort umgeschaut«, sagte Ramirez pikiert. Zu spät erinnerte Bailey sich daran, dass diese

Technischen Teams von Ramirez' Büro entsandt worden waren. »Als sie dort eintrafen, war der

Einsiedler allein.«
»Haben Sie noch andere Messergebnisse?«, fragte Bailey und blätterte im Stapel. Es schien keine

weiteren Ausdrucke zu geben. »Hat irgendjemand eine Idee, wohin der andere vielleicht gegangen

sein könnte?«
»Leider nicht«, sagte Ramirez säuerlich. »Die Sensorendaten waren längst nicht so eindeutig, dass

sie

Weitere Kostenlose Bücher