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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Kaffee und unterhielten sich gedämpft mit dem Offizier vom Dienst. »Ja,

Sir?«, sagte der Fahrer beflissen, als Galway sich näherte, und stellte die Tasse auf den

Tisch.
»Ich bin hier fertig«, sagte Galway. »Wir fahren zurück.«
Eine Minute später saßen sie im Fahrzeug und fuhren langsam die Zufahrt entlang, wobei der Fahrer

Slalom um die tiefsten Schlaglöcher fuhr. Dann gelangten sie zur Landstraße und bogen dort ein.

Das Fahrzeug beschleunigte, und die Fahrt verlief nun ruhiger.
Galway lehnte sich auf dem Sitz zurück und fragte sich, ob er zum Sicherheitsgebäude zurückfahren

und die Berichte über die abendlichen Übungen der Blackcollars noch durchgehen sollte. Aber er

hatte noch eine Stunde Fahrzeit vor sich, und es war ein anstrengender Tag gewesen. Die Übungen

hatten ziemlich lange gedauert, was darauf hindeutete, dass Lathe und Shaw mit dem Angriff auf

Khorstron mindestens bis zum späten Nachmittag warten würden.
Und dann gab das Fahrzeug urplötzlich so etwas wie ein ersticktes Keuchen von sich, und der Motor

erstarb. »Was ist denn jetzt los?«, fragte Galway.
»Ich weiß nicht, Sir«, sagte der Fahrer und schaute mit gerunzelter Stirn auf die Anzeigen,

während er das Fahrzeug am Straßenrand ausrollen ließ. »Hört sich so an, als ob die

Kraftstoffzufuhr unterbrochen sei.«
»Na toll«, murmelte Galway. Eine Fahrzeugpanne mitten im Nirgendwo wäre die perfekte Krönung für

einen ohnehin schon gelungenen Abend. »Können Sie den Fehler denn beheben?«
»Ich schaue mal nach«, sagte der Fahrer, entriegelte die Motorhaube und öffnete die Tür. »Wenn

wir Glück haben, ist es nur eine Kleinigkeit.«
»Und wenn nicht, können wir immer noch über Funk Hilfe anfordern«, fügte der Leibwächter

hinzu.
»Lasst mich zuerst mal einen Blick darauf werfen«, sagte der Fahrer, stieg aus und ging zur

Vorderseite des Fahrzeugs. Er klappte die Haube auf, beugte sich hinunter und stocherte und

tastete mit den Fingern im Motorraum herum.
»Er ist ein ziemlich guter Automechaniker, Sir«, versicherte der Leibwächter Galway. Neben ihm

ging die Beifahrertür auf.
Und eine schwarz behandschuhte Hand schoss plötzlich in Galways Blickfeld und traf den

Leibwächter hinterm rechten Ohr im Nacken.
Das kam so völlig unerwartet, dass Galway zunächst wie erstarrt war und ungläubig zuschaute, wie

der Leibwächter bewusstlos auf dem Sitz zusammensackte. Dann sprang das Gehirn mit einem

Adrenalinschub wieder an, und er wollte mit der einen Hand den Sicherheitsgurt öffnen und mit der

anderen die Pfeilpistole ziehen.
Doch er reagierte zu spät. Bevor er die Hand noch um den Pistolengriff zu schließen vermochte,

wurde die Fondtür aufgerissen. Eine weitere behandschuhte Hand riss ihm den Gürtel ab und packte

ihn vorn an der Jacke, und er wurde unsanft aus dem Auto gezerrt.
Und als er auf dem grauen Asphalt wieder Bodenhaftung erlangte, stand er Lathe von Angesicht zu

Angesicht gegenüber.
»Hallo, Comsquare«, sagte er mit erstickter Stimme und versuchte krampfhaft einen Rest von Würde

inmitten des Debakels zu bewahren, das nun vor ihm ablief. »Das war wirklich sehr gut.«
»Wie überhaupt jeder Trick von uns«, sagte der andere Blackcollar mit einem Schniefen, als er

sich neben Lathe stellte. Den Fahrer hatte er in den Polizeigriff genommen. Galway identifizierte

ihn im Sternenlicht nach einer Weile als Spadafora. »Ihr Freund Haberdae hat es versäumt, seine

Spur zu verwischen, als er vor zwei Tagen hierhergekommen ist.«
Galway schnitt eine Grimasse. Er hätte sich gleich denken können, dass die Blackcollars nach

dieser misslungenen Falle nicht einfach geflohen waren.
Und wenn sie auch wussten, weshalb Haberdae gekommen war, dann war das Spiel sowieso aus - mit

Pauken und Trompeten verloren.
So fühlt man sich also, wenn man dem Tod ins Auge sieht, flüsterte eine innere Stimme in einem

entlegenen Winkel des Bewusstseins. »Und was nun?«, fragte er.
»Den Rest des Weges werden Sie leider zu Fuß gehen müssen«, sagte Lathe. »Na ja, Sie hätten

sowieso zu Fuß gehen müssen.« Er deutete an Galway vorbei auf das Fahrzeug. »Wir müssen uns

nämlich mal Ihr Auto ausleihen.«
Galway blinzelte irritiert. Caine war in einer schwach gesicherten, nur einen Kilometer

entfernten Basis eingesperrt, und alles, was sie wollten, war...
»Mein Auto?«
»Geben Sie sich keine Mühe«, sagte Lathe. »Wir wissen alles über diese praktischen kleinen

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