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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Endsiegs«; und es wurde Zeit, dass die Menschen, deren Widerstandskampf sie

unterstützt hatten, nun auch ihren Teil der Last trugen.
[Glaubst du wirklich, dass Lathe und seine Blackcollars diese Ryqril-Basis erobern können?],

fragte Viviviv skeptisch in der ätherischen Sprache der Chryselli und fuhr eine Hand aus der

haarigen Hülle aus, um von Lepkowskis Adjutanten eine Tasse Tee entgegenzunehmen.
»Da bin ich mir ganz sicher«, sagte Lepkowski.
»Du erinnerst dich vielleicht noch daran, dass Lathe vor gar nicht so langer Zeit der

Meister-Taktiker bei der Bergung dieser Kriegsschiffe der Nova-Klasse war.«
[Mit der Unterstützung der Chryselli], erinnerte Viviviv ihn seinerseits. [Ein profitables

Abenteuer für uns beide.]
»In der Tat«, pflichtete Lepkowski ihm bei und zuckte zusammen, als Viviviv einen kräftigen

Schluck aus der dampfenden Tasse nahm. Ein Tick unterhalb des Siedepunkts war genau die Art, wie

die Chryselli ihre Getränke bevorzugten, und wenn Lepkowski diese ulkige Marotte sah, hatte er

jedes Mal das Gefühl, dass er selbst sich Hals und Rachen verbrühen würde. »Ich hoffe, diese neue

Aktion wird noch profitabler sein.«
Viviviv senkte die Tasse, und ein paar Tropfen kullerten von den Mundwinkeln herab und

versickerten in der dichten Brustbehaarung. [Trotzdem erscheint mir das verdächtig einfach], gab

er zu bedenken. [Vielleicht ist das taktische Zentrum nur ein potemkinsches Dorf.]
»Das wäre durchaus möglich«, sagte Lepkowski. »Aber die örtlichen Blackcollars haben den ganzen

Funkverkehr seit der Inbetriebnahme überwacht und aufgezeichnet, und die verschlüsselten Daten,

die ein- und ausgehen, sprechen schon dafür, dass die Anlage authentisch ist. Allerdings kann ich

mir vorstellen, dass, wenn Lathe und die anderen dort eindringen, ein Großteil der von ihm

erlangten Informationen sich als gezielte Irreführung erweisen wird.«
Viviviv beäugte ihn. [In diesem Fall wäre es vergebliche Liebesmüh.]
»Nicht unbedingt«, sagte Lepkowski und gestattete sich ein verhaltenes Lächeln. »Du würdest dich

wundern, wie geschickt Comsquare Lathe die Pläne des Feindes zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen

vermag.«
[Vielleicht], sagte Viviviv. [Wir werden sehen.]
»Ja.« Lepkowski nahm zwei Magnetkarten vom Schreibtisch und reichte sie seinem Besucher. »Und in

der Zwischenzeit sind hier Kopien einiger Funksprüche, die wir vom Zentrum aufgefangen haben. Sie

sind natürlich stark codiert, und unsere Techniker haben bei der Dekodierung noch keine allzu

großen Fortschritte gemacht. Vielleicht haben eure Leute mehr Erfolg.«
[Wir werden sehen], wiederholte Viviviv und nahm die Karten an sich. [Falls dieses Zentrum eine

Standardeinrichtung der Ryqril ist, solltest du deine Blackcollars darauf hinweisen, dass sie

ihren Weg markieren, sobald sie sich im Innern befinden.]
»Du meinst wie Raakh-ree«, sagte Lepkowski und nickte. Er hatte die rekonstruierten Grundrisse

des Taktischen Zentrums Raakh-ree gesehen - eine Basis, die die Chryselli vor fünf Jahren in

einem Überraschungsangriff in die Luft gejagt hatten, und im Vergleich dazu hatte das legendäre

Spukhaus Winchester House geradezu aufgeräumt gewirkt. »Zum Glück hatten sie in diesem

Fall nicht genug Zeit, um genauso aufwändig zu bauen. Khorstrons Architektur ist ein schlichtes

zweigeschossiges Achteck. Es ist viel übersichtlicher.«
Viviviv erstarrte mitten in der Bewegung, die Karten in die Schultertasche zu stecken.
[Ein Achteck auf zwei Ebenen?], echote er. [Hast du davon auch einen Grundriss?]
»Jedenfalls nichts Offizielles«, sagte Lepkowski und runzelte wegen der plötzlichen Aufgeregtheit

des anderen die Stirn. Hatte er vielleicht etwas Falsches gesagt? »Tactor Shaw hat uns aber auch

ein paar Fotos von den Bauarbeiten geschickt. Sie sind auf den Karten, die ich dir gerade gegeben

habe.«
Viviviv hielt ihm die Karten hin. [Zeig es mir], verlangte er.
Lepkowski wählte die entsprechende Karte und schob sie ins Lesegerät des Schreibtischs. »Da ist

es«, sagte er, rief die Datei auf und schwenkte den Monitor herum, damit Viviviv die Anzeige auch

sah.
»Hier ist der Kontrollraum«, fügte er hinzu und betätigte den Seiten-Scroller auf der

Tischplatte.
Für eine Minute betrachtete der Chryselli das erste von Shaws Fotos. Dann übernahm er die

Steuerung und blätterte immer schneller durch die Bilder, bis die Fotos nur noch schemenhaft

vorbeihuschten. Als er

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