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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Transponder, die spezielle Türen in der Mauer öffnen.«
Galway klappte die Kinnlade etwas herunter. Was sollte das Ganze überhaupt? »Und deshalb

sind Sie den ganzen Weg hier heraufgekommen?«
»Mussten wir«, sagte Spadafora. »Haberdaes Leute lassen diese Fahrzeuge nachts normalerweise nur

in Konvois von mindestens drei Einheiten losfahren. Das wäre aber selbst für ihn etwas zu

offensichtlich gewesen.«
»Leider waren wir nicht in der Lage, einen Vorteil aus Haberdaes Besuch zu ziehen«, ergänzte

Lathe. »Aber wir sagten uns, dass er mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann wieder hier

auftauchen würde.« Er lächelte. »Es war reines Glück, dass wir Sie stattdessen erwischt

haben.«
Galway holte tief Luft, und der Hauch des Todes verflüchtigte sich. Dann ging es ihnen also

wirklich nur um das Fahrzeug. Sie hatten keine Ahnung, dass Caine in der Basis einsaß und dass

sie einen Verräter in ihrer Mitte hatten. Sie hatten es tatsächlich nur auf das Auto

abgesehen.
»Sir, das dürfen wir doch nicht zulassen«, murmelte der Fahrer besorgt.
»Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie wir sie daran hindern sollten«, sagte Galway; er schien

auch nicht daran interessiert, das Thema zu vertiefen. Je eher Lathe mit seiner Beute verschwand,

desto weniger Zeit hätte er, sich zu fragen, was es wohl mit diesem verdunkelten Stützpunkt auf

sich hätte. Nicht, dass er noch auf die Idee kam, dort nachzuschauen. »Aber Sie werden nichts

davon haben«, sagte er zu Lathe, denn er wusste, dass er zumindest der Form halber protestieren

musste. »Die Garagen, zu denen diese Tore führen, sind genauso stark gesichert wie die Mauer

selbst.«
»Ach, das wage ich zu bezweifeln«, erwiderte Lathe. »Wo die Sicherheit sich nun auf dieses neue

taktische Zentrum konzentriert, vermute ich, dass in den Regierungs-Büros ein paar Geheimnisse

schlummern, die nur darauf warten, dass man sie lüftet.«
Galway drehte sich der Magen um. Wenn Lathe nun die ganze Khorstron-Operation abblies, blickte er

plötzlich doch wieder dem Tod ins Gesicht. »Was für Geheimnisse denn?«, fragte er vorsichtig

nach.
»Das werden wir früh genug herausfinden«, sagte Lathe. »Ich würde mich gern noch weiter mit Ihnen

unterhalten, aber die Nacht ist ziemlich kalt, und wir haben noch ein paar Dinge zu erledigen.«

Er schaute Spadafora mit gewölbten Augenbrauen an.
Galway nahm die Bewegung des anderen Blackcollars nur verschwommen wahr, doch plötzlich sackte

der Fahrer bewusstlos in seinen Armen zusammen. »Ich vermute, mit mir haben Sie das Gleiche

vor?«, fragte er und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.
»Verzeihung«, sagte Lathe, als Spadafora den Fahrer zwischen die Bäume schleifte, die die Straße

säumten. »Aber der Schmerz ist schnell wieder verflogen.«
Galway rüstete sich seelisch für den Schlag. Alles, was zählte, war der Plan, rief er sich in

Erinnerung.
»Dann tun Sie, was Sie nicht lassen können«, sagte er.

15
    Das Chryselli-Kriegsschiff, das am Treffpunkt wartete, war - wie bei solchen Anlässen üblich -

ziemlich klein; jedenfalls wesentlich kleiner als die Novak.
Jedoch ließ Lepkowski sich nicht vom ersten Anschein täuschen, und tatsächlich hatten die

Sensoren der Novak einen viel besseren »Durchblick« als menschliche Augen. Denn die Rizhknoph war bis unter die Außenhülle mit den modernsten Waffensystemen gespickt, über

die die Chryselli verfügten. Klein, aber tödlich - die perfekte Wahl für einen heimlichen Ausflug

in den von Ryqril beherrschten Raum.
Und das Alien, das da in Lepkowskis Büro auf der Kommandobrücke saß, sah genauso unscheinbar

aus.
Die Menschen hatten die Chryselli nach dem Erstkontakt als große Haarbüschel auf Beinen

beschrieben, und auch auf Commander Viviviv traf diese Beschreibung zu. Das fließende,

schmutzig-weiße Haar, das fast den ganzen Körper bedeckte, kaschierte die Kurven und Ecken des

darunter verborgenen Körpers, und die Storchenbeine, die aus der Unterseite der Masse ragten,

bildeten einen grotesken Kontrast zu dieser Erscheinung.
Doch so drollig und knuddelig er auch aussah - mit Viviviv war nicht zu spaßen. Er war ein

zehnjähriger Veteran des Ryqril-Krieges mit einer Bilanz kleiner Siege, die so eindrucksvoll war

wie die von sonst kaum jemandem in der Kriegsflotte der Chryselli.
Und wo diese kleinen Siege sich nun zu größeren mauserten, schnupperten die Chryselli erstmals

den Duft des

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