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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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unterhielt anscheinend auch noch gute

Beziehungen zum organisierten Verbrechen der Stadt mit seinen potenziellen personellen

Ressourcen. Ihm war noch nie so bewusst geworden wie jetzt, dass Shaw aus dem Spiel

herausgenommen werden musste.
Judas hoffte nur, dass Galway dieser Aufgabe auch gewachsen war.

Lathe und Mordecai hatten es fast bis zum Südeingang der Passage geschafft, als ein einzelnes

Sicherheitsfahrzeug an der westlichen Peripherie des Parkplatzes auftauchte und in ihre Richtung

fuhr. »Wurde auch Zeit«, merkte Mordecai an. »Ich dachte schon, dass sie uns vergessen

hätten.«
»Aber sie scheinen sich trotzdem mehr für die anderen zu interessieren, oder?«, fragte

Lathe und richtete den Blick wieder auf den Kasinoparkplatz. Dort standen schon mindestens drei

Sicherheitsfahrzeuge, deren blinkende Signallampen verzerrte, stroboskopartige Reflexe auf die

Gebäude und die anderen Autos projizierten. Am westlichen Ende des Kasinos erschien ein viertes

Fahrzeug und schickte sich an, den Fuhrpark zu ergänzen. »Ich glaube, wir sollten etwas

unternehmen.«
»Wieso überlassen wir sie nicht einfach der Sicherheit?«
Lathe lächelte. »Er hat aber auch ein Talent, den Leuten auf die Füße zu treten, stimmt's?

Trotzdem wäre es unprofessionell, ihn den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.«
»Wohl wahr«, sagte Mordecai. »Wie sieht der Plan also aus?«
»Schaun wir erst mal, wie scharf sie wirklich auf uns sind«, sagte Lathe mit einem Seitenblick

auf das sich nähernde Sicherheitsfahrzeug und legte einen Zahn zu. »Wir locken sie zur Passage,

schlagen ein paar Haken und schauen, was passiert. Fertig... Los.«
Unvermittelt wechselten er und Mordecai von ihrem gemächlichen Spaziergang in einen Sprint zum

Eingang der Passage. Das Sicherheitsfahrzeug beschleunigte rasant, als der Fahrer ihre Beute wie

Karnickel Haken schlagen sah, aber er war so weit zurück, dass er den Vorsprung der beiden

Blackcollars nicht mehr aufzuholen vermochte. Das Fahrzeug war noch immer fünfzig Meter entfernt,

als Lathe eine der großen Glastüren aufstieß und die Passage betrat.
Gleich hinter den äußeren Türen war ein großer, vier Meter breiter Vorraum mit einer weiteren

Reihe Glastüren an der Rückseite. Er verlangsamte zu einem schnellen Gang, ging auf die inneren

Türen zu, wobei er die Flexarmorhandschuhe abstreifte und den Bereich hinter dem Vorraum

sondierte. Zur Linken war ein kleines »Freiluft«-Café mit einem Dutzend kleiner Tische, die am

Rand des Hauptkorridors aufgestellt waren. Er stopfte die Handschuhe in die Manteltasche, änderte

die Richtung und durchquerte den Vorraum in Richtung Café. Schließlich gelangte er zu den inneren

Türen, stieß die nächste mit einer Hand auf, während er mit der anderen den Mantel öffnete, und

betrat dann die Passage, die von warmer Luft und leiser Hintergrundmusik erfüllt wurde.
Während er aufs Café zuging, zog er den Mantel aus, hielt dabei die Ärmel fest und drehte das

Kleidungsstück auf links, sodass die unifarbene marineblaue Seite durch ein schwarzes und

bordeauxfarbenes Fischgrat-Muster ersetzt wurde. Als er die erste Tischgruppe erreichte, hatte er

den Mantel längst gewendet und geschlossen.
Einer der Tische war erst vor Kurzem verlassen worden, und die leeren Tassen, Teller und

Servietten der Gäste standen noch dort. Er setzte sich auf einen Stuhl, von wo aus er den Eingang

der Passage im Blick hatte, und Mordecai - der sich ebenfalls als Verwandlungskünstler betätigt

hatte - nahm den Stuhl ihm gegenüber.
Sie hatten kaum Platz genommen, als die Türen zum Vorraum aufgestoßen wurden und vier bewaffnete

Sicherheitsleute hereinstürmten.
Lathe hatte den Kopf gesenkt und blickte stur an sich runter, während er mit einer Serviette

einen imaginären Kaffeefleck am Mantel wegzurubbeln versuchte. Mordecai nahm eine der leeren

Tassen in die eine Hand und stützte das Kinn auf die andere, wobei er mit den Fingern teilweise

das Gesicht verdeckte und so tat, als würde er Lathes Säuberungsaktion verfolgen. Aus dem

Augenwinkel sah Lathe, dass die Sicherheitsleute für einen Moment innehielten und sich

umschauten; dann liefen sie weiter den Gang entlang und schwärmten auf der Suche nach ihrer Beute

zu einer lockeren Formation aus.
»Alles klar?«, murmelte Mordecai.
»Alles klar«, bestätigte Lathe und wischte ein letztes Mal über den Mantel. Die Sicherheitsleute

trabten noch immer den Gang

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