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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sie bündig mit dem

Flexarmorhemd abschloss. »Machen Sie hin .«
Judas schnitt eine Grimasse und zog sich seine Kapuze auch über. Nun denn. Wo die beste Waffe der

Sicherheit nun nutzlos war, würde er eben selbst nach einer Lücke suchen müssen, um Shaw außer

Gefecht zu setzen.
Er hatte sich die Haube gerade übergestreift und setzte sich die Brille auf die Augen, als ein

Schauer Paralyt-Pfeile aus den sich nähernden Fahrzeugen über ihm niederging; die kleinen Nadeln

blieben in der äußeren Lage der Bekleidung stecken und prallten an der Kampfhaube ab. Zwei

Passanten gerieten ebenfalls in die Ausläufer des Pfeilhagels und brachen lautlos auf dem Gehweg

zusammen. »Achten Sie auf den Mund«, sagte Shaw und versuchte gerade seine ungeschützte Haut mit

einer behandschuhten Hand abzudecken, als ein zweiter Hagel über ihnen niederging. Der Tactor

rannte am verblüfften Türsteher des Kasinos vorbei, stieß eine der zwei Nebentüren auf, die die

repräsentative mittlere Drehtür flankierten, und lief hinein.
Judas war zwei Schritte hinter ihm und schlüpfte im letzten Moment durch die sich schließende

Tür.
»Wohin?«, fragte er schwer atmend.
»Einen Moment«, sagte Shaw. Er wirbelte herum, sodass er Judas gegenüberstand...
Und zu seinem Entsetzen sah Judas, dass der andere einen shuriken in der Hand hatte. Er

hatte kaum noch die Zeit, zurückzuzucken, bevor Shaw den Arm anwinkelte und den Stern warf.
Aber er schlitzte nicht etwa Judas' Wange auf und zertrümmerte ihm den Kiefer, wie er es in

dieser Sekunde, die ihm wie eine Ewigkeit erschien, erwartet hätte. Stattdessen surrte der shuriken harmlos an seinem Ohr vorbei; und als er sich umdrehte und die Flugbahn

verfolgte, sah er, wie er sich in die Tür grub, durch die sie gerade gekommen waren. Der

Wurfstern bohrte sich durch die Türfüllung in den Rahmen und warf sie zu. Dem ersten Stern

folgten noch zwei weitere, die die Drehtür und die andere Nebentür auch noch verschlossen.
»Ich will es ihnen nicht allzu leicht machen«, sagte Shaw beiläufig. »Diese Richtung.«
Er holte einen weiteren shuriken heraus und lief in Richtung eines grellbunten

Restaurant-Hinweisschildes, das zu ihrer Rechten in die hohe Decke eingelassen war. Judas folgte

ihm mit einem flauen Gefühl im Bauch. Und diesen Mann hatte er noch vor einer halben Minute

tatsächlich mit eigenen Händen außer Gefecht setzen wollen - eine völlig irreale Vorstellung,

sagte er sich nun.
Wie der Türsteher starrte auch die Kellnerin des Restaurants die beiden Männer nur mit offenem

Mund an, als sie an ihr vorbeiliefen. Ein paar Gäste reagierten genauso, doch andere ignorierten

den Anblick einfach, als ob alle naslang zwei maskierte Männer hier durchliefen. Niemand

versuchte sie aufzuhalten, als Shaw durch den Hauptspeiseraum lief und dann weiter durch einen

Wirtschaftsflur.
»Kapuze runter«, sagte er leise zu Judas und streifte sich selbst Kapuze und Brille ab, während

er den breiten Wirtschaftsflur entlang lief.
Judas runzelte die Stirn und tat wie geheißen; er fragte sich, was der andere jetzt schon wieder

vorhatte. Sie gelangten zu einer T-Kreuzung, und Shaw bog in den Quergang ein. In fünf Metern

Entfernung sah Judas eine unmarkierte Tür.
Eine Tür, die von zwei der größten und hässlichsten Männer flankiert wurde, die er jemals gesehen

hatte.
Nun begriff er auch Shaws Plan. Keine der beiden Wachen hielt eine Schusswaffe in der Hand, aber

das hätte sich wohl schnell geändert, wenn sie zwei Blackcollars in voller Kampfmontur auf sich

zustürmen gesehen hätten. Die Waffen hätten gegen den Flexarmor natürlich kaum etwas auszurichten

vermocht, aber das Geräusch der Schüsse hätte zumindest die Sicherheit auf ihre Spur

gebracht.
Doch wo sie nun die Hauben abgenommen und den Rest der Flexarmor kaschiert hatten, waren er und

Shaw nur zwei Typen, die sich vielleicht verlaufen hatten. Die Art von Eindringling , denen

gegenüber sogar professionelle Bodyguards zunächst vielleicht eine gewisse Milde walten

ließen.
Auf jeden Fall trat eine der Wachen einen Schritt vor und hielt die Hand hoch. »Das hier ist eine

private Party«, sagte er, als Shaw unverdrossen auf ihn zukam. »Der Hauptraum ist

dahinten...«
Die letzte Silbe geriet zu einem Grunzen, als Shaw die letzten zwei Meter im Sprung überbrückte,

sich auf dem linken Fuß drehte und mit dem rechten dem Mann einen seitlichen Tritt in den Bauch

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