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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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falls wir welche brauchen«, sagte Trapper. Dann

ging er in die Hocke und packte die Gewehrläufe, die aus den Mantelärmeln herausragten. »Sag

Bescheid, wenn du so weit bist.«
Dann hoben er und Flynn die provisorische Bahre an; Jensens Kopf und Rücken lagen auf dem Mantel,

und die Beine waren angewinkelt und ruhten auf Trappers Schultern. »Ich weiß, das klingt albern«,

sagte Adamson und stellte sich vor seinen Sohn, »aber versucht, ihn möglichst ohne

Erschütterungen zu transportieren.«
»Keine Sorge«, sagte Flynn und schaute aus dem Augenwinkel auf Jensen hinab. »Er wird so sanft

dahingleiten wie eine Abwurfkapsel beim Eintritt in die Atmosphäre.«
»Na toll«, sagte Jensen und schloss melodramatisch die Augen. »Ich bin schon tot.«
»Aber nicht in meiner Dienstzeit«, sagte Adamson mit Nachdruck. Er stieß einen kurzen Pfiff aus,

und der große Labrador sprang hinter einer Baumgruppe hervor; er freute sich offensichtlich, dass

es weiterging. »Abmarsch.«

10
    Sie setzten Poirot in einer ruhigen Gegend der Stadt, fünf Straßenzüge vom Haupteingang von

Athena entfernt, ab, und als er sich die Augenbinde abgenommen hatte, war ihr Auto schon um die

nächste Ecke verschwunden. Er spielte für eine Weile mit dem Gedanken, ein Automat-Taxi zu rufen

und sich den Rest der Strecke chauffieren zu lassen. Aber es war eine laue Nacht, und es gingen

ihm viele Gedanken im Kopf herum. Also straffte er sich, schnappte seine Sachen und marschierte

zügig los.
Doch bald bereute er diesen Entschluss. Obwohl die Gegend einen ruhigen Eindruck gemacht hatte,

waren noch immer viele Leute unterwegs, von denen anscheinend noch niemand einen General der

Sicherheit gesehen hatte. Jedermann schien es für erforderlich zu halten, stehen zu bleiben und

ihn anzustarren, und viele Leute drehten sich nach ihm um und setzten die Musterung noch fort,

nachdem er schon an ihnen vorbeigegangen war. Und einige dieser Blicke waren unverhohlen

feindselig, wie er unbehaglich feststellte.
Jedoch wurde er nicht aufgehalten und schon gar nicht angesprochen, und eine Viertelstunde,

nachdem er das Auto verlassen hatte, bog er schließlich in die breite, gut erleuchtete

Durchgangsstraße ein, die zum hohen Zaun und massiven Tor des Regierungszentrums Athena

führte.
Die Wachen im Wachhäuschen sahen ihn natürlich kommen, und sie erkannten ihn ganz bestimmt

auch.
Doch zu seiner Verärgerung traf niemand von ihnen Anstalten, den Bunker zu verlassen und ihn zu

grüßen. Als er schließlich vorm Panzerglasfenster des Wachlokals anhielt, beschloss er, alle vier

Wachen zu Gefreiten zu degradieren.
»General Poirot«, identifizierte er sich schroff, als ob daran noch irgendwelche Zweifel

bestünden. »Aufmachen.«
Doch niemand ging zum Tor. »Willkommen, General«, sagte der wachhabende Leutnant; seine Stimme,

die aus dem Lautsprechergitter unterhalb des Fensters drang, klang seltsam monoton. »Oberst

Bailey hat sich schon die größten Sorgen Ihretwegen gemacht.«
»Dann wird Oberst Bailey sich ohne Zweifel freuen, mich zu sehen, nicht wahr?«, knurrte

Poirot.
»Jawohl, Sir«, sagte der Leutnant. Er rührte sich trotzdem nicht. »Ihre Eskorte ist schon

unterwegs.«
Seine Eskorte ? »Ich brauche keine Eskorte, Leutnant«, sagte er in einem Ton, den er sonst

nur bei einem Anschiss anschlug. »Öffnen Sie einfach das verdammte Tor.«
Der andere schaute auf eine Reihe von Bildschirmen unterhalb des Fensters und nickte. »Wie Sie

wünschen, Sir«, sagte er. Er betätigte den Öffnungsmechanismus, und das Tor schwang auf. Nachdem

er ihm noch einen letzten grimmigen Blick zugeworfen hatte, wandte Poirot sich vom Fenster ab und

ging durchs Tor.
Und blieb wie angewurzelt stehen. Er stand vor einer Front aus drei Fahrzeugen und einer Gruppe

von acht Sicherheitsleuten, von denen ein paar gerade erst aus den Fahrzeugen ausstiegen. »Was

hat das alles zu bedeuten?«, fragte er ungehalten.
»Wir haben den Befehl, Sie ins Hauptquartier zu bringen, General«, sagte der Sergeant, der die

Gruppe anführte. Seine Stimme klang genauso steif wie die des Leutnants der Wache. »Wenn Sie uns

bitte folgen wollen?«
»Natürlich«, sagte Poirot mit zusammengebissenen Zähnen. Er schwor sich, Bailey dafür auf den

Senkel zu stellen.
Er stapfte zu der Eskorte hinüber und setzte sich auf den Rücksitz des nächsten Fahrzeugs. Gleich

darauf musste er in die Mitte rutschen, als zwei weitere Personen bei

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