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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausrichtete. »Der Schall trägt in den Bergen erstaunlich weit.«
»Ich hoffe nur, dass er uns nicht verrät«, murmelte Flynn. »Das wäre hier nämlich eine verflucht
ungünstige Kampfposition.«
»Wir schaffen das schon«, beruhigte Jensen ihn und schaute nach oben. »Ich hoffe nur, dass
seine Besucher nicht mal aufs Klo müssen.«

Foxleigh saß am Tisch und schnitzte emsig an einem Stock, den er sich aus der Holzkiste
geschnappt hatte, als die beiden Sicherheitsleute eintrafen.
Wie für die Sicherheit typisch, machten sie sich nicht die Mühe anzuklopfen.
»Boulder-Sicherheit«, sagte der jüngere der beiden schroff, als ob das nicht schon ausweislich
ihrer Uniformen klar gewesen wäre. »Wer sind Sie?«
»Wer will das wissen?«, gab Foxleigh zurück, ohne von seiner Schnitzerei aufzuschauen.
Der Mann schnaubte und packte das Ende von Foxleighs Stock. »Wenn ich Ihnen eine Frage
stelle...«
Foxleigh ließ den Stock los, packte seinerseits das Handgelenk des Manns und riss es auf den
Tisch herunter. Der andere taumelte vorwärts und verlor das Gleichgewicht, und dabei drehte
Foxleigh das Messer und richtete es auf ihn.
Der Mann erstarrte vor Schreck und wahrscheinlich auch vor Verblüffung - die Messerspitze war
nicht mehr als zehn Zentimeter von seinem Bauch entfernt. »Manieren, Söhnchen«, sagte Foxleigh
leise. »Sie würden sich wundern, wie weit man damit kommt.«
»Smith?«, würgte der junge Mann heraus und starrte mit großen Augen auf das Messer.
»Nur mit der Ruhe, Griffs«, sagte der ältere Mann beruhigend. Er hatte seine Pfeilpistole gezogen
und auf Foxleigh gerichtet. »Sie auch, mein Freund. Wir wollen uns nur mit Ihnen
unterhalten.«
»Sagen Sie ihm das«, sagte Foxleigh.
»Jetzt entspannen wir uns alle erst mal«, sagte Smith. »Griffs, entschuldige dich bei dem
Mann.«
»Ich?«, empörte sich Griffs. »Smith...«
»Entschuldige dich bei dem Mann«, sagte Smith mit mehr Nachdruck.
Griffs funkelte Foxleigh an und schluckte schwer.
»Verzeihung, dass ich den Stock festgehalten habe«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
»Na also«, sagte Smith zufrieden. »Und nun lassen Sie ihn los, ja?«
»Es ging mir nur um seine Manieren«, sagte Foxleigh und ließ Griffs' Handgelenk los.
Keuchend trat der andere einen Schritt vom Tisch zurück und riss seine Pfeilpistole aus dem
Holster. »Fallen lassen«, knurrte er.
»Schon gut«, sagte Foxleigh, legte das Messer auf den Tisch und verschränkt die Arme vor der
Brust. »Nun stellen Sie Ihre Fragen und gehen wieder.«
»Fangen wir mal bei Ihrem Namen an«, sagte Smith und senkte die Waffe so weit, bis die Mündung
auf den Boden wies.
»Man nennt mich Toby«, sagte Foxleigh.
»Toby was?«, wollte Griffs wissen. Seine Waffe war noch immer auf Foxleighs Gesicht
gerichtet.
»Einfach nur Toby.«
»Hören Sie...«
Er wurde durch eine Geste von Smith zum Schweigen gebracht. »Was tun Sie denn hier oben, Mr.
Toby?«, fragte der ältere Mann in einem höflicheren Ton.
Foxleigh zuckte die Achseln. »Ich lebe hier«, sagte er. »Eigentlich so, wie Sie in der Stadt
leben.«
»Ich meinte, wovon leben Sie?«, fragte Smith. »Woher bekommen Sie Nahrungsmittel und Bekleidung
und so weiter?«
»Das ist hier eine ziemlich wildreiche Gegend«, sagte Foxleigh. »Ich betätige mich als Jäger und
Fallensteller, und dann habe ich noch einen kleinen Gemüsegarten auf der anderen Seite der
Steilwand.«
»Und die Leute in Shelter Valley unterstützen Sie doch auch, könnte ich mir vorstellen?«
Foxleigh schnitt eine Grimasse. »Manchmal«, sagte er. »Ein paar von ihnen. Aber nur, wenn ich
selbst nicht mehr zurechtkomme.«
»Und das wird wohl eher die Ausnahme sein«, sagte Smith und ließ den Blick durch die Hütte
schweifen. »Sie scheinen ein Selbstversorger zu sein. Sagen Sie, wie lange leben Sie eigentlich
schon hier oben?«
Foxleigh zuckte betont lässig die Achseln. Nun wurde es heikel. »Ich erinnere mich nicht mehr so
genau«, sagte er ausweichend.
»Schon seit der Zeit vor dem Krieg?«
»Wohl schon einige Zeit vorher«, sagte Foxleigh.
»Und Sie waren wie alt - sechzig oder so -, als er begann?«, hakte Smith nach.
Foxleigh wusste, dass er diese Zahl idealerweise bei ungefähr dreißig hätte ansiedeln sollen. Das
hätte seinem tatsächlichen Alter entsprochen und möglicherweise viele unangenehme Fragen
überflüssig gemacht. Leider gab es Leute in Shelter Valley, die sich vielleicht noch daran
erinnerten, dass der richtige Toby schon

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