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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schleuder-Munition der Blackcollars verursachten diese Pellets auch keine
Verletzungen. Sie zerplatzten vielmehr beim Aufprall und überzogen die Helmvisiere mit einer
viskosen, schnell trocknenden Farbe.
Welche Flüche auch immer die Sicherheitskräfte ausgestoßen haben mochten, sie gingen im doppelten
Schuss unter, den sie blind in die Richtung schickten, aus der die Pellets gekommen waren. Eine
Paralyt-Pfeilsalve prallte an der Oberseite von Caines Kampfhaube ab, während er sich gerade
abduckte.
Lathe und Spadafora hatten sich schon aus der Schusslinie bewegt; Spadafora wich mit einem
weiteren Farbpellet in der Hand nach rechts aus, und Lathe bewegte sich nach links vorne. Er
steckte die Schleuder weg und griff zum nunchaku. Caine sah flüchtig, dass zwei weitere
Sicherheitsleute hinter ihren Kameraden auftauchten. Lathe wirbelte den nunchaku wie einen
Dreschflegel und schlug einem der geblendeten Männer gegen den Helm, sodass er taumelte; und
Spadafora platzierte einen präzisen Schuss zwischen den beiden vorderen Männern hindurch auf dem
Helmvisier eines Neuankömmlings.
Caine wandte den Blick ab und huschte an der Trennwand vorbei ins Hinterzimmer, wobei er seinen nunchaku zog und ihn sich unter den Arm klemmte.
Die Stühle waren auf die Tische gestellt worden, damit sie beim Durchwischen nicht störten, und
das einzige Licht drang aus einer trüben Beleuchtungspanele an der Decke. Angespannt bahnte er
sich einen Weg zwischen den Tischen zum Hinterausgang.
Für einen Moment hielt er dort lauschend inne und öffnete dann langsam die Tür.
Sie ging auf eine verlassene Seitenstraße hinaus.
Er steckte den Kopf durch die Tür und schaute sich um.
Und taumelte gegen den Türrahmen zurück, als er von einer Salve Paralyt-Pfeile ins Gesicht
getroffen wurde. Die meisten prallten zwar an der Brille und Kapuze ab, doch ein paar bohrten
sich in die ungeschützte Haut der Wange.
Sein Gesicht wurde sofort taub, er ließ den nunchaku fallen und griff nach dem Pocher am
Handgelenk. Aber der Blutverlust war zu groß. Es gelang ihm noch, die Finger unter den Ärmel zu
schieben, doch dann wurden auch beide Arme taub. Nach einer halben Sekunde gaben die Beine unter
ihm nach, er brach in der Tür zusammen und fiel halb auf die Straße hinaus.
Er kam mit dem Gesicht zur Außenwand der Bar auf dem Erdboden auf, sodass er nichts mehr sah,
aber er hörte die Schritte, die auf ihn zuliefen. Dann verstummten die Geräusche, und er wurde
aus der Tür herausgezogen und auf den Rücken gedreht. Ein halbes Dutzend Gesichter schauten auf
ihn herab, und aus dem Augenwinkel sah er, wie zwei Hände ihm den Mantel öffneten und abnahmen.
Andere Hände nestelten an der Zivilkleidung unterm Mantel und nahmen sie ihm ebenfalls ab. Dann
streifte man ihm geschickt das Hemd und die Hose vom gelähmten Körper und warf die Kleidung
jemandem zu, der sich außerhalb seines Blickfelds befand. Anschließend nahm man ihm die nunchaku und die Schleuder aus den Futteralen, zog die Messer aus den Scheiden am Unterarm
und an der Wade, holte die shuriken aus den Futteralen am Oberschenkel und am Gürtel, und
zuletzt nahm man ihm noch den Pocher vom Handgelenk. Als er schließlich nur noch mit Flexarmor
und Unterwäsche bekleidet war, hob man ihn auf und trug ihn die Straße entlang in die Richtung,
aus der die Leute gekommen waren, die ihm aufgelauert hatten. Dann ertönte das gedämpfte Geräusch
einer sich öffnenden Fahrzeugtür, und er wurde wie ein Sack Zement auf die Rückbank einer Art
Kleinbus geschoben.
Wo Präfekt Jamus Galway schon auf ihn wartete.
»Caine«, sagte Galway bedeutungsschwer, als die Tür sich wieder hinter ihm schloss und das
Fahrzeug sich langsam in Bewegung setzte. Das Gesicht des Präfekten war seltsam ausdruckslos, als
er einen Blick auf seine Trophäe warf - ohne ein Anzeichen von Triumph oder auch nur von
Zufriedenheit, soweit Caine das zu sehen vermochte. »Ich bitte die Unannehmlichkeiten zu
entschuldigen. Und wenn es das leichter für Sie macht: Ich darf Ihnen versichern, dass wir nicht
die Absicht haben, Lathe und die anderen zu töten oder auch nur zu verletzen. Dazu sind sie
nämlich viel zu wertvoll für uns.«
Zu wertvoll. Für uns. Weil das Gesicht noch immer gelähmt war, vermochte Caine ihm nicht
zu antworten. Aber was hätte er ihm auch sagen sollen?

Der erste Sicherheitsmann taumelte und brach zusammen. Lathe hatte mit dem nunchaku einen
so wuchtigen Schlag gegen seinen Helm

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