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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf dem Boden auf der Matte.
Sie sprachen so leise, dass Foxleigh ihre Unterhaltung nicht mitzuhören vermochte. Aber darauf
legte er auch gar keinen Wert. In dreierlei Hinsicht war er bereits im Bilde, und das genügte ihm
vollauf. Erstens: In etwas mehr als einem Tag würde Flynn nach Denver fahren und Jensen hier
zurücklassen. Zweitens: Jensen war definitiv einer der Blackcollars, die er vor einem Jahr in
Aegis Mountain hatte eindringen sehen. Und drittens: Wo Adamson ihn mit dem Verband umwickelt
hatte, würde Jensen auf absehbare Zeit nicht mehr in seinen Hightech-Flexarmor passen.
Was bedeutete, dass die Zeit schließlich gekommen war.
Foxleigh rollte sich auf seiner Matte herum, zuckte wegen der ungewohnten Härte des Bodens
zusammen und fiel in Schlaf.

11
    »Wie ich schon sagte, ist die ganze Sache noch weitgehend spekulativ«, gab Shaw zu bedenken,
als er den Stapel zusammengerollter Papiere auf einem Ende des Küchentischs ablegte und eine
Papierrolle vom Stapel nahm. »Aber das ist alles, was wir haben.«
»Verstanden«, sagte Lathe. »Werfen wir mal einen Blick darauf.«
Judas, der neben Mordecai an der Seite des Tischs stand, reckte den Hals, als Shaw das Papier
entrollte und ausbreitete. Zu seinem Erstaunen wirkte es fast genauso detailliert wie eine
richtige Blaupause.
Wenn das eine Spekulation war, sagte er sich mit einem Schaudern, dann wollte er gar nicht erst
wissen, womit die Blackcollars erst aufwarten würden, wenn sie konkrete Anhaltspunkte hatten, mit
denen sie zu arbeiten vermochten.
»Das ist die Hauptebene«, erklärte Shaw und identifizierte mit dem Finger der Reihe nach die vier
Seiten. »Und hier sind die vier Eingänge, die wir gestern gesehen haben; die acht Eingangsbunker,
jeweils zwei pro Tür; und die verstärkten Stellungen an jeder der acht Ecken für die
Flugabwehrlaser.«
»Wo ist eigentlich Spadafora?«, fragte Judas. Er hatte sich umgeschaut und plötzlich
festgestellt, dass der dritte Plinry-Blackcollar nicht mehr da war. Und bei näherer Überlegung
wurde er sich bewusst, dass er den anderen schon nicht mehr gesehen hatte, seit sie gestern
Nachmittag zu ihrer Aufklärungsmission in Sachen Khorstron aufgebrochen waren.
»Er ist mit einer anderen Sache beschäftigt«, sagte Lathe.
»Comsquare Lathe hat ihn damit beauftragt, sich um die Sensoren im Zaun zu kümmern«, fügte Shaw
hinzu.
»Die Sensoren?«, fragte Judas, und sein Magen verkrampfte sich. Sie wollten doch nicht etwa heute schon angreifen, oder? »Du meinst, wir werden - heute !«
»Nein, nein«, beruhigte Shaw ihn leicht amüsiert.
»Gut Ding will Weile haben, Trainee Caine. Dazu zählen neben altem Whisky auch autarke
Sensorensysteme.«
Judas schluckte. »Ach so«, sagte er und spürte, wie er rot anlief.
»Sieht so aus, als ob sich in jedem Eingang versteckte Fallen befinden«, meinte Lathe und tippte
auf die großen ovalen Räume hinter dem östlichen Eingang.
»Wahrscheinlich«, pflichtete Shaw ihm bei. »Wir wissen natürlich nicht, wie sie ausgerüstet sind,
aber der Wandstärke und diesen Befestigungspunkten nach zu urteilen, sieht es wohl so aus, dass
zwei automatische Laser die innere Tür flankieren und zwei Verstecke für die Wachen einen oder
zwei Meter hinter der Kurve eingerichtet sind.«
Judas zuckte zusammen. »Das hört sich aber nicht gut an.«
»Kommt darauf an, wie sie angeordnet sind«, sagte Lathe. »Es ist unter Umständen möglich,
automatische Zielgeräte mit einem oder zwei shuriken lahmzulegen.«
»Obwohl man in der Regel nur einen Schuss für einen gegebenen Laser hat«, sagte
Shaw.
»So sieht's aus«, stimmte Lathe ihm zu. »Erzähl mir mehr über diese Wachbunker am Eingang. Du
hast bereits angedeutet, dass sie keine äußeren Türen hätten?«
»Das stimmt - sie führen direkt durch die Mauer in die Basis.«
»Dann könnte man also auch durch die Bunker hineingelangen?«
»Ja, obwohl das in meinen Augen nicht sehr sinnvoll wäre«, sagte Shaw. »Die Bunkerwände selbst
sind zwar relativ dünn, aber die Zugangstüren dahinter sind genauso massiv wie das Haupttor, das
sie bewachen. Und weil die Bunker keine äußeren Türen haben, müsste man die Dinger erst einmal
wegsprengen, um sich überhaupt Zugang zu den inneren Türen zu verschaffen.«
»Trotzdem würde man dadurch das Problem mit den Fallen vermeiden«, gab Lathe zu bedenken. »Was
ist mit den äußeren Bunkern, die an den Toreingängen?«
»Hier sieht es im Grunde genauso aus, nur dass die

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