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Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Titel: Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott McBain
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Marco.« Seine Stimme stockte. »Er ist vierundzwanzig. Ich habe ihn mitgebracht. Es geht ihm nicht gut. Ich möchte, dass er hier behandelt wird.«
    Jeffersons Miene erstarrte. Und da hatte er geglaubt, dass alles nicht noch schlimmer kommen konnte!
    »Er hat das Virus, ja?«
    »Das weiß ich nicht«, log Martinelli. »Meine Ärzte sagen mir, dass das New-York-State-Krankenhaus über die beste Virologieabteilung der Welt verfügt. Er ist mein einziger …«
    »Sind Sie verrückt?«, zischte der US -Präsident. »Wenn das Virus jeden tötet, dann haben Sie es soeben in die USA eingeschleppt.«
    »Mein Sohn befindet sich noch im Flugzeug, unter einem Sauerstoffzelt. Ich bin der Einzige, der das Flugzeug verlassen hat. Haben Sie Mitgefühl. Was soll ich denn tun? Er ist mein Sohn!«
    »Sie Idiot! Sie gefährden unsere gesamte Bevölkerung.«
    Jefferson entfernte sich rasch, aber Martinelli rief: »Sie wissen genau, was passiert ist. Und wie das Virus entstanden ist. Wir haben Ihnen dabei geholfen.«
    Es war vereinbart worden, dass die Regierungschefs keinesfalls über die Iran-Affäre sprechen würden. Das hatten ihre Geheimdienstchefs geregelt, um zu verhindern, dass sie zur Verantwortung gezogen werden konnten. Jefferson hatte die mündliche Anweisung erteilt, das Flugzeug des italienischen Virologen über dem Atlantik abzuschießen, und Martinelli hatte dem, ebenfalls mündlich, zugestimmt. Aber es gab keine schriftlichen Unterlagen. Und auch keine schriftlichen Unterlagen über das US -amerikanische Ersuchen an Martinelli, zu gestatten, dass der italienische Virologe in den Iran reise. Wenn die Wahrheit jetzt ans Licht kam, würde es das Ende von ihnen beiden bedeuten. Der italienische Ministerpräsident würde doch wohl nicht plappern. Er musste, ungeachtet des Sohns, seine Haut retten. Wie auch immer. Jefferson könnte alles abstreiten, oder? Es gab keine Beweise. Aber wie Martinelli so manipulieren, dass der sich sicher fühlte?
    »Wir verschweigen der Öffentlichkeit, dass das Virus Menschen tötet. Wir finden erst das Heilmittel.«
    Martinelli stimmte mit einem Kopfnicken zu; sie mussten an ihre politische Zukunft denken.
    »Und Ihr Ersuchen?« Jefferson sprach sanft, mitfühlend. »Ich habe auch Kinder und kann mir vorstellen, wie sehr Sie Ihren Sohn lieben, aber ich kann ihn nicht ins Land hereinlassen.« Er blickte auf das Blatt in seiner Hand. »Ich setze unsere Wissenschaftler darauf an.«
    »Ich flehe Sie an.«
    »Ich muss mich um mein eigenes Volk kümmern. Es tut mir leid.«
    Verächtlich drängte sich Martinelli an ihm vorbei. Darauf kannst du Gift nehmen: Politiker lassen dich fallen. Er eilte zurück ins Oval Office; er musste Marco wieder nach Italien ins Krankenhaus bringen. Er riss die Tür auf und rief nach hinten. »Warten Sie ab, bis es Ihr Kind ist!«
    Bewaffnete Wachleute traten vor, aber Jefferson machte ihnen Zeichen, zur Seite zu treten.
    »Ministerpräsident Martinelli fährt zum Flughafen zurück.« Dann sagte er, grimmiger, zu seinem Vizepräsidenten: »Spencer, ich muss mit Ihnen sprechen.«
    * * *
    Auf dem Rückflug nach Italien blieb Martinelli neben dem Sauerstoffzelt sitzen, unter dem sein Sohn lag. Er weinte und fluchte. Schließlich begann er zu beten und versuchte mit Gott zu schachern.
    Während das Flugzeug den Atlantik überquerte, starb sein Sohn.

26
    Sinnspruch und Gleichnis …

die Worte und Rätsel der Weisen.
    Sprüche 1,6
     
    J ussef?«
    »Ja, ich bin’s«, sagte sein Mentor, der in der Mönchszelle neben dem Bett saß.
    »Bin ich sehr krank gewesen?«
    »Du bist es noch.«
    Josua wollte sich aufsetzen, aber es gelang ihm nicht. »Hattest du heute Nacht einen Traum?«
    Der Priester nickte. Josua schwieg, während sein Mentor ihm etwas Brühe zu trinken gab. Seine Reise in der vorigen Nacht war also real gewesen. Es war Abend. Er hatte Schmerzen und fühlte sich schwach wie ein Kind. Wie ein Leichentuch hing die Präsenz des Todes über seinem Bett.
    »Du darfst nicht sterben«, rief Jussef mit rauher Stimme.
    »Ich bemüh mich drum«, erwiderte Josua. Er schloss vor Erschöpfung die Augen. »Hat Bruder Theodore mir eine Nachricht hinterlassen? Etwas, über das ich meditieren kann?«
    »Ja.« Jussef nahm eine Bibel zur Hand, die ihm der junge Mönch gebracht hatte. Er schlug sie auf und las die unterstrichenen Zeilen vor:
     
    »Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt:

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