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Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Titel: Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott McBain
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beruflichen Erfolge. Keine Frage, Gott würde beeindruckt sein. »Gut gemacht, mein braver, treuer Diener!« In anderen Fällen würde der Lebenslauf weniger ansprechend ausfallen. Handgeschrieben, bescheidener – ein paar Siege, ein unbedeutender Job, den man mit Mühe behielt. Dann würden da die Drittklassigen sein – Menschen, die es versäumt haben, viel aus sich zu machen. Kein Haufen Besitztümer, die man auflisten konnte, ein mittelmäßiges Leben, keine großen Erfolge – nur eine Seite. Und schließlich waren da die Zurückgewiesenen, die, die ihr Leben völlig vermasselt hatten. Die Drogenabhängigen, Säufer, Kriminellen, die Versager, die vom Glauben Abgefallenen. Das bin ich, dachte er. Na ja, ich und Josua. Wie schrecklich. Nur eine Zeile in unserem Lebenslauf.
Er hat sich bemüht, hat’s aber nicht geschafft.
    Traurig schlug Jussef die Augen auf: Theodore schaute ihn an. Vielleicht dachte er dasselbe. Na ja, zumindest hatte Theodore in seinem Lebenslauf ja auch nicht viel vorzuweisen. Der Mönch schloss die Augen, Jussef desgleichen. Er begann wieder zu meditieren und sann darüber nach, dass in der Bibel eine Witwe einen Menschen symbolisierte, der in der Welt unbedeutend, deklassiert war. Außerdem war die Witwe arm. Das hieß, sie hatte nichts von den Dingen der Welt zu geben. Trotzdem hatte sie all ihren Besitz verschenkt. Wie konnte Christus also sagen, sie habe mehr in den Opferkasten gegeben als alle andern? Das stimmte doch nicht, es sei denn –
es sei denn
, der Opferkasten war kein menschlicher, sondern ein spiritueller. Ja, das Gleichnis bezog sich auf einen
spirituellen Opferkasten
. Christus warnte die Menschen, dass der wahre Wert der Dinge ein anderer war, als sie glaubten. Diese reichen Leute, die Geld in den Opferkasten steckten, gaben nicht, um anderen zu helfen – sie gaben, um ihr Ego zu befriedigen. Sie versuchten, sich den Ruf zu erkaufen, gütig und großzügig zu sein, weshalb sie so demonstrativ spendeten. Aber natürlich wollten sie etwas dafür haben. Sie wollten, dass Gott sie belohnte oder – noch besser – dass andere noch großzügiger zu ihnen waren. Aber die Witwe spendete wahrhaft – nicht von ihrem Überfluss, sondern aus ihrer Armut. Sie war arm, aber nicht im Geiste, ihre Gaben waren spiritueller Natur. Deswegen tat sie mehr hinein als alle anderen zusammen – denn der Opferkasten Gottes sollte ein spiritueller sein, einer, den andere zu missbrauchen versuchten. Doch Christus warnte davor, dass Gott sich nicht zum Narren halten lasse.
    Getröstet von diesem Gedanken, überlegte Jussef weiter. Habe ich etwas mit der armen Witwe gemeinsam? Schließlich bin auch ich arm. Ich besitze wenig auf dieser Erde. Auch ich lebe allein. Während er nachdachte, hatte er eine Vision. Er sah eine große Armee, die durch eine Wüste marschierte – die große Armee der Seelen. Mit jedem Schritt wurde das Kleid der Seelen weißer, denn jeder Schritt war einer des spirituellen Voranschreitens. Jussef kicherte. Diese Leute trugen ja gar keinen Lebenslauf unterm Arm!
    Die Augen noch immer geschlossen, bemerkte Bruder Theodore: »Die Reichen dieser Welt – diejenigen, die die Dinge dieser Welt im Überfluss haben – können nicht in die spirituelle Welt übertreten, Pater Jussef. Sie glauben, sie seien ihren Mitmenschen voraus, doch in Wahrheit haben sie keinerlei Fortschritte gemacht. Ein Mensch kann sich die spirituelle Gnade nicht erkaufen; er muss sie sich verdienen.«
    Jussef sah, dass die Armee, die dort durch die Wüste marschierte, viele Nachzügler hatte. Die, die am Ende gingen, waren verzweifelt bemüht, Autos und Yachten und alle Arten von Luxusgütern hinter sich durch den Sand zu ziehen. Andere wurden von unendlich vielen Kleidungsstücken niedergedrückt oder trugen riesige Transparente.
    »Schau zur Spitze der Armee.«
    Ganz vorn marschierten Kinder, die Kronen trugen. Die Edelsteine in den Kronen funkelten wie Diamanten, Saphire, Smaragde. Doch dies war gar nicht die Spitze der Armee. Vor diesen Kindern waren andere, die hoch zu Pferde ritten, und noch weiter vorn, am Himmel, trugen Adler – die Serafim – die Hauptleute der Armee Gottes auf ihrem Rücken.
    »Die Engel schwebten hernieder, um den Armen im Geiste zu helfen. Den Reichen können sie nicht helfen, weil die Reichen sie zurückweisen, wozu sie sich frei entscheiden konnten. Sorg dich also nicht, Jussef, der materielle Erfolg in dieser Welt interessiert Gott nicht.«
    Jussef schlug

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