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Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Titel: Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott McBain
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zurückkehren? Sollte er Caterina bei sich behalten oder sie verlassen? Plötzlich hörte er auf, sich einzuseifen, das Gift des Misstrauens sickerte in seine Gedanken.
Wieso
hatte sie so große Angst? Weil sie übermäßig Angst vor dem Tod hatte, oder gab es da einen anderen Grund? Er ließ das Wasser laufen, trat aus der Duschkabine und zog den Bademantel an. Leise trat er auf den Flur, da hörte er jemand reden. Caterina sprach mit leiser, aber aufgeregter Stimme. Sie befand sich im Kontrollraum. Er stellte sich an die Tür und lauschte.
    »Die haben die Seuche auf der Insel. Hol mich hier raus!«
    Martinelli sträubten sich die Nackenhaare. Die beiden intrigierten gegen ihn, die wollten ihn hintergehen!
    »Nein, er weiß es nicht. Tiziano, bitte! Was immer du willst.«
    Martinellis Gesicht verzerrte sich zu einer dämonischen Fratze. Seine Geliebte – was für eine Hure! Sie wechselte die Seiten. Am liebsten wäre er in den Kontrollraum gestürzt und hätte sie auf der Stelle erdrosselt. Mit außerordentlicher Willenskraft zwang er sich, sich zurückzuhalten. Er musste eine Strategie ausarbeiten. Er ging ins Bad zurück, legte seinen Bademantel wieder ab. Unter der Dusche stellte er das kalte Wasser auf volle Stärke, um klar denken zu können. Warum, um Himmels willen, tat sie das? Reichte es ihr nicht, die Geliebte des italienischen Ministerpräsidenten zu sein? Was konnte Tiziano ihr bieten, was er ihr nicht geben konnte? Geld und Macht. Er besaß beides. Sexuelle Lust? Tiziano war etwas jünger, aber alle Frauen hatten immer erklärt, dass er, Martinelli, wilder im Bett sei als ein Stier auf Viagra. Nein, mit ihm konnte das alles nichts zu tun haben. Es musste da etwas Wichtigeres geben. Eines stand jedoch fest: Es wäre Selbstmord hierzubleiben. Tiziano musste gewollt haben, dass er auf die Insel flog, damit er ihn umbringen konnte. Womöglich hatte er bereits einen Killer geschickt. Darum musste er Caterina – diesen kleinen Judas – zum Schweigen bringen und dann seinen Piloten beauftragen, ihn woandershin zu fliegen. Wohin? Es spielte keine Rolle, solange er entkam.
    Er beendete sein Duschbad, griff sich ein Handtuch. Er würde sie umbringen. Nach allem, was er ihr geschenkt hatte: Brillanten, Status, Geld, seine Aufmerksamkeit, eine goldene Kreditkarte. Sie war ein Monster, nicht mal ein Mensch. Sie würde für die Art, wie sie seine Großzügigkeit belohnt hatte, bezahlen. Und Tiziano auch. Zeit zur Rache!
    »Ich mache uns Frühstück«, rief er, doch Caterina war in ihrem Badezimmer.
    Das Böse hatte Martinelli völlig aus dem Gleichgewicht gebracht; er ging in die Küche. Dort wählte er das größte Messer aus dem Messerblock aus. Da sah er, dass ein Messer fehlte. Aha, sie wollte ihn umbringen! Er hatte zwar bei der Seele seines Sohnes geschworen, dass er sie nicht umbringen würde, aber wen kümmerte das jetzt noch! Er packte das Messer und ging Richtung Badezimmer. Er hörte, dass das Duschwasser lief. Caterina würde nackt und verletzlich sein. Er drückte die Klinke; die Tür war abgeschlossen. Sie versteckte sich, bereit, ihn rücklings zu erdolchen. Ha, wenn dieses Weib glaubte, sie könne ihn ermorden, dann konnte sie sich auf etwas gefasst machen! Er hatte sie nie geliebt, sie bedeutete ihm nichts. Er würde sie zermalmen, töten, sie erschlagen, zerhacken, in Stücke reißen!
    Martinelli warf sich mit voller Wucht gegen die Badezimmertür. Sie sprang auf, und er wurde gegen das Waschbecken geschleudert, das Messer hoch erhoben, um den Feind zu massakrieren. Das Biest musste sterben!
    Es dauerte einige Sekunden, bis er die Szene verstand, die sich ihm dort bot. Das Messer fiel klappernd zu Boden.
    »O mein Gott!«
    Seine Geliebte lag zusammengesunken in der Duschkabine, in einer Blutlache, mit aufgeschnittenen Pulsadern. Martinelli starrte entsetzt auf sie und kam wieder zu sich. Wie hatte er sich doch geirrt! Im Nu war alles anders. Caterina hatte gar nicht versucht, ihn umzubringen, sondern sich. Er stürzte in die Duschkabine und stellte das Wasser ab.
    »Ich habe dich betrogen«, murmelte Caterina. »Tiziano hat mich erpresst.«
    Fieberhaft strich Martinelli ihr das Haar aus dem schweißnassen Gesicht und nahm sie in die Arme. Er begann zu schluchzen, während das hellrote Blut in seinen weißen Bademantel sickerte.
    »Er hat mit mir geschlafen, bevor ich dich kennengelernt habe.«
    Ich Trottel! Ich hätte es wissen können. Vor seinem inneren Auge sah er wieder ihre erste

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