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Die Jungfernbraut

Titel: Die Jungfernbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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aufkreuzen«, sagte Sophie. »Na ja, wir frühstücken morgen mit dir, und dann kannst du uns alles über deinen Plan erzählen. Einverstanden?«
    »Welchen Plan?« fragte Colin von der Schwelle her.
    »Er bewegt sich genauso lautlos wie Douglas«, seufzte Alex. »Es wirkt so herausfordernd.«
    »Natürlich unsere Pläne für den Tag, was denn sonst?« Sophie erhob sich aus ihrer knienden Haltung und klopfte sich den Rock ab. »Wie wir die Hausfrauenpflichten unter uns aufteilen wollen und alles dies. Lauter Themen, die einen Mann nicht interessieren, etwa Alex Schwangerschaft und wie man Babyschuhchen und -jäckchen strickt.«
    Colins dunkelblaue Augen funkelten schelmisch. »Wie kommst du darauf, daß ich mich nicht für Frauenangelegenheiten interessiere, teure Schwägerin? Schließlich gehen alle diese Themen auch mich etwas an. Sobald es irgend geht, wird auch Joan mit einem dicken Bauch herumlaufen.«
    »Colin!«
    »Vielleicht lerne ich sogar stricken, Joan. Dann könnten wir zusammen am Kamin sitzen, mit den Nadeln klappern und dabei Namen für unsere Nachkommenschaft auswählen.«
    Sophie hatte nicht die Absicht, sich von ihm herausfordern zu lassen. »So, das Feuer wird jetzt für mehrere Stunden brennen. Danke, daß wir Sinjun besuchen durften, Colin. Komm, Alex. Gute Nacht.«
    Als die Tür sich hinter den beiden Damen geschlossen hatte, setzte sich Colin auf die Bettkante und warf seiner Frau einen forschenden Blick zu. »Sie sind genauso ge-fährlich wie ihre Männer. Nur wenden sie andere Taktiken an. Ich traue ihnen nicht über den Weg — und dir auch nicht, Joan. Du wirst mir jetzt erzählen, was hier vorgeht.«
    Sie gähnte wieder, diesmal aber eigens für Colin. »Gar nichts. Mein Gott, ich glaube, ich könnte eine ganze Woche lang schlafen.«
    »Joan, du sollst dich aus meinen Angelegenheiten heraushalten«, sagte er ruhig — beängstigend ruhig.
    »Natürlich«, stimmte Sinjun bereitwillig zu und setzte zu einem neuen Gähnen an, ließ es dann aber doch sein.
    Er hob eine Braue. »Als ich aus Edinburgh zurückkam, hast du sehr viel geredet. Weil du hohes Fieber hattest, konntest du deine Zunge nicht so gut wie sonst im Zaum halten. Du hast ständig wiederholt, daß du mich beschützen müßtest. Nicht daß das etwas Neues wäre, aber da ist immer noch MacPherson. Ich befehle dir, in der Nähe des Hauses zu bleiben, trautes Weib. Du wirst es mir überlassen, mit dem Bastard abzurechnen.«
    »Er ist sehr hübsch«, rutschte es ihr heraus. In der nächsten Sekunde schnappte sie erschrocken nach Luft.
    »Aha!« Colin beugte sich über sie und stützte sich links und rechts neben ihrem Gesicht auf das Kopfbrett des Bettes. »Du hast Robbie also gesehen. Wann? Wo?«
    Sie versuchte, mit den Schultern zu zucken, aber es war schwierig, weil seine Finger jetzt über ihren Hals glitten, fast so, als wolle er sie erwürgen. »Ich bin zum Loch Leven geritten, und er ist mir dorthin gefolgt. Er wurde ein bißchen frech, und ich bin auf und davon. Das war alles, Colin.«
    »Du lügst.« Er stand seufzend auf.
    »Na ja, ich habe ... Ich habe sein Pferd mitgenommen. Aber das war wirklich alles, ich schwör's dir.«
    »Du hast sein Pferd mitgenommen? Verdammt, ich hätte nie gedacht, daß eine Frau derart von der Sucht besessen sein könnte, sich einzumischen. Nein, sag jetzt bitte nichts mehr, versprich mir nur, daß du das Haus nicht verlassen wirst.«
    »Nein, das kann ich dir nicht versprechen.«
    Dann werde ich dich eben im Schlafzimmer einschließen müssen. In dieser Hinsicht dulde ich wirklich keinen Ungehorsam, Joan. Robert MacPherson ist gefährlich. Hast du die Schramme an deiner Wange schon vergessen?«
    Sinjun war nicht allzu besorgt, denn nachdem jetzt auch Sophie und Alex hier waren, würden sie Colin zu dritt vor jeder möglichen Gefahr beschützen.
    »Ja, ich bin ganz deiner Meinung«, sagte sie. »Er ist gefährlich, und das paßt gar nicht zu seinem hübschen Gesicht.«
    »Es ist nur eine Vermutung von mir, aber vielleicht hängt seine Bosheit mit seinem Aussehen zusammen. Als er zum Mann heranwuchs, bekam sein Gesicht keine harten Züge, sondern wurde statt dessen immer weicher. Vielleicht versucht er das durch besondere Gewalttätigkeit auszugleichen. Also, Weib, wirst du mir gehorchen?«
    »Du weißt doch, Colin, daß ich das in den meisten Fällen bereitwillig tue. Aber bei seltenen Ausnahmen mußt du mir gestatten, daß ich das tue, was ich für richtig halte.«
    »Ach ja? Und zu diesen

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