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Die Jungfernbraut

Titel: Die Jungfernbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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deine Hilfe, verstanden? Außerdem muß ich dich offenbar vor Tante Arleth beschützen.«
    »Das weiß ich sehr zu schätzen, Colin.«
    Er legte sich neben sie ins Bett und nahm sie in die Arme. Sie lagen so dicht beieinander, daß ihre Nasenspitzen sich fast berührten.
    »Du hast immer noch dein Nachthemd an.«
    »Das ist vielleicht auch besser so.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, seufzte er, bevor er sie küßte. Dann grinste er. »Mund auf, Joan. Du hast alles vergessen, was ich dir beigebracht habe. Nein, nicht wie ein Frosch oder wie eine Opernsängerin. So ist's besser. Ja, gib mir deine Zunge.«
    Er begehrte sie sehr, und wenn ihn nicht alles täuschte, hätte sie gegen Liebkosungen mit Mund und Händen nicht das geringste einzuwenden gehabt, aber er wußte, daß sie noch sehr schwach war, und er wollte nicht, daß sie wieder krank wurde. Deshalb küßte er sie auf die Nasenspitze, rollte auf den Rücken und drückte ihre Wange an seine Schulter, wobei er sich sehr edel vorkam. Sie stieß einen Laut der Enttäuschung aus und versuchte ihn wieder zu küssen.
    »Nein, Joan, ich möchte dich nicht ermüden. Entspann dich einfach, während ich dich festhalte. Hatte Philip recht? Hat Tante Arleth tatsächlich versucht, dich zu töten?«
    Sinjun zitterte vor Lust und versuchte vergeblich, sich unter Kontrolle zu bekommen. Sie wollte ihn küssen, bis sie keine Luft mehr bekäme, sie wollte ihn überall streicheln und küssen, sie wollte sein Glied wieder in den Mund nehmen und ihm Genuß bereiten. Es war so schwierig, nicht daran zu denken, daß er dicht neben ihr lag. Langsam legte sie eine Hand auf seinen Bauch und betastete seine Schamhaare.
    Colin schloß die Augen und biß sich auf die Lippe. »Nein, Joan, du mußt ruhig liegenbleiben, Liebling. Nimm bitte deine Hand weg und beantworte meine Frage.«
    Sie begriff plötzlich, daß es auch ihm schwerfiel, sich zu beherrschen, und sie wußte seine Sorge um ihre Gesundheit durchaus zu schätzen, aber sie selbst würde im Augenblick sogar ein neuerliches Fieber gern in Kauf nehmen. Ihre Finger glitten noch etwas tiefer und berührten sein Glied. Er zuckte wie von der Tarantel gestochen zurück, und sie resignierte mit einem tiefen Seufzer. »Sie hat nicht versucht, mir Gift einzuflößen oder sowas Ähnliches, aber zweifellos wünschte sie mir den Tod, und sie half sogar etwas nach, indem sie die Fenster öffnete. Und als du schon zu Hause warst, fand sie mich einmal allein vor und redete davon, mich mit einem Kissen ersticken zu wollen. Dann fiel ihr aber ein, daß das zu offenkundig wäre. Sie sagte, ich hätte alles ruiniert und ihr das Leben vergällt. Sie hat an jenem Tag soviel geredet, Colin, und auch bei anderen Gelegenheiten, und manches habe ich während deiner Abwesenheit auch aus anderen Quellen erfahren.« Sie erzählte ihm, daß Tante Arleth Mrs. Seton verboten hatte, das Haus zu putzen, und daß sie von einem Kelpie schwafelte, der Colins Vater sei, während der alte Graf nur sie und nicht ihre Schwester geliebt habe, die eine Närrin und zudem noch mit dem Teufel im Bunde gewesen sei. Colin stellte viele Fragen, aber es blieb verwirrend. Als sie schließlich vor Müdigkeit kaum noch ein Wort hervorbrachte, küßte er sie auf die Schläfe und sagte: »Ich werde dafür sorgen, daß sie Vere Castle ver-läßt. Sie stellt eine Gefahr für sich selbst und für uns alle dar. Weiß der liebe Himmel, was sie den Kindern antun könnte, wenn sie plötzlich eine neue fixe Idee bekommt. Seltsam, daß mir früher nie aufgefallen ist, wie verschroben sie ist. Natürlich wußte ich, daß sie mich ablehnte, aber das hat mich nicht weiter gestört. Schlaf jetzt. Ja, leg deine Hand auf meine Brust. Das ist keine so gefährliche Stelle.«
    Sie lächelte an seiner Schulter. Wenn er bei ihr war, konnte ihr nichts geschehen. Und daß ihm nichts geschah, dafür würde sie schon sorgen. Er konnte sich so gebieterisch aufführen,, wie er wollte, es würde ihm nichts nützen. Gegen drei Frauen hatte er keine Chance.
    Nicht die geringste Chance.

KAPITEL 16
    Douglas und Ryder tauchten am nächsten Tag nicht in Vere Castle auf, und am darauffolgenden Morgen waren sie immer noch nicht da, worauf ihre Frauen einerseits mit Erleichterung und andererseits mit Sorge reagierten. Um acht Uhr, beim Frühstück in Sinjuns Schlafzimmer, verlieh Sophie ihren Gefühlen endlich Ausdruck. »Aber wo bleiben sie nur? Glaubst du, daß ihnen etwas zugestoßen ist, Alex?«
    »O nein«, sagte

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