Die Jungfernbraut
dann laß ich dich in Ruhe.«
Sie schob die Lippen vor, aber er lachte nur und fuhr mit der Zunge über ihre Unterlippe. »Öffne den Mund. Weißt du nicht mehr, daß du mich gebeten hast, dir das Küssen beizubringen?«
»Ich habe es nicht vergessen, aber ich will dich nicht richtig küssen, weil du dich dann wieder in einen wilden Barbaren verwandeln wirst.«
»Ein einleuchtendes Argument.« Er gab ihr einen zarten Kuß, rollte zur Seite und beobachtete, wie sie hastig ihr Nachthemd bis zu den Zehen hinunterzog und sich bis zum Kinn zudeckte.
»Wenn du möchtest, kannst du mir Genuß bereiten«, sagte er, auf einen Ellbogen gestützt. Seine Augen waren dunkel, seine Wangen gerötet, und sie deutete diese Anzeichen ganz richtig als Erregung. »Wie sollte das möglich sein? Du hast mir versprochen, Colin, mir nicht wieder weh zu tun.«
»Oh, es ist durchaus möglich. Ich habe dich zwischen den Beinen gestreichelt und geküßt. Das kannst du auch bei mir machen.«
Sie sah ihn so an, als wäre er völlig verrückt.
»Das ist bei Menschen, die einander gern haben, durchaus üblich«, beruhigte er sie.
»Ich . . . ich verstehe nicht ganz, Colin.«
»Mein Glied, Joan — du kannst mein Glied streicheln und küssen.«
»Oh . . .«
»Andererseits sollte ich jetzt vielleicht lieber schlafen. Ich muß morgen sehr früh aufstehen.«
»Würde dir das wirklich gefallen, Colin? Würde es dir Genuß bereiten?«
Ihre Stimme klang so ungläubig und verstört, daß er rasch sagte: »Schon gut. Ich brauche wirklich etwas Schlaf.«
»Wenn du willst, versuche ich es.«
»Was?«
»Ich küsse dich dort unten.«
Erst jetzt begriff er, daß dieser Gedanke sie nicht abstieß, sondern eher neugierig machte, und ihn überlief ein lustvoller Schauder. »In Ordnung«, murmelte er, legte sich auf den Rücken und überließ ihr alles weitere.
Sie hob die Decke an und betrachtete sein geradezu schmerzhaft erigiertes Glied, zog die Decke bis zu seinen Füßen herunter und betrachtete ihn wieder. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich ihre Hand auf seinen Unterleib legte. »Du bist schön, Colin.«
Er stöhnte, und als ihre Finger zögernd sein Glied berührten, zitterte er wie ein unerfahrener Junge und ballte die Hände zu Fäusten. »Berühr mich mit dem Mund, Joan«, bat er.
Sie kniete sich neben ihn, ihre Haare fielen auf seinen Bauch, und er spürte ihren heißen Atem an seinem Penis und glaubte vor Lust zu vergehen. Als ihre Lippen ihn streiften, konnte er nur mit Mühe einen Schrei unterdrücken.
»Du bist so ganz anders als ich«, sagte sie, während sie ihn streichelte, zwar noch zaghaft, aber um so reizvoller. »Ich könnte nie so schön sein wie du.« Er hätte ihr gern erklärt, daß das nicht stimmte, brachte aber keinen Ton hervor, weil das Verlangen, von ihr in den Mund genommen zu werden, ihn beinahe um den Verstand brachte. Er wollte sie jedoch nicht drängen; sie würde mit der Zeit ganz von allein darauf kommen, und außerdem waren auch ihre schüchternen Experimente so erregend, daß er laut gestöhnt hätte, wenn er nicht befürchtet hätte, sie dadurch zu erschrecken.
Als sie ihn dann endlich in den Mund nahm, spürte er, bald jede Kontrolle über sich zu verlieren; und das durfte nicht geschehen. Es wäre für sie bestimmt erschreckend und abstoßend, wenn er sich in sie ergösse, und deshalb zog er sie mit all seiner Willenskraft weg.
Sie sah ihn bestürzt an. »Habe ich es nicht richtig gemacht?«
Sie schmiegte sich an ihn, die Hand auf seinem Herzen, und küßte seine Brust. »Ich werde versuchen, in Zukunft alles richtig zu machen, Colin. Dich mit Mund und Händen zu berühren macht wirklich Freude, weil du so schön bist. Aber diese andere Sache — du bist einfach viel zu groß, das mußt du doch einsehen. Es klappt einfach nicht, wie du ja selbst festgestellt hast. Tut mir leid, aber daran läßt sich nun mal nichts ändern.«
»Du bist ein kleines Dummchen, das keine Ahnung hat.« Er küßte sie auf die Nasenspitze und drückte sie noch fester an sich. »Es wäre mir lieber, wenn du dieses lächerliche Nachthemd ausziehen würdest.«
»Nein«, sagte sie nach kurzem Nachdenken. »Ich glaube, das wäre keine gute Idee.«
Er seufzte. »Du hast wahrscheinlich recht.«
»Colin?«
»Ja?«
»Wirst du in Edinburgh mit anderen Frauen ins Bett gehen?«
Er schwieg sehr lange, bevor er fragte: »Glaubst du, daß ich zu Lebzeiten meiner ersten Frau eine Geliebte hatte?«
»Natürlich
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