Die Juwelen des Scheichs
Tür öffnete und Gina ins Zimmer schob.
„Dr. Collins … kommen Sie doch näher. Ich beiße nicht. Dazu habe ich im Moment weder die Energie noch die Kraft.“
Wie kann er jetzt nur zu Scherzen aufgelegt sein, dachte Gina und eilte zum Bett. „Sie sind verletzt. Was ist denn passiert?“
„Ein verrückt gewordener Rebellenführer wollte sich einen Namen machen, indem er den Herrscher von Kabuyadir aus dem Weg räumt. Glücklicherweise hat er schlecht gezielt, sodass seine Kugel nur meinen Arm und die Seite erwischt hat. Jetzt schauen Sie nicht so besorgt drein, Dr. Collins. Mein Arzt hat mir bereits versichert, dass ich es überleben werde.“
Dass er über den Angriff scherzte, konnte sie nicht verstehen. Nahm er es wirklich so leicht, dass er beinahe getötet worden wäre? „Das ist nicht lustig. Haben Sie denn keinen Bodyguard, der bei solchen Gelegenheiten auf Sie aufpasst?“ Ihre Stimme zitterte vor Sorge.
„Mein Bodyguard hat sich eine Kugel im Bein eingehandelt und wird gerade im Krankenhaus versorgt.“
Jetzt klang Zahir frustriert, und kurz sah Gina Bedauern und Zorn in seinem Blick aufleuchten. Plötzlich wünschte sie, Jamal und der Arzt würden sie allein lassen, damit sie sich vergewissern konnte, wie es Zahir tatsächlich ging. Denn sie hatte das Gefühl, dass er allen etwas vormachte. Auf der anderen Seite wirkte sein dunkler Blick erstaunlich warm, als er sie musterte.
Noch überraschter war sie, als er ihre Hand nahm und sie besitzergreifend festhielt, ohne sich darum zu scheren, dass sein Diener und der Arzt Zeugen dieser vertraulichen Geste waren.
Nachdem der Arzt Zahir noch ein paar Anweisungen gegeben hatte, verabschiedete er sich mit einer Verbeugung. Jamal hielt ihm die Tür auf.
Als Zahir den Blick seines Dieners auffing, sagte er zu ihm auf Englisch: „Du kannst auch gehen. Ich komme bestens zurecht und werde bald den Rat des guten Doktors befolgen und schlafen. Bitte sorge dafür, dass meine Schwester nichts von dem Vorfall erfährt, bevor ich Gelegenheit habe, mit ihr zu sprechen.“
„Selbstverständlich, Königliche Hoheit.“
Leise wurde die Tür geschlossen, und sie blieben allein zurück.
Zahir starrte auf die schmale Hand in seiner, dann hob er sie an die Lippen und küsste sie zärtlich.
Gina hatte Tränen in den Augen. „Du solltest nicht so entsetzliche Risiken eingehen“, murmelte sie.
„Es gefällt mir nicht, dass ich dich zum Weinen bringe“, sagte er sanft und wischte ihr die Tränen von der Wange. „Glaub mir, auf diese Weise wollte ich eigentlich nicht die Nacht mit dir verbringen.“
Seine provokanten Worte verblüfften sie. Rasch entzog sie ihm die Hand und starrte ihn an. „Die Nacht verbringen? Wovon redest du, Zahir?“
„Verstehst du das wirklich nicht?“
„Ich sagte dir bereits, dass ich nur aus beruflichen Gründen hier bin … und dass ich …“, sie konnte nicht weitersprechen, weil ihre plötzliche Befangenheit ihr die Stimme nahm. Der Mann, der nur in einer schwarzen Pyjamahose aus Seide auf dem großen Bett lag, teilte ihr Problem offenbar nicht. Verlegen wandte sie den Blick von seinem festen Bauch und den schmalen Hüften ab, weil ihr Körper mit einem Mal von Hitze durchflutet wurde.
Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Lächeln. „Deinen professionellen Fähigkeiten, was auch immer das heißen mag, kannst du tagsüber nachgehen. Aber was hält uns davon ab, nachts zusammen zu sein? Ich spüre doch, dass du meinen Aufmerksamkeiten gegenüber nicht immun bist, auch wenn du dich hinter deiner professionellen Rolle versteckst.“
„Ich weiß, dass du verletzt bist und wahrscheinlich Trost suchst, aber ich springe nicht einfach mit dir ins Bett, nur weil … weil es schon einmal passiert ist.“ Zuerst musst du mir von ganzem Herzen verzeihen, dass ich nicht zurückgekommen bin. Wenn du wirklich an die Liebe glaubst, kann mich nichts davon abhalten, das Bett mit dir zu teilen. Aber das ist nicht der Fall, da ich weiß, wie du über die Prophezeiung des Heart of Courage denkst – und weil du glaubst, ich hätte dich ohne das geringste Bedauern zurückgewiesen.
„Ich möchte dir einen Vorschlag machen.“ Unverwandt sah er sie aus den dunklen Augen an. „Auch darum wollte ich dich sehen.“
„Und der wäre?“
„Ich will keine Zeit damit verschwenden, so zu tun, als würde ich dich nicht begehren, also werde ich gleich auf den Punkt kommen. Viele reiche und mächtige Männer in meiner Position nehmen sich eine
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