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Die Juwelen des Scheichs

Die Juwelen des Scheichs

Titel: Die Juwelen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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kannst du gehen.“
    Ihre Beine fühlten sich an wie Blei, als sie zur Tür ging und seinen glühenden Blick im Rücken spürte. Dann verließ sie den Raum, ohne überhaupt zu spüren, was sie tat.
    Es hieß, ein verwundeter Bär sei gefährlich. Als Zahir am nächsten Morgen durch seinen Privatgarten spazierte, spürte er, wie es in seinen schmerzenden Wunden pochte. Er dachte an den verrückten Rebellen, der ihn und seinen Bodyguard verletzt hatte. Der Gedanke machte ihn so zornig, dass er den Nächstbesten wütend anfahren würde, der es wagte, ihm zu nahe zu kommen.
    Gedankenlos hatte er das Frühstückstablett durch den Innenhof geschleudert, als er an Gina dachte und daran, wie er sie am Abend zuvor behandelt hatte. Jamal war sofort herbeigeeilt und hatte das Chaos beseitigt, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Nachdem sein Arzt ihn noch einmal untersucht hatte, war es Zeit für ein Treffen mit dem Ministerrat, um über den Aufstand der Rebellen zu sprechen. Doch was ihn im Moment sehr viel mehr interessierte, war Gina. Er hatte ihr ein Angebot gemacht, das die meisten Frauen gern angenommen hätten – aber nein. Nicht sie. Stattdessen zog sie ihren Job und ihren kränkelnden Vater vor – wieder einmal.
    Auch wenn er sie widerwillig für ihre Loyalität bewunderte, war er rasend eifersüchtig und sehr verletzt, dass er auf der Liste ihrer Prioritäten so weit unten stand. Aber so leicht konnte er sie nicht gehen lassen. Er musste einen Weg finden, um sie länger in Kabuyadir zu halten als nur ein paar kurze Tage. Denn jetzt würde es ihm noch schwererfallen, sie zu vergessen, auch wenn er noch so wütend auf sie war.
    „Zahir!“
    Eine schlanke, dunkel gekleidete Gestalt eilte mit ausgestreckten Armen über den gepflasterten Weg zu ihm. Als seine Schwester sich ihm in die Arme warf und sich dabei unbewusst seitlich gegen die Wunde presste, blieb ihm vor Schmerz die Luft weg.
    Als sie zurücktrat, sah er an ihren feuchten Wangen, dass sie geweint hatte.
    „Ich wollte nicht glauben, dass du angeschossen worden bist, als ich eben davon hörte. Warum hat mir niemand früher etwas davon gesagt? Hast du das angeordnet? Ich bin kein kleines Kind, das ständig beschützt werden muss. Welcher Teufel hat dich eigentlich geritten, nur mit einer Handvoll Soldaten und einem Bodyguard in die Hochburg der Banditen einzudringen?“
    Er wollte seinen Ohren nicht trauen. Noch eine Frau, die ihn dafür beschimpfte, das Beste versucht zu haben, um eine Lösung für sein Volk zu finden, das unter dem Terror der Schurken zu leiden hatte. Ob die Aktionen seines Vaters auch so angezweifelt worden waren? Sicher nicht.
    Finster sah er seine Schwester an. „Ich habe mit dem Anführer gesprochen, einem hitzköpfigen Egomanen. Als ich gemerkt habe, dass ihm mit Vernunft nicht beizukommen ist, habe ich damit gedroht, ihn und seine Anhänger lebenslänglich ins Gefängnis werfen zu lassen, sollte es noch einmal Ärger geben. Wir wollten gerade wieder nach Hause, als er eine Pistole zog und das Feuer eröffnete.“
    „Du hättest getötet werden können!“
    „Ja, aber ich lebe ja noch.“ Erschöpft fuhr er sich mit der Hand über die Augen. „Mach dir doch nicht so viele Sorgen um mich.“
    „Aber du bist nun einmal angeschossen worden. Hast du starke Schmerzen?“
    Zahir flüchtete sich in eine flapsige Bemerkung. „Nicht sehr. Aber sie sind lästig, mehr als alles andere.“
    „Was meinst du damit?“
    Ein beunruhigendes Bild flackerte vor seinem geistigen Auge auf. Gina im Bademantel, die blonden Haare verführerisch zerzaust, die Wangen gerötet, umhüllt vom Duft des Badeöls. Allein der Gedanke entzündete seine Lust.
    Sein Lächeln wirkte beinahe schmerzlich. „Ich wollte damit nur sagen, dass ich in den nächsten Tagen nicht so aktiv sein kann, wie ich es gern sein würde.“
    „Und was ist mit dem Mann passiert, der dich angeschossen hat?“
    „Er schmort in einer Gefängniszelle in der Stadt. Meine Wachen haben ihn letzte Nacht dorthin gebracht.“
    Farida strich sich über das seidene Tuch, das ihre Haare bedeckte. „Könnte es sein, dass sie versuchen, Rache zu nehmen und dich erneut angreifen?“
    „Sollten sie es wagen, wird meine Bestrafung so hart sein, dass sie nie wieder eine Waffe zur Hand nehmen werden.“
    Trotzdem stiegen nach dieser Frage Zweifel in ihm auf. War es vielleicht ein fataler Fehler von ihm gewesen zu glauben, er könnte mit einer Bande Gesetzloser vernünftig reden? Farida gegenüber würde er

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