Die Juwelen des Scheichs
freue mich schon sehr darauf.“
Nachdem die Flügeltür sich hinter Jamal und Jack geschlossen hatte, ging Zahir auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Schließlich wandte er sich wieder Gina zu. Wut verzog seine attraktiven Züge zu einer Furcht einflößenden Maske.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, mich so zum Narren zu machen?“
„Ich verstehe nicht, was du meinst.“
„Die Legende ins Spiel zu bringen, das meine ich!“
„Ich … ich hatte nicht vor, dich zum Narren zu machen. Meine Papiere sind nur durcheinandergeraten und …“
Sein Gesicht war ihr auf einmal sehr nah, und das Rauschen in ihren Ohren blendete alles andere aus.
„Warum befindet sich ein Abdruck dieser verfluchten Legende überhaupt in deinen Unterlagen, obwohl ich dir bereits gesagt habe, dass ich nichts davon wissen will?“
Ginas Herz hämmerte gegen ihre Rippen. Sie versuchte, ruhig zu atmen. „Wenn ich Nachforschungen über einen Kunstschatz anstelle, kann ich nichts außer Acht lassen – ganz egal, ob ein Kunde es für unwichtig oder unpassend hält. Mein Vater hat mich gelehrt, unerschrocken an eine Sache heranzugehen.“ Unbewusst schob sie ihr Kinn vor.
„Dein Vater?“
„Er ist Professor für Altertumsforschung und Geschichte.“
„Ach, ich verstehe. Der Mann, den du für wichtiger erachtest als unser Glück.“
„Er ist der Einzige aus meiner Familie, der noch da ist“, entgegnete Gina unglücklich. „Er braucht meine Unterstützung.“
Zahirs heiße Wut verflog so schnell wie ein Sandsturm in der Wüste. Wie sollte ein Mann einer solchen Versuchung auch widerstehen? Besonders, wenn diese Versuchung strahlend blaue Augen, gerötete Wangen und bebende, korallenrot glänzende Lippen hatte – die so verführerisch waren, dass sie jeden normalen Mann um den Verstand bringen mussten?
„Wenn es um seine Arbeit geht, ist er sehr gewissenhaft und genau. Er dreht jeden Stein um.“
Die Luft zwischen ihnen schien elektrisch aufgeladen.
„Ach ja?“, meinte Zahir leise.
Bevor Gina zu einer Antwort ansetzen konnte, hatte er diese mit seinem Kuss schon erstickt. Zunächst war er hart und besitzergreifend, weil er sich verzweifelt wünschte, sie endlich wieder zu schmecken. Dann zog er sie an sich. Sie schmiegte sich an ihn, sodass er ihre aufreizenden Rundungen spürte. Jetzt küsste er sie langsam, verführte sie, während ihr berauschender Duft sein Verlangen nach ihr ins Unermessliche steigerte.
Am liebsten hätte er in diesem Moment alles um sich herum ausgeblendet – die Staatsgeschäfte und den drohenden Aufstand in einer Bergregion, der seinen ganzen Tag in Anspruch nehmen würde. Er wollte sie in seinem Bett haben und ihr Vergnügen bereiten, bis sie unter seinen Händen zitterte. Bis sie ihm sagte, dass nur er wichtig war und jeder andere Mann, den sie seit ihrer ersten Begegnung vielleicht gehabt hatte, für immer vergessen.
Schließlich löste er sich von ihr und sah sie an. Gina atmete schwer, was ihm ein dreistes Lächeln entlockte. „Du schmeckst noch köstlicher, als ich es in Erinnerung hatte. Unser Meeting sollte eigentlich nicht so enden, aber nach dem, was bei unserer ersten Begegnung passiert ist, war es wohl unvermeidlich.“
Sie versuchte, sich aus seinen Armen zu befreien, doch Zahir hielt sie weiter fest. In diesem Moment war es ihm sogar egal, ob Jamal oder einer der anderen Hausangestellten sie sah. Bei seiner Inthronisierung hatten sie ihm Treue geschworen, und er war sicher, dass kein Wort die Palastmauern verlassen würde.
„Lass mich bitte los. Wir können … wir dürfen nicht …“
„Keine Sorge. Auf dich wird kein Schatten fallen, sollte man uns zusammen sehen. Denk daran, das hier ist mein Palast. Ich bin derjenige, der in diesem Königreich die Gesetze macht.“
„Was die anderen denken, ist mir egal. Ich mache mir nur Sorgen, wie ich mich in Zukunft verhalten soll. Ich bin als Wissenschaftlerin hierhergekommen, um meine Forschungsergebnisse zu präsentieren, nicht als deine persönliche Freundin. Außerdem habe ich einen Kollegen dabei.“
„Du machst dir Sorgen darüber, was dieser kleine Dr. Rivers mit seinen geschmacklosen Hemden denkt?“
„Auch wenn er nicht deine Größe oder Stellung hat, ganz zu schweigen von deinem Geschmack, was Kleidung anbelangt, ist er vielleicht verletzt, wenn er herausfindet, dass wir uns schon kannten und ich ihm nichts davon gesagt habe.“
Leise fluchend ließ er sie los. „Warum sollte er verletzt
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