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Die Kälte Des Feuers

Die Kälte Des Feuers

Titel: Die Kälte Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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meinen den Himmel.«
    Der Priester zögerte. »Oder die Hölle.«
    Jim schlief einige Stunden lang. Als er erwachte, stand Pater Geary am Fußende des Bettes und beobachtete ihn aufmerksam.
    »Sie haben im Schlaf gesprochen.«
    Jim setzte sich auf. »Tatsächlich? Über was?«
    »Sie sagten: >Es gibt einen Feind.<«
    »Und sonst?«
    »Dann fügten Sie hinzu: >Er kommt und wird uns alle töten<«
    Ein Hauch von Entsetzen ließ Ironheart schaudern. Zwar entfalteten die Worte allein keine Macht, und er verstand sie nicht, aber gleichzeitig spürte er, daß ihm ihre Bedeutung auf einer unterbewußten Ebene nur zu klar war.
    »Ein Traum, nehme ich an«, kommentierte er. »Ein übler Traum, weiter nichts.«
    Doch kurz nach drei Uhr morgens, während der zweiten Nacht im Pfarrhaus, schreckte er plötzlich hoch, richtete sich kerzengerade auf und hörte, wie er hervorstieß: »Er wird uns alle töten.«
    Dunkelheit herrschte im Zimmer.
     
    Jim tastete nach der Lampe, betätigte den
    Schalter.
    Er war allein.
    Er blickte aus den Fenstern, sah nur Finsternis. Ironheart gewann den seltsamen und
    beharrlichen Eindruck, daß etwas Schreckliches und Gnadenloses in der Nähe gelauert hätte, ein fremdes Etwas, das weitaus gefährlicher und seltsamer war als alle Geschöpfe, die man aus der überlieferten Geschichte oder aus Legenden und Sagen kannte. Zitternd verließ er das Bett und stellte fest, daß er einen schlecht passenden Pyjama des Priesters trug. Eine Zeitlang verharrte er stumm, lauschte und überlegte, was er unternehmen sollte.
    Schließlich schaltete er das Licht aus, ging barfuß zum einen Fenster, dann zum anderen. Er befand sich im zweiten Stock, starrte in eine friedliche, stille Nacht. Wenn sich draußen irgend etwas manifestiert hatte, so war es nun verschwunden.
    5
    Am folgenden Morgen zog Jim seine eigene Kleidung an, die Pater Geary für ihn gewaschen hatte. Den größten Teil des Tages verbrachte er im Wohnzimmer. Er saß in einem großen, bequemen Sessel, stützte die Füße auf einen Schemel und las Magazine oder döste, während der Geistliche seinen priesterlichen Pflichten nachging.
    Die sonnenverbrannte und windgegerbte Haut im Gesicht verhärtete sich und schien eine Maske zu formen.
    An jenem Abend bereiteten sie das Essen gemeinsam zu.
    Pater Geary stand vor der Küchenspüle und wusch Kopfsalat, Sellerie und Tomaten. Jim deckte den Tisch, öffnete eine Flasche mit billigem Chianti, um den Wein atmen zu lassen, schnitt Pilze und gab sie in einen Topf mit Spaghettisoße auf dem Herd.
    Sie arbeiteten in einem angenehmen Schweigen, und Jim dachte an die seltsame Beziehung, die zwischen ihnen entstanden war. Die letzten beiden Tage erschienen ihm wie ein Traum, so als habe er nicht nur in einem kleinen Wüstenort Zuflucht gefunden, sondern in einer Oase des Friedens außerhalb der eigentlichen Realität, in einem Haus, das zur Twilight-Zone gehörte. Der Priester stellte jetzt keine Fragen mehr. Jim glaubte sogar, daß Pater Geary nicht annähernd so neugierig war, wie es die Umstände verlangten. Darüber hinaus bezweifelte er, ob die christliche Gastfreundschaft des Geistlichen auch unter normalen Umständen verletzten und verdächtigen Fremden galt. Er fand es rätselhaft, daß ihm Geary so vorbehaltlos Hilfe gewährte, und gleichzeitig war er sehr dankbar dafür.
    Als er die Hälfte der Pilze geschnitten hatte, sagte er plötzlich: »Rettungsleine.«
    Pater Geary wandte sich mit einer Stange Sellerie von der Spüle ab. »Wie bitte?«
    Ironheart fröstelte und hätte fast das Messer in die Soße fallen lassen. Er legte es auf die Arbeitsplatte.
    »Jim?«
    Er schauderte und sah den Priester an. »Ich muß zu einem Flughafen.«
    »Einem Flughafen?«
    »Und zwar sofort, Pater.«
    Verwirrung zeigte sich im fleischigen Gesicht des Priesters. Die Falten in der Stirn reichten über den kaum mehr erkennbaren Haaransatz hinweg. »Aber hier gibt es keinen Flughafen.«
    »Wie weit ist es bis zum nächsten?« fragte Jim hastig.
    »Nun, Las Vegas. Etwa zwei Stunden mit dem Wagen.«
    »Bitte fahren Sie mich dorthin.«
    »Was? Jetzt?«
    »Ja«, bestätigte Jim.
    »Aber …«
    »Ich muß nach Boston.«
    »Sie sind krank gewesen …«
    »Inzwischen bin ich wieder gesund.«
    »Ihr Gesicht…«
    »Es tut sehr weh und sieht ziemlich mies aus, aber daran läßt sich im Augenblick nichts ändern. Ich muß nach Boston, Pater.«
    »Warum?«
    Ironheart zögerte und beschloß dann, wenigstens einen Teil der Wahrheit zu

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