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Die Kälte Des Feuers

Die Kälte Des Feuers

Titel: Die Kälte Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Absatzes hinter sich brachte.
    Sein buntes Hawaii-Hemd gab ihr einen wichtigen Vorteil: Es viel so sehr auf, daß Holly ein ganzes Stück hinter ihm bleiben und sich unter die anderen Reisenden mischen konnte, als er zum United-Airlines-Terminal ging. Sie hoffte inständig, daß kein Flug nach Hawaii bevorstand
    - journalistische Recherchen ohne die finanzielle Unterstützung der Zeitung waren schon so teuer genug. Wenn Ironheart an diesem Tag jemanden retten wollte, so hoffentlich in San Diego und nicht in Honolulu.
    Im Terminal nutzte Holly einige hochgewachsene Schweden als Deckung, während Jim eine Zeitlang vor den Monitoren stand und die Angaben der nächsten Flüge las. Die gerunzelte Stirn deutete darauf hin, daß er vergeblich nach seinem Ziel Ausschau hielt. Oder wußte er noch nicht, wohin die Reise ging? Vielleicht wiesen seine Vorahnungen Lücken auf; vielleicht offenbarten sie ihm nicht sofort alle notwendigen Informationen. Möglicherweise mußte er sich behutsam durch ein Gewirr aus präkognitiven Bildern tasten und erfuhr erst dann, wann und wo er wen retten sollte, wenn er den betreffenden Ort erreichte.
    Nach einigen Minuten wandte er sich von den Monitoren ab und schritt durch den breiten Gang zum Ticketschalter. Holly wahrte weiterhin eine sichere Distanz zu ihm - bis sie begriff, daß sie nur dann sein Ziel in Erfahrung brachte, wenn sie dicht genug hinter ihm stand, um sein Gespräch mit der Angestellten zu hören. Widerstrebend verkürzte sie den Abstand.
    Natürlich konnte sie warten, bis er das Ticket bezahlt hatte und zum Flugsteig ging, um anschließend einen Platz an Bord der gleichen Maschine zu buchen. Aber wenn das Flugzeug startete, bevor sie das Terminal erreichte? Sie dachte auch daran, die Angestellte nach Ironhearts Reiseziel zu fragen und ihre Neugier damit zu begründen, daß er eine Kreditkarte verloren hatte. Aber wenn sich die Fluggesellschaft anbot, ihm die Karte zu bringen? Außerdem - vielleicht wirke ich dabei so verdächtig, daß man die Sicherheitsbeamten verständigt.
    In der Schlange vor dem Ticketschalter wagte es Holly, so dicht zu Ironheart aufzuschließen, daß sie nur noch eine Person von ihm trennte. Der große, untersetzte und dickbäuchige Mann vor ihr wirkte wie ein ehemaliger Footballspieler, der wie Hefe aufgegangen war. Ein unangenehmer Geruch ging von ihm aus, aber seine Masse genügte, um sich dahinter zu verbergen.
    Die kurze Schlange schrumpfte rasch. Als Ironheart an den Tresen trat, schob sich Holly ein wenig hinter dem Dicken hervor und reckte den Hals, um zu hören, welches Ziel Jim nannte.
    Genau in diesem Augenblick knackte es in einem nahen Lautsprecher. Die sinnliche und gleichzeitig zombieartige Stimme einer Frau gab bekannt, man habe ein verirrtes Kind gefunden. Gleichzeitig kam eine Gruppe geschwätziger New Yorker vorbei; sie verspotteten die kalifornische Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Tag-Dienstleistungsphilosophie und sehnten sich offenbar nach der allgemeinen Feindseligkeit in ihrer Heimat. Ihre lauten Klagen übertönten Ironhearts Stimme.
    Holly wagte sich noch weiter nach vorn. Der Dicke starrte mit einem finsteren Blick auf sie herab und schien zu argwöhnen, daß sie sich vordrängeln wollte. Sie versicherte ihm mit einem versöhnlichen Lächeln, daß sie keineswegs derartige Absichten hegte und wußte, daß er groß und kräftig genug war, um sie wie ein lästiges Insekt zu zerquetschen.
    Wenn Ironheart jetzt den Kopf drehte, sah er ihr direkt ins Gesicht. Sie hielt den Atem an und hörte, wie die Angestellte sagte: »… O’Hare Airport in Chicago. Die Maschine startet in zwanzig Minuten …» Rasch wich Holly hinter den Dicken zurück, der sie über die Schulter hinweg musterte und weiterhin mißtrauisch blieb.
    Sie fragte sich, warum Ironheart Los Angeles aufgesucht hatte, um einen Flug nach Chicago zu buchen. Der John Wayne Airport im Orange County bot zahlreiche Verbindungen zum O’Hare-Flughafen. Nun … Chicago war weiter entfernt als San Diego, aber immer noch besser und billiger - als Hawaii.
    Ironheart bezahlte sein Ticket und eilte fort, ohne einen Blick in Hollys Richtung zu werfen.
    Komischer Hellseher, dachte sie, zufrieden mit sich selbst.
    Vor dem Tresen holte sie ihre Kreditkarte hervor und bat um einen Platz an Bord der gleichen Maschine. Zwei oder drei Sekunden lang hatte sie das schreckliche Gefühl, daß ihr die Angestellte antworten würde, das Flugzeug sei voll belegt. Doch das war glücklicherweise

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