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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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zu behalten, möglichst zumindest, bis der Pressewahnsinn wegen des Mordes vorüber war. Bud und ich verzogen uns, sobald wir konnten, wir wollten bloß weg. Ich hatte die Schnauze voll. Es war mehr als genug für einen Tag.
    Draußen auf dem Parkplatz hinter der Wache sah ich überrascht Black auf mich warten und war sehr froh darüber, muss ich sagen. Er lehnte am vorderen Kotflügel seines riesigen schwarzen Hummers mit reichlich Chromzierrat. Ich war so froh, ihn dort zu sehen, so froh, dass er den ersten Schritt auf mich zu getan hatte, dass ich mir ganz blöd und gefühlig vorkam und beinahe angefangen hätte zu heulen.
    Bud sagte: »Deine Mitfahrgelegenheit ist hier und sieht bei Weitem nicht mehr so sauer aus wie beim letzten Mal, als ich ihn gesehen habe. Wir sehen uns vermutlich morgen beim Wettbewerb.«
    »Okay.«
    Ich ging hinüber zum Hummer. Black sagte: »Willst du fahren?«
    Ich war großzügig und vor allem ultra-erleichtert, ihn zu sehen, daher sagte ich: »Fahr du.«
    Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und sah ihm beim Einsteigen zu, er drehte den Zündschlüssel und ließ den Motor an. Er starrte einen Augenblick geradeaus, dann lehnte er sich gegen das Steuer und schaute zu mir herüber.
    »Ich dachte, ich bleibe vielleicht heute Nacht bei dir, wenn es dir recht ist.«
    Ich wollte ihn auf halbem, notfalls sogar auf dreiviertel des Weges treffen und sagte: »Nein, du musst nicht immer zu mir kommen. Ich würde mich freuen, auch mal zu dir zu kommen, wenn du möchtest. Vielleicht kann ich auch ganz schnell noch lernen, Chocolate Chip Cookies zu backen, und welche mitbringen.«
    Black grinste und zeigte all diese verdammten Grübchen, die mich so anmachen. Ich lächelte zurück, schon ziemlich erregt und gierig, fürchte ich, und das war’s. Streit beendet. Kein Problem, bis ihn weitere Gangsterkohorten heimsuchen würden. Erleichterung überflutete mich wie eine Art warme Vanillecreme, und ich fragte mich, wie verliebt in diesen Mann ich eigentlich war.
    »Du willst dir das vielleicht noch mal überlegen«, sagte er. »Jude ist zurück wegen des Wettbewerbs morgen, und ich bin ganz sicher nicht in der Stimmung, heute Abend meine Exfrau zu vergnügen.«
    »Das ist also der wahre Grund, dass du hier bist, kein Olivenzweig.«
    »Ja. Es wird mich umbringen, wieder in deinem Bett schlafen zu müssen.«
    Ich lachte und er legte den Gang ein und fuhr los. Ich überlegte, ihm zu sagen, wie froh ich war, ihn zu sehen, und wie froh ich war, dass er zu mir gekommen war, zumal ich mich richtig mies wegen Shaggy fühlte, und wegen des Falles insgesamt, und wegen Hundert anderer Sachen, aber ich konnte mich dann doch nicht dazu bringen, derart verwundbar zu sein. Er würde es überleben.
    Er war an mich gewöhnt. Ich wusste, dass seine enge familiäre Bindung an bekannte Kriminelle und meine Weigerung, mich so zu ihm zu bekennen, wie er es wollte, immer noch zwischen uns stand wie eine dicke Glasmauer, wir würden darüber reden und uns etwas überlegen müssen, wir würden sie irgendwie wegschaffen müssen, aber nicht jetzt. Wir konnten uns an einem anderen Tag um dieses große Fragezeichen kümmern, wenn nicht alles andere in meiner kleinen Welt auch gerade zur Hölle fuhr, so wie heute. Er brachte die Themen auch nicht zur Sprache. Offensichtlich war er ebenfalls bereit, ein bisschen zu warten.
    Also fuhren wir in friedlichem Schweigen ein paar Minuten, bevor Black sagte: »Ich habe Costins Sexvideo auf Kanal 7 gesehen. Ziemlich pikanter Stoff. Sie mussten das meiste verpixeln und einiges rausschneiden, aber am Ende war Shaggy ziemlich deutlich zu sehen. Willst du darüber reden?«
    Ich muss schon zugeben, er hat eine schöne Psycho-Art, Themen anzusprechen. »Nett, oder? So richtig Paris-Hilton-mäßig.«
    »Was hat Shaggy jetzt zu sagen?«
    Ich erzählte ihm, dass Shaggy die Lippen angenäht hatte, und dass Bri sich aufführte, als hätte sie den Verstand verloren. Die üblichen Plaudereien zwischen einem Mann und seiner Freundin eben.
    »Die letzten paar Tage waren nicht so toll für dich, oder, Claire?«
    »Nee. Überhaupt nicht.«
    »Lass uns doch einen Big Mac mitnehmen, dann fühlst du dich vielleicht wieder besser.«
    Ich nickte und entspannte mich ein wenig mehr. Black kannte meine Schwachstellen, aber ehrlich gesagt, fühlte ich mich bereits besser, weil wir weitermachten, zumindest im Moment, und ich nicht alleine nach Hause musste. Er war ein guter Gesprächspartner, der viele Einsichten

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