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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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pervers bin? Ich kann wirklich nicht glauben, dass ihr so etwas von mir denken würdet.«
    »Warum überhaupt etwas tun? Hilde Swensen ist doch eine völlig Fremde für dich, oder? Warum hast du dich entschlossen, an ihr rumzufummeln und dafür deinen Job zu riskieren?«
    »Ich wollte bloß, dass sie bei der Beerdigung besser aussah, das ist alles. Ich schwöre es bei Gott.«
    Ich sagte: »Der Sarg war zu, Shaggy. Niemand sollte sie sehen. Du hast es für nichts und wieder nichts riskiert, ins Gefängnis zu wandern.«
    Bud sagte: »Sie sollte besser aussehen für die Beerdigung? Das ist alles, was du uns zu sagen hast?«
    »Es stimmt! Und deine Freundin Brianna, die hat sie doch am Ende gesehen, oder etwa nicht? Also war es richtig von mir, sie zusammenzunähen. So, da habt ihr’s, das war’s, mehr ist nicht dran.«
    Bud wiederholte entgeistert: »Du bist dort hingegangen und hast einer Frau, die du noch nie zuvor gesehen hattest, die Lippen wieder angenäht, weil du fandest, sie sieht hübsch aus, und dachtest, jemand könnte auf die Idee kommen, den Sarg zu öffnen, obwohl der zubleiben sollte. Wirklich?«
    »Ja, wirklich. Wieso ist denn das so schwer zu glauben?«
    Ich hatte langsam das Gefühl, in einem meiner unerfreulicheren Alpträume zu stecken, in einem von denen, wo ich Richtung Hölle abstürze. »Wie ging das überhaupt? Was hast du als Lippen genommen?«
    »Ich habe ihre Lippen genommen, ganz einfach. Buck wollte sie als Gewebeprobe behalten. Also bin ich ins Leichenschauhaus gefahren und habe sie aus dem Kühlschrank geholt. Und dann habe ich sie mit rübergenommen und angenäht. Und ich habe gute Arbeit geleistet, oder? Ihr habt sie doch gesehen. Ich wette, ihr konntet die kleinen Einstiche, die ich gemacht habe, kaum bemerken, und dann habe ich sie mit dem Make-up aus dem Bestattungsunternehmen geschminkt, damit sie hübsch aussieht bei ihrer Beerdigung.«
    Ich traute meinen Ohren kaum. Er war sogar noch stolz darauf, er wollte, dass wir seine Arbeit bewunderten. »Meinst du das ernst?«
    »Ja! Du musst mir glauben. Es war nicht richtig, sie so zu begraben, ohne diesen Teil von ihr. Aber das ist alles, was ich getan habe, ihr müsst mir glauben. Ich würde sie nie entehren, indem ich etwas anderes täte.«
    »Sie entehren?«
    Ich starrte Shaggy an, ich konnte nicht glauben, dass er sich so viel Ärger für so etwas Bescheuertes eingehandelt hatte. Bud stand wieder auf und ging raus. Seine Geduld reichte nicht weit, aber das kannte ich ja. Ich lehnte mich zurück und schüttelte den Kopf. Ich brauchte Schlaf. Ich brauchte eine Beruhigungstablette. Ich brauchte einen neuen Job.
    »Shaggy, hast du eine Vorstellung davon, wie viel Ärger du dir eingehandelt hast?«
    »Ja, klar, ich bin doch nicht blöd.«
    »Buck wird dich wahrscheinlich direkt feuern, nachdem du zugegeben hast, dass du Beweisstücke aus seinem Büro gestohlen und dir an einer Leiche zu schaffen gemacht hast. Und Charlie wird dich wegen irgendwas vor Gericht bringen müssen. Keine Ahnung, was das sein könnte.«
    »Es tut mir leid. Es ist wirklich so, wie ich gesagt habe. Ich habe gehört, dass der Sarg geschlossen bleiben soll, und bin nicht davon ausgegangen, dass es jemals jemand herausfinden würde. Ich musste es einfach tun. Ich kann nicht erklären, warum. Dass er die Lippen abgeschnitten hatte, hat mich einfach fertig gemacht. Ich konnte das nicht ertragen.«
    »Und du hast die Leiche nicht bewegt oder irgendetwas anderes damit getan?«
    »Nein, verdammt noch mal.« Er schaute äußerst beleidigt. »Du kennst mich doch. So etwas würde ich nie tun.«
    »Ich hätte auch nicht gedacht, dass du das hier tun würdest, Shaggy.«
    Ich nahm einen tiefen, reinigenden Atemzug, nach dem ich mich jedoch nicht im Geringsten besser fühlte.
    Bud kehrte mit steinernem Gesicht zurück und sagte: »Was ist mit Costin? Woher kennst du den Kerl? Was für ein Arsch.«
    »Ja, das ist er. Das habe ich Claire alles schon erzählt. Ich habe ihn bloß ein paar Mal getroffen.«
    »Worüber habt ihr gestritten, als du in jener Nacht zum Bestattungsunternehmen gekommen bist?«
    »Er wollte nicht, dass ich reinkomme, weil er seine Freundin da hatte.«
    »Okay, diese Sache ist so verdreht, das muss Charlie entscheiden. Bleib einfach hier, während er sich überlegt, was er mit dir anstellt.«
    Nach einer langen, profanen Tirade brachte Charlie den Staatsanwalt dazu, Shaggy wegen Fälschung beweiserheblicher Daten anzuklagen und so lange wie möglich in Haft

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