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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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drückte ihn so fest an sich, dass Shaw die Rippen schmerzten. Lachend dröhnte er: »Und? Beantwortet das Ihre ... deine Frage?«
    Natascha sprang ebenfalls auf, nahm Shaws Hand mit festem Griff, küsste ihn auf die Wange und sagte leise: »Du hast meine Anna so glücklich gemacht. Noch nie hat sie so von jemandem geredet wie von dir. Noch nie! Stimmt's, Wolfi?«
    Wolfgang schüttelte den Kopf. »Und dich macht sie bestimmt auch glücklich, nicht wahr?«
    »Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so glücklich.«
    »Wann ist die Hochzeit?«, fragte Natascha. »Natürlich wird sie hier gefeiert, bei ihrer Familie ... oder?«
    Wolfgang schaute sie verärgert an. »Und was ist mit Shaws Familie? Vielleicht wollen sie ja nicht in so ein kleines Dorf kommen wie unseres.« Er schlug Shaw auf den Arm - unglücklicherweise genau auf die Stelle, wo ihn in Schottland die Kugel gestreift hatte. Shaw musste sich zusammenreißen, um nicht vor Schmerz zu schreien.
    »Hier ist es okay«, sagte er. »Ich ... äh, habe keine Familie.« Die Fischers schauten ihn neugierig an. »Ich bin ein Waisenkind.«
    Nataschas Unterlippe begann zu zittern. »Das hat uns Anna nicht gesagt. Es tut mir leid.«
    Wolfgang sagte: »Aber jetzt hast du eine Familie. Eine sehr große Familie. Allein in Wisbach gibt es zehn Fischers. Wenn man Karlsruhe und Stuttgart mit einbezieht, sind es noch wesentlich mehr. In ganz Deutschland sind es sogar Tausende, nicht wahr, Tascha?«
    »Aber die werden nicht alle zur Hochzeit kommen«, warf Natascha rasch ein.
    »Enkel«, sagte Wolfgang und strahlte Shaw an. »Endlich bekomme ich Enkel! Du und Anna, ihr werdet natürlich auch eine große Familie haben.«
    »Wolfgang«, sagte Natascha streng, »das geht dich nichts an. Und so jung ist Anna nun auch nicht mehr. Sie hat ihre Karriere, eine sehr wichtige Karriere. Außerdem liegt alles in Gottes Hand. Wir wollten auch viele Kinder, haben aber nur Anna bekommen.«
    »Nun, dann eben keine große Familie«, gab Wolfgang nach. »Nicht mehr als vier oder fünf.«
    »Wir werden unser Bestes tun«, erwiderte Shaw verlegen.
    »Anna hat uns erzählt, dass du Berater bist«, fuhr Wolfgang fort. »Was berätst du denn? Ich meine, in welchem Bereich?«
    Shaw fragte sich, ob die Tochter den Eltern zu dieser Art von Fragen geraten hatte, um ihn zu zwingen, ihnen das Gleiche zu sagen, was er ihr gestanden hatte.
    »Internationale Beziehungen«, antwortete Shaw.
    »Gibt es viel Beratungsbedarf für Internationale Beziehungen?«, fragte Wolfgang.
    »Mehr, als ihr euch vermutlich vorstellen könnt«, sagte Shaw und fügte hinzu: »Nun ... genau genommen ist es ein bisschen mehr als das.« Die Fischers schauten ihn erwartungsvoll an, und Shaw lehnte sich an die Wand. »Ich arbeite mit einer Agentur zusammen, die dabei hilft, die Welt zu einem sichereren Ort zu machen.«
    Die beiden Fischers schauten einander an. Wolfgang fragte: »Du bist Polizist? Eine Art international tätiger Polizist?«
    »So etwas in der Art. Aber wenn Anna und ich heiraten, will ich in den Ruhestand gehen.«
    Glücklicherweise stellten sie ihm nur noch wenige Fragen über seinen Job; vielleicht ahnten sie, dass vieles davon geheim sein könnte.
    Wenn sie wüssten.
    Shaw blieb über eine Stunde bei den Fischers. Kaum war er verschwunden, kam ein Fremder an ihre Tür und klopfte. Als Natascha öffnete, sagte der Fremde: »Mrs. Fischer, ich muss mit Ihnen über den Mann reden, der gerade bei Ihnen war.«
    Er drängte sich an ihr vorbei, ohne auf eine Antwort zu warten. Als Wolfgang dazukam, sagte der Fremde: »Ich glaube, Sie beide sollten sich erst einmal setzen.«

Kapitel 30
    Z u Nicolas Creels großer Freude tat Russland erneut etwas absolut Vorhersehbares.
    Isoliert und an den Abgrund gedrängt ließ es die Muskeln spielen, indem es von einer TU-160 den Großvater aller konventionellen Bomben abwerfen ließ. Die Sprengkraft entsprach der von 120 Tonnen TNT oder dem Fünffachen jeder vergleichbaren Bombe, die die USA bisher abgeworfen hatten. Sie hinterließ einen gewaltigen Krater und verhüllte den Himmel mit einem furchterregenden, zum Glück aber nicht radioaktiven Pilz. Der Abwurf wurde von Präsident Gorschkow als Routineübung klassifiziert, der unmittelbar darauf die russische Armee in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Außerdem erklärte er in deutlichen Worten, Russland würde es als kriegerischen Akt betrachten, sollte man je herausfinden, wer hinter dieser Schmutzkampagne stecke.
    »Mir tut die

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