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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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der Zug geht.«
    Frank nickte mürrisch. »Du willst dir nur Annas Leiche ansehen, ja? Dem Tatort wirst du dich nicht nähern, oder?«
    »Bis später.«
    »Verdammt, Shaw, du darfst nicht mal in die Nähe der Phoenix Group! Hast du verstanden?«
    »Ich habe einen Vorschlag für dich, Frank. Einen Vorschlag, der so gut ist, dass du nicht ablehnen kannst. Willst du ihn hören?«
    Frank beäugte ihn misstrauisch. »Ich weiß nicht ... will ich?«
    »Du lässt mich ein bisschen bei der Phoenix Group herumschnüffeln ...«
    »Shaw ...«, begann Frank, doch Shaw redete einfach weiter.
    »... und ich werde für diesen Royce vom MI5 an der Russensache arbeiten.«
    »Ich glaube nicht, dass ...«
    Shaw unterbrach ihn erneut: »Ich lege sogar noch einen drauf. Du lässt mich das tun, und ich arbeite für dich, bis ich tot umfalle.«
    Frank schwieg einen langen Augenblick. »Und was ist mit deinen Ruhestandsplänen?«, fragte er dann.
    Shaws Blick war hilflos und drohend zugleich. »Was soll ich denn jetzt noch im Ruhestand? Sind wir im Geschäft?«
    Frank zögerte. »Ja.«
    Er wollte noch etwas sagen, doch die Reifen des Wagens kreischten, und Shaw war weg.
    Frank drehte sich um und ging auf der Suche nach einer Kneipe die Straße hinunter. Er brauchte etwas zu trinken.

Kapitel 48
    E in Hauch vom Licht der aufgehenden Sonne mogelte sich durch die Jalousien, schlich über den Boden und legte sich kurz auf den nackten Schenkel, der unter dem Laken hervorlugte. Anschließend wanderte das Licht übers Bett und wieder auf den Boden, wo es kurz die leere blaue Ginflasche streifte, die dort lag. Tropfen brachen das Licht und ließen bunte Flecken über die Decke tanzen.
    Die Dämonen hatten Katie James schließlich doch noch eingeholt. Die letzten paar Tage waren in einem Saufgelage gigantischen Ausmaßes untergegangen, sodass sie sich später nur an das Gefühl der Scham erinnern konnte. Und an den übelsten Kater, den sie je gehabt hatte.
    Während ein Albtraum sie plagte, sodass sie sich hin und her warf, trat Katie das Laken weg und lag nur noch in einem langärmeligen T-Shirt und weiter Turnhose da. Schweiß stieg aus ihren Poren und durchnässte den Stoff. Schließlich normalisierte ihre Atmung sich wieder und wurde schließlich so langsam und flach, dass nur das kaum merkliche Heben und Senken ihrer Brust verriet, dass sie noch lebte.
    Katie hörte die Türklingel nicht und auch nicht das anschließende Klopfen, das zu einem lauten Hämmern wurde. Jemand rief ihren Namen, doch sie hörte es ebenso wenig wie das Geräusch der sich öffnenden Tür oder die Schritte, die ihr kleines Wohnzimmer in Richtung Schlafzimmer durchquerten. Sie fühlte nicht die Gegenwart des Eindringlings, und sie spürte auch nicht, wie er das Laken aufhob und sie damit zudeckte.
    Das Knarren der Bettfedern, als der Besucher sich setzte, weckte sie ebenfalls nicht. Das leise Rufen ihres Namens? Fehlanzeige. Das sanfte Schütteln ihrer Schulter? Keine Reaktion.
    Aber das Glas Wasser, das ihr ins Gesicht geschüttet wurde ... ja, das erregte die Aufmerksamkeit der jungen Dame.
    Prustend setzte sie sich auf und rieb sich Augen und Nase.
    »Was ...«, begann sie wütend, bis sie Shaw erkannte, der noch immer das leere Glas in der Hand hielt.
    Katie hustete und würgte, denn ein Teil des Wassers hatte seinen Weg in ihre Luftröhre gefunden. »Wie ... bist du hier reingekommen?«
    »Ich habe geklingelt, an die Tür geklopft und deinen Namen gerufen. Du hast keinen Mucks von dir gegeben. Ich dachte schon, dass keiner hier ist, bis ich dich auf dem Bett habe liegen sehen.«
    Katie rieb sich die pochenden Schläfen. »Ich habe ... einen guten Schlaf.«
    Shaw hob die leere Ginflasche auf. »Ja. Und ich glaube, ich weiß warum.« Er fand eine zweite Flasche, eine dritte und eine vierte.
    »Du mischst Gin, Bourbon und Scotch?«
    »Wenn man in Schottland ist ... Du weißt schon.«
    »Wir sind aber in Frankreich.« Shaw runzelte die Stirn.
    Katie fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten blonden Haare und gähnte. »Ach so, ja ... Paris«, sagte sie geistesabwesend. Dann drang irgendwas in ihren von Alkohol vernebelten Geist. »O Gott ... richtig!« Rasch richtete sie sich auf. »Shaw, es tut mir leid. Alles tut mir schrecklich leid. Das dumme Handy, und dass ich dich angelogen habe ...« Sie hielt kurz inne. »Und Anna.«
    Shaw nahm sich die Zeit, die leeren Flaschen in Reih und Glied auf den Schreibtisch zu stellen. »Eigentlich wollte ich mich bei dir bedanken,

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