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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Fußstapfen treten und an die Jefferson
    High School gehen sollte. Wenn die Schule gut genug war, dass
    sie dort unterrichtete, warum war sie dann nicht gut genug, dass
    ihr Kind dort unterrichtet wurde?
    Nat saß auf seinem Bett und las in seinem Lieblingsbuch, als
    er den Ausbruch seines Vaters hörte. Er war gerade bei dem
    Kapitel, wo der Wal neuerlich entfloh. Widerwillig sprang er
    vom Bett und streckte den Kopf aus der Tür, um die Ursache für
    den Aufruhr in Erfahrung zu bringen. Seine Eltern stritten sich
    heftig – dabei stritten sie sich sonst nie, trotz des häufig
    kolportierten Eiscremevorfalls. Es ging darum, an welche
    Schule er sollte. Sein Vater sagte gerade:
    »… Chance seines Lebens. Nat wird mit Kindern
    zusammenkommen, die zu Führern in allen Bereichen werden
    und daher den Rest seines Lebens beeinflussen.«
    »Anstatt an die Jefferson High zu gehen und auf Kinder zu
    treffen, die er führen und für den Rest ihres Lebens beeinflussen
    kann?«
    »Aber er hat ein Stipendium bekommen. Wir werden keinen
    Penny dafür bezahlen müssen.«
    »Wir müssen auch keinen Penny bezahlen, wenn er an die
    Jefferson High geht.«
    »Aber wir müssen an Nats Zukunft denken. Wenn er Taft
    besucht, könnte er eines Tages in Harvard oder Yale studieren
    …«

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    »Jefferson hat mehrere Schüler hervorgebracht, die später
    Harvard oder Yale besuchten.«
    »Wenn ich eine Versicherung darüber abschließen müsste, auf
    welcher der beiden Schulen es wahrscheinlicher ist …«
    »Das ist ein Risiko, das ich gern eingehe.«
    »Tja, aber ich nicht«, erklärte Michael. »Und ich habe jeden
    einzelnen Tag meines Lebens damit verbracht, Risiken wie diese
    abzuschätzen.« Nat hörte aufmerksam zu, während seine Mutter
    und sein Vater ihren Streit fortsetzten, ohne dabei ihre Stimmen
    zu heben oder die Geduld zu verlieren.
    »Mir ist es lieber, mein Sohn macht seinen Abschluss als
    Vertreter des Egalitarismus, als dass er zum Patrizier wird«,
    erwiderte Susan voller Leidenschaft.
    »Warum sollte das unvereinbar sein?«, erkundigte sich
    Michael.
    Nat zog sich in sein Zimmer zurück, ohne die Antwort seiner
    Mutter abzuwarten. Sie hatte ihm beigebracht, sofort jedes Wort
    nachzuschlagen, das er noch nie gehört hatte. Schließlich war es
    ein Mann aus Connecticut gewesen, der die größte
    Lexikographie der Welt zusammengetragen hatte. Nachdem er
    alle Begriffe in Websters Wörterbuch nachgeschlagen hatte,
    beschloss Nat, dass seine Mutter egalitärer war als sein Vater,
    aber dass keiner von beiden ein Patrizier war. Er war sich nicht
    sicher, ob er Patrizier werden wollte.
    Als Nat das Kapitel in seinem Buch zu Ende gelesen hatte, trat
    er ein zweites Mal aus seinem Zimmer. Die Atmosphäre schien
    jetzt etwas ruhiger, darum beschloss er, nach unten zu seinen
    Eltern zu gehen.
    »Vielleicht sollten wir Nat die Entscheidung überlassen«,
    meinte seine Mutter.
    »Ich habe mich schon entschieden.« Nat setzte sich zwischen
    die beiden. »Schließlich hast du mir immer beigebracht, auf

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    beide Seiten zu hören, bevor ich eine Schlussfolgerung ziehe.«
    Seine Eltern waren sprachlos, während Nat lässig die
    Abendzeitung aufschlug. Plötzlich wurde ihnen bewusst, dass er
    ihre Unterhaltung gehört haben musste.
    »Und zu welchem Entschluss bist du gelangt?«, erkundigte
    sich seine Mutter ruhig.
    »Ich möchte lieber an die Taft als an die Jefferson High«,
    erwiderte Nat ohne zu zögern.
    »Und dürfen wir erfahren, wie du zu dieser Entscheidung
    gelangt bist?«, wollte sein Vater wissen.
    Nat wusste, dass ihm sein Publikum an den Lippen hing, daher
    beeilte er sich nicht mit seiner Antwort. » Moby Dick « ,
    verkündete er schließlich, bevor er zur Sportseite blätterte.
    Er wartete, wer von beiden als Erstes seine Worte wiederholen
    würde.
    » Moby Dick? « , fragten sie unisono.
    »Ja«, meinte Nat. »Die guten Leute von Connecticut hielten
    den großen Wal schließlich für den Patrizier der Meere.«

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5
    »EIN HOTCHKISS-MANN vom Scheitel bis zur Sohle«, freute
    sich Miss Nichol, während sie gleichzeitig Andrews
    Erscheinungsbild im Flurspiegel prüfte. Weißes Hemd, blauer
    Blazer und braune Cordhosen. Miss Nichol rückte die blau-weiß
    gestreifte Krawatte des Jungen gerade und entfernte einen
    Staubfussel von seinem Hemd.
    »Vom Scheitel bis zur Sohle«, wiederholte sie. Das wäre dann
    ja nur ein Meter siebenundfünfzig, wollte Andrew entgegnen,
    doch da trat sein Vater in den Flur. Andrew sah

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