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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Timing.
    Wenn Sie den Aufzug in den elften Stock nehmen, kann Mr
    Higgs Sie jetzt empfangen.«
    »Danke«, sagte Fletcher, verließ den Raum, trat in den Aufzug
    und drückte den Knopf für das Erdgeschoss.
    Matt Cunliffe rollte das Toilettenpapier auf, als das Telefon
    klingelte.
    »Mr Higgs ist in der Leitung«, meldete seine Sekretärin.
    »Sagen Sie ihm, ich stehe jetzt nicht zur Verfügung.« Matt
    lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und zwinkerte Fletcher zu.
    »Er lässt fragen, wann Sie zur Verfügung stehen.«
    »Nicht vor Schalterschluss am Freitag.«

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26
    FLETCHER KONNTE SICH NICHT ERINNERN, dass ihm je
    ein Mensch vom ersten Moment an so missfallen hatte. Und die
    näheren Umstände trugen auch nicht zur Verbesserung der Lage
    bei.
    Der Seniorpartner hatte Fletcher und Logan gebeten, auf eine
    Tasse Kaffee in sein Büro zu kommen – an sich schon höchst
    ungewöhnlich. Als sie eintraten, wurde ihnen einer der neuen
    Trainees vorgestellt.
    »Ich darf Ihnen Ralph Elliot präsentieren«, waren Bill
    Alexanders erste Worte.
    Fletcher wunderte sich, warum Alexander von den beiden
    erfolgreichen Bewerbern ausgerechnet Elliot besonders
    hervorhob. Er fand es schnell heraus.
    »Ich habe beschlossen, in diesem Jahr selbst einen Trainee
    auszubilden. Ich möchte den Kontakt zur nächsten Generation
    nicht verlieren und da Ralphs Noten in Stanford außerordentlich
    gut waren, schien er mir die geeignete Wahl.«
    Fletcher erinnerte sich, wie ungläubig Logan darauf reagiert
    hatte, dass Alexanders Neffe es in die engere Wahl geschafft
    hatte. Sie waren beide zu dem Schluss gekommen, dass Mr
    Alexander sämtliche Einwände der anderen Partner verworfen
    haben musste.
    »Ich hoffe, Sie werden Ralph mit offenen Armen willkommen
    heißen.«
    »Natürlich«, sagte Logan. »Warum schließen Sie sich uns
    nicht zum Mittagessen an?«
    »Gern, ich denke, das kann ich einrichten«, erwiderte Elliot,
    als ob er ihnen einen Gefallen erweisen würde.
    Beim Mittagessen ließ Elliot keine Gelegenheit aus, sie daran

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    zu erinnern, dass er der Neffe des Seniorpartners war.
    Unausgesprochen lag in der Luft, dass er Fletchers und Logans
    Aufnahme als Partner in die Kanzlei hinauszögern konnte,
    sollten sie ihm jemals in die Quere kommen.
    »Er erzählt gerade jedem, der zuhört, dass er der Erste sein
    wird, der in weniger als sieben Jahren zum Partner ernannt
    wird«, teilte Fletcher Logan einige Tage später bei einem Drink
    mit.
    »Weißt du, er ist dermaßen gerissen, dass es mich nicht
    überraschen würde, wenn er das tatsächlich durchzieht«,
    erwiderte Logan lapidar. »Wie ist er nur Studentenvertreter der
    UConn geworden, wenn er jedem so droht wie uns?«
    »Vielleicht hat es keiner gewagt, sich ihm entgegenzustellen.«
    »Hast du es auf diese Weise geschafft?«, scherzte Logan.
    »Woher weißt du?« Fletcher tat empört. Der Barkeeper
    sammelte ihre Gläser ein.
    »Ich habe deinen Lebenslauf studiert, als ich in die Firma
    aufgenommen wurde. Erzähl mir nicht, du hättest nicht dasselbe
    getan.«
    »Natürlich habe ich das«, gab Fletcher zu. »Ich weiß, dass du
    Schachmeister von Princeton warst.« Die beiden lachten. »Ich
    muss los, sonst verpasse ich den Zug. Und Annie könnte sich
    fragen, ob es eine andere Frau in meinem Leben gibt.«
    »Ich beneide dich«, sagte Logan leise.
    »Wie meinst du das?«
    »Wie gut deine Ehe funktioniert. Es würde Annie keine
    Sekunde lang in den Sinn kommen, dass du eine andere Frau
    auch nur ansiehst.«
    »Ich habe viel Glück gehabt«, gab Fletcher zu. »Vielleicht hast
    du eines Tages ja auch so viel Glück. Meg vom Empfang kann
    ihren Blick nicht von dir wenden.«

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    »Welche ist Meg?«, fragte Logan, als Fletcher schon auf dem
    Weg zur Garderobe war.
    Nach nur wenigen Metern auf der Fifth Avenue entdeckte
    Fletcher Ralph Elliot, der sich ihm näherte. Rasch versteckte er
    sich in einem Hauseingang und wartete, bis Elliot vorbei war.
    Dann trat er in den beißend kalten Wind hinaus, der Ohrschützer
    erforderlich machte, auch wenn man nur einen Häuserblock weit
    gehen musste. Er langte in die Tasche nach seinem Schal, aber
    der war nicht da. Fletcher fluchte. Er musste ihn in der Bar
    gelassen haben. Er würde ihn am nächsten Tag einsammeln.
    Dann fluchte er erneut, als ihm einfiel, dass Annie ihm den
    Schal zu Weihnachten geschenkt hatte. Er drehte sich um und
    ging zurück.
    Wieder in der Bar fragte er die Gardrobiere, ob sie einen roten
    Wollschal gesehen

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