Die Kandidaten
auf einer
Leinwand, der mit seinem Bruder Billy plauderte. Erste
Wahlergebnisse ließen vermuten, dass die Demokraten zum
ersten Mal seit acht Jahren wieder ins Weiße Haus einziehen
würden. Würde er selbst das erste Mal in den Senat einziehen?
Fletcher richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Mr Cooke,
der es mit seinen Pflichten nicht eilig zu haben schien. Sein
Tempo entsprach in keiner Weise dem Puls der beiden
Kandidaten. Sobald er alle Auswertungen eingesammelt hatte,
steckten er und seine Offiziellen die Köpfe zusammen. Dann
tippte Cooke die Ergebnisse in einen Taschenrechner, sein
einziges Zugeständnis an die siebziger Jahre. Dem folgte das
Drücken diverser Knöpfe, Nicken und Gemurmel, bevor zwei
Zahlen sauber auf ein separates Stück Papier übertragen wurden.
Anschließend schritt er in würdevollem Tempo quer durch den
Saal auf die Bühne. Er klopfte gegen das Mikrofon, was laut
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genug war, um für Stille zu sorgen. Die Menge wartete schon
ungeduldig auf seine Worte.
»Gottverdammt«, fluchte Harry. »Es dauert jetzt schon über
eine Stunde. Warum kommt Arthur nicht endlich in die Gänge?«
»Beruhige dich«, sagte Martha. »Versuch dich bitte zu
erinnern, dass du dieses Mal nicht der Kandidat bist.«
»Die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger, die bei der Wahl
zum Senat ihre Stimme abgegeben haben, beträgt 42 429, was
einer Wahlbeteiligung von 52,9 Prozent entspricht.« Mr Cooke
verließ ohne ein weiteres Wort die Bühne und kehrte in die
Mitte des Hufeisens zurück. Sein Team überprüfte daraufhin die
Hunderterhaufen, aber es dauerte erneut zweiundvierzig
Minuten, bevor der oberste Stadtrat wieder die Bühne erklomm.
Dieses Mal musste er nicht erst gegen das Mikrofon klopfen.
»Ich muss Sie darüber informieren, dass es siebenundsiebzig
strittige Stimmzettel gibt. Ich bitte nun die beiden Kandidaten zu
mir in die Mitte des Saales, damit sie entscheiden können,
welche Stimmzettel als gültig ausgewiesen werden sollen.«
Zum ersten Mal an diesem Tag rannte Harry eilig zu Fletcher
und packte ihn am Arm, bevor er zu Mr Cooke in das Hufeisen
gehen konnte. »Das bedeutet, wer immer von euch beiden in
Führung liegt, hat weniger als siebenundsiebzig Stimmen
Vorsprung, sonst würde sich Cooke nicht die Mühe machen,
diesen ganzen Hokuspokus durchzuziehen.« Fletcher nickte
zustimmend. »Du musst also jemand aussuchen, der diese
entscheidenden Stimmzettel für dich überprüft.«
»Die Wahl fällt mir nicht schwer«, erwiderte Fletcher. »Ich
nehme Sie.«
»Das halte ich nicht für gut«, entgegnete Harry, »denn das
wird Mrs Hunter misstrauisch machen. Für diese Sache brauchst
du jemanden, durch den sie sich nicht bedroht fühlt.«
»Wie wäre es dann mit Jimmy?«
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»Gute Idee. Sie wird bestimmt davon ausgehen, dass sie ihn in
die Tasche stecken kann.«
»Aussichtslos«, sagte Jimmy, der an Fletchers Seite
auftauchte.
»Ich brauche dich möglicherweise«,
meinte Harry
geheimnisvoll.
»Warum?«, wollte Jimmy wissen.
»Ich habe so eine Ahnung«, entgegnete Harry. »Mehr ist es
nicht. Aber sobald es darum geht, welche dieser kostbaren
Stimmen gültig ist, müssen wir Mr Cooke im Auge behalten,
nicht Barbara Hunter.«
»Er wird nicht am Ergebnis drehen, solange wir zu viert um
ihn herumstehen«, meinte Jimmy. »Ganz zu schweigen von all
den Leuten, die von der Galerie heruntersehen.«
»Er würde nicht im Traum daran denken, am Ergebnis zu
drehen«, erklärte Harry. »Arthur Cooke ist einer der penibelsten
Beamten, mit denen ich es je zu tun hatte. Aber er verabscheut
Mrs Hunter.«
»Aus einem bestimmten Grund?«, fragte Fletcher.
»Seit Beginn des Wahlkampfs ruft sie ihn jeden Tag an und
verlangt
alle
möglichen
Statistiken
in
Bezug
auf
Sozialwohnungen oder Krankenhäuser, sogar juristische
Aussagen zu Bebauungsplänen. Ich wette, die Vorstellung, dass
sie in den Senat kommt, gefällt ihm gar nicht. Er hat genug am
Hals, auch ohne Leute wie Barbara Hunter, die ihm ständig im
Nacken sitzen.«
»Aber wie Sie schon sagten, er kann nichts tun.«
»Nichts, was illegal wäre«, räumte Harry ein. »Aber sollte bei
einem Stimmzettel Unstimmigkeit herrschen, wird man ihn um
einen Schiedsspruch bitten, und was immer er empfiehlt, sag
einfach ›Ja, Mr Cooke‹, auch wenn du in dem Moment denkst,
es könnte Mrs Hunter zum Vorteil gereichen.«
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»Ich glaube, ich verstehe«, sagte Fletcher.
»Ich verstehe gar
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