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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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hochstiegen, und
    versuchte, entspannt zu wirken.
    »Fühlen Sie sich zuversichtlich, Mr Davenport?«, fragte ein
    Vertreter der örtlichen Medien und hielt ihm ein Mikrofon vor
    das Gesicht.
    »Nein«, antwortete Fletcher wahrheitsgemäß. »Ich bin höllisch
    nervös.«
    »Glauben Sie, dass Sie Mrs Hunter schlagen konnten?«,
    versuchte es der Reporter erneut.
    »In ein paar Stunden werde ich Ihnen diese Frage gern
    beantworten.«
    »Glauben Sie, dass es ein sauberer Kampf war?«
    »Das können Sie besser beurteilen als ich«, erwiderte Fletcher,
    als er mit Annie die oberste Stufe erreichte und das Gebäude
    betrat.
    Als sie in den Saal kamen, brandete von der Galerie Applaus
    auf. Fletcher sah nach oben, lächelte und winkte, versuchte, eine
    Zuversicht auszustrahlen, die er nicht fühlte. Als er wieder nach
    unten blickte, sah er als Erstes Harrys Gesicht. Er wirkte
    nachdenklich.
    Wie anders das Rathaus doch im Vergleich zum Tag des
    Rededuells wirkte. Sämtliche Sitze waren entfernt und durch
    eine hufeisenförmige Anordnung von Tischen ersetzt worden. In
    der Mitte stand Mr Cooke, der schon bei sieben Wahlen den
    Vorsitz geführt hatte. Das würde seine letzte Wahl sein, da er
    zum Jahresende in Ruhestand gehen wollte.
    Einer seiner Offiziellen prüfte die schwarzen Kästen, die auf
    dem Boden im Inneren des Hufeisens standen. Mr Cooke hatte
    bei der Einsatzbesprechung, die er mit den beiden Kandidaten
    am Tag zuvor abgehalten hatte, klargestellt, dass die offizielle

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    Auszählung erst beginnen würde, wenn alle achtundvierzig
    Wahlurnen aus den Wahllokalen eingetroffen waren und ihre
    Echtheit bescheinigt worden war. Die Wahllokale schlossen um
    20 Uhr und diese Prozedur dauerte für gewöhnlich eine Stunde.
    Wieder brandete Applaus auf und als Fletcher sich umsah,
    entdeckte er Barbara Hunter, die den Saal betrat und ebenfalls
    zuversichtlich lächelte, während sie ihren Anhängern auf der
    Galerie zuwinkte.
    Sobald alle achtundvierzig Urnen überprüft, ihre Siegel von
    den Offiziellen aufgebrochen und die Stimmzettel auf den
    Tischen verteilt worden waren, konnte die Auszählung
    beginnen. Zu beiden Seiten des Hufeisens standen ungefähr
    einhundert Stimmenzähler. Jede Gruppe bestand aus einem
    Vertreter der Republikaner, einem Vertreter der Demokraten
    und einem neutralen Beobachter, der einen Schritt hinter ihnen
    stand. Falls ein Beobachter nicht zufrieden sein sollte, nachdem
    die Auszählung begonnen hatte, würde er die Hand heben und
    Mr Cooke oder einer seiner Offiziellen würde sofort an den
    betreffenden Tisch eilen.
    Sobald die Stimmzettel auf den Tischen lagen, wurden sie in
    drei Haufen geteilt – ein republikanischer Haufen, ein
    demokratischer Haufen und ein dritter, kleinerer Haufen mit
    strittigen Stimmzetteln. In den meisten Wahlkreisen des Landes
    wurde diese Prozedur mittlerweile von Maschinen erledigt, nicht
    so in Hartford, obwohl alle wussten, dass sich das ändern würde,
    sobald Mr Cooke in Rente ging.
    Fletcher tigerte durch den Raum und sah zu, wie die drei
    Haufen anwuchsen. Jimmy tat es ihm gleich, wanderte aber in
    die entgegengesetzte Richtung. Harry stand reglos und verfolgte,
    wie die Siegel an den Urnen aufgebrochen wurden. Sein Blick
    wandte sich nur selten von dem ab, was innerhalb des Hufeisens
    geschah. Sobald alle Urnen geleert waren, bat Mr Cooke seine
    Offiziellen,
    die
    Stimmen
    auszuzählen
    und
    sie
    in
    Hunderterhaufen aufzuteilen.

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    »Jetzt tritt der Beobachter in Aktion«, erklärte Harry, als
    Fletcher neben ihm stehen blieb. »Er muss darauf achten, dass
    kein Stimmzettel zweimal gezählt wird und dass keine
    Stimmzettel aneinander kleben.« Fletcher nickte und setzte seine
    Wanderung fort. Gelegentlich hielt er inne und beobachtete eine
    bestimmte Auszählung, fühlte sich in einem Moment
    zuversichtlich, im nächsten deprimiert, bis Jimmy darauf
    hinwies, dass die Urnen aus unterschiedlichen Wahlkreisen
    stammten und er nie sicher sein könne, welcher Kasten aus einer
    republikanischen Hochburg stammte und welcher aus einer
    demokratischen.
    »Was passiert jetzt?«, fragte Fletcher, der wusste, dass es
    bereits die vierte Auszählung war, an der Jimmy teilnahm.
    »Arthur Cooke wird alle Stimmen zusammenzählen und
    verkünden, wie viele Leute an der Wahl teilgenommen haben.
    Dann rechnet er aus, wie viel Prozent der Wähler wofür
    gestimmt haben.« Fletcher sah zur Uhr hoch – es war kurz nach
    elf. Im Hintergrund entdeckte er Jimmy Carter

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