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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Cooke und schob die leeren
    Stimmzettel beiseite. »Wenden wir uns nun den entscheidenden
    vierunddreißig Stimmzetteln zu.« Fletcher fiel das Wörtchen
    entscheidend auf und ihm wurde klar, wie eng das Endergebnis
    ausgefallen sein musste.
    »Wenn sich die Kandidaten früher nicht einig werden
    konnten«, fuhr Mr Cooke fort, »überließ man die endgültige
    Entscheidung einem Dritten.« Er schwieg.

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    »Sollte es zu einer Streitfrage kommen«, erklärte Fletcher,
    »würde ich die Entscheidung nur zu gern Ihnen überlassen, Mr
    Cooke.«
    Mrs Hunter antwortete nicht sofort, sondern beriet sich
    flüsternd mit ihrem Assistenten. Alle warteten geduldig auf ihre
    Antwort. »Ich bin ebenfalls damit einverstanden, Mr Cooke zum
    Schlichter zu erklären«, räumte sie schlussendlich ein.
    Mr Cooke verneigte sich leicht. »Von den vierunddreißig
    Stimmzetteln in dem strittigen Haufen können meiner Meinung
    nach elf Stimmzettel rasch abgehandelt werden. Aus Mangel an
    einer treffenderen Bezeichnung möchte ich sie einmal die
    Harry-Gates-Anhänger nennen.« Er legte die elf Stimmzettel auf
    den Tisch, auf denen ›Harry Gates‹ quer über den Stimmzettel
    geschrieben stand. Fletcher und Mrs Hunter betrachteten jeden
    einzelnen.
    »Sie sind zweifellos ungültig«, erklärte Mrs Hunter.
    »Jedoch wurde bei zwei Stimmzetteln auch Mr Davenports
    Name angekreuzt«, fuhr Mr Cooke fort.
    »Sie sind dennoch ungültig«, sagte Mrs Hunter, »wie Sie
    sehen können, ist der Name von Mr Gates eindeutig quer über
    die Stimmzettel geschrieben und das macht sie nun einmal
    ungültig.«
    »Aber.«. fing Jimmy an.
    »Da wir uns bezüglich dieser beiden Stimmzettel nicht einig
    sind«, warf Fletcher ein, »möchte ich die Entscheidung gern Mr
    Cooke überlassen.«
    Mr Cooke sah zu Mrs Hunter und sie nickte zögernd. »Ich
    pflichte Ihnen bei, dass der Stimmzettel, auf den ›Mr Gates
    sollte Präsident werden‹ gekritzelt wurde, in der Tat ungültig
    ist.« Mrs Hunter lächelte. »Doch der Stimmzettel, auf dem Mr
    Davenports Name angekreuzt wurde und nur ›Ich ziehe Mr
    Gates vor‹ dazugeschrieben wurde, steht meiner Meinung nach
    nicht im Widerspruch zum Wahlgesetz, sondern gibt eindeutig

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    die Absicht des Wählers wieder. Daher erklärte ich diesen
    Stimmzettel als gültige Stimme für Mr Davenport.« Mrs Hunter
    wirkte verärgert, aber angesichts der Menge, die von der Galerie
    herabsah, brachte sie ein schwaches Lächeln zustande. »Wenden
    wir uns nun den sieben Stimmzetteln zu, auf denen Mrs Hunters
    Name erscheint«, fuhr Mr Cooke fort.
    »Die zählen ja wohl alle für mich«, erklärte Mrs Hunter,
    während Mr Cooke die Zettel ordentlich aufreihte, damit die
    beiden Kandidaten sie überprüfen konnten.
    »Nein, das denke ich nicht«, widersprach Mr Cooke.
    Auf dem ersten Stimmzettel stand ›Hunter gewinnt‹, aber ihr
    Name war nicht angekreuzt.
    »Dieser Wähler hat sich eindeutig für Mrs Hunter
    entschieden«, sagte Fletcher.
    »Dem stimme ich zu«, sagte Mr Cooke und Applaus brandete
    auf der Galerie auf.
    »Die Ehrlichkeit dieses Jungen wird noch mal sein Untergang
    sein«, seufzte Harry.
    »Oder sein Triumph«, kommentierte Martha.
    ›Hunter wäre die reinste Diktatur‹ stand auf dem nächsten
    Stimmzettel, auf dem ebenfalls kein Name angekreuzt war. »Ich
    denke, dieser Stimmzettel ist ungültig«, sagte Mr Cooke. Mrs
    Hunter nickte widerstrebend.
    »Auch wenn es zutrifft«, flüsterte Jimmy kaum hörbar.
    ›Hunter ist eine Zicke‹, ›Hunter sollte erschossen werden‹,
    ›Hunter ist irre‹, ›Hunter verliert‹ und ›Hunter soll Papst
    werden‹ wurden für ungültig erklärt. Mrs Hunter versuchte gar
    nicht erst zu argumentieren, dass einer dieser Wähler sie zur
    nächsten Senatorin für Hartford hatte wählen wollen.
    »Jetzt kommen wir zu den sechzehn letzten Stimmzetteln«,
    erklärte Mr Cooke. »Hier hat der Wähler kein Kreuz gemacht,

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    sondern in dem Kästchen neben dem Namen ›Hunter‹ ein
    Häkchen.«
    »Das ist eindeutig eine Stimme für mich«, beharrte die
    republikanische Kandidatin.
    »Ich neige dazu, Ihnen Recht zu geben«, sagte Mr Cooke.
    »Der Wähler scheint seine Wünsche klar gemacht zu haben,
    doch Mr Davenport muss dieser Einschätzung zustimmen, bevor
    ich fortfahren kann.«
    Fletcher sah aus dem Hufeisen hinaus und fing Harrys Blick
    auf. Er nickte leicht. »Ich denke auch, dass der Wähler sich
    eindeutig für Mrs Hunter entschieden hat«, sagte er. Wieder
    brach auf

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