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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Held.«
    »Ich nehme an, sie spricht von jemand anderem«, meinte
    Fletcher.
    »Wollen Sie und Bates sich uns irgendwann anschließen?«,
    fragte der Polizeichef.
    »Geben Sie mir noch ein paar Minuten, Culver. Übrigens habe
    ich vereinbart, dass Billy auch mit Sandra Mitchell reden kann.«
    »Wer hat die Waffe?«
    »Ich«, sagte Fletcher. »Billy macht Ihnen keine Probleme
    mehr. Die Waffe war nicht einmal geladen.« Er legte den Hörer
    auf.
    »Sie wissen, dass die mich töten werden, nicht wahr, Herr
    Senator?«
    »Niemand wird Sie töten, Billy. Nicht, solange ich bei Ihnen
    bin.«
    »Habe ich Ihr Wort, Mr Davenport?«
    »Sie haben mein Wort, Billy. Also gehen wir jetzt hinaus und
    stellen wir uns ihnen.«
    Fletcher öffnete die Tür des Unterrichtsraumes. Er musste
    nicht nach einem Lichtschalter suchen, da vom Schulhof so
    viele Megawatt hereinstrahlten, dass er die Tür am Ende des
    Flures deutlich sehen konnte.

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    Er und Billy gingen den Flur gemeinsam entlang, ohne dass
    sie ein Wort wechselten. Sie erreichten die Tür, die zum
    Schulhof führte. Fletcher öffnete sie vorsichtig und trat in das
    Licht, begrüßt von weiterem gewaltigem Jubel der Menge. Aber
    er konnte ihre Gesichter nicht sehen.
    »Alles in Ordnung, Billy«, sagte Fletcher und drehte sich um.
    Billy zögerte kurz, trat dann aber zaghaft nach vorn und stellte
    sich neben Fletcher. Langsam gingen sie den Weg entlang.
    Fletcher drehte sich um und sah, wie Billy lächelte. »Alles in
    Ordnung«, wiederholte Fletcher, genau in dem Moment, als
    Kugeln Billys Brust zerfetzten. Die bloße Wucht ihres Aufpralls
    warf Fletcher zur Seite.
    Fletcher hievte sich gleich darauf auf die Knie und beugte sich
    über Billy, aber es war zu spät. Er war bereits tot.

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38
    »DA KAUFT JEMAND UNSERE AKTIEN«, sagte Nat.
    »Das will ich doch hoffen«, meinte Tom, »schließlich sind wir
    eine Aktiengesellschaft.«
    »Nein, Herr Vorsitzender, ich will damit sagen, dass jemand
    auf aggressive Weise unsere Aktien aufkauft.«
    »Zu welchem Zweck?«, wollte Julia wissen.
    Nat legte seinen Stift aus der Hand. »Ich wette, um eine
    Übernahme einzuleiten.« Alle Vorstandsmitglieder redeten
    gleichzeitig, bis Tom auf den Tisch klopfte. »Wir wollen Nat
    erst einmal ausreden lassen.«
    »Seit einigen Jahren verfolgen wir nun schon die Strategie,
    kleine angeschlagene Banken aufzukaufen und sie unserem
    Unternehmen hinzuzufügen. Insgesamt gesehen hat sich das als
    lohnendes Unterfangen erwiesen. Sie wissen alle, dass meine
    Strategie langfristig darin besteht, die Russell Bank zur größten
    ihrer Art im gesamten Bundesstaat zu machen. Ich hatte
    allerdings nicht einkalkuliert, dass unser Erfolg uns wiederum
    für ein noch größeres Institut attraktiv machen würde.«
    »Bist du wirklich davon überzeugt, dass wir übernommen
    werden sollen?«
    »Das bin ich allerdings, Julia«, erklärte Nat. »Und zum Teil ist
    das deine Schuld. Die jüngste Phase des Cedar-Wood-Projekts
    war ein derart durchschlagender Erfolg, dass sich unsere
    Gewinne im letzten Jahr beinahe verdoppelt haben.«
    »Wenn Nat Recht hat«, warf Tom ein, »und vermutlich hat er
    Recht, stellt sich jetzt nur eine einzige Frage: Freuen wir uns
    über eine Übernahme oder wollen wir dagegen ankämpfen?«
    »Ich kann nur für mich selbst sprechen, Herr Vorsitzender«,
    sagte Nat. »Ich bin noch keine vierzig und ich plane auf gar

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    keinen Fall einen Vorruhestand. Ich schlage vor, dass wir
    unbedingt kämpfen sollten.«
    »Dem stimme ich zu«, bekräftigte Julia. »Ich habe schon
    einmal eine Übernahme erlebt und will das nicht noch mal
    durchmachen müssen. Unsere Aktionäre werden auch nicht
    wollen, dass wir klein beigeben.«
    »Ganz
    zu
    schweigen
    von
    den
    früheren
    Vorstandsvorsitzenden«, sagte Tom und sah zu den Gemälden
    seines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters auf, die von den
    Wänden auf ihn herunterschauten.
    »Ich denke nicht, dass wir darüber abstimmen müssen«, fuhr
    Tom fort. »Warum zeigst du uns nicht unsere Optionen auf,
    Nat?«
    Der Geschäftsführer schlug einen der drei Ordner auf, die vor
    ihm auf dem Tisch lagen.
    »Das Gesetz könnte diesbezüglich nicht deutlicher sein.
    Sobald eine Firma oder eine Person sechs Prozent der Ziel-
    Firma besitzt, müssen sie das der Börsenaufsicht in Washington
    melden und innerhalb von achtundzwanzig Kalendertagen
    erklären, ob sie die Absicht haben, für den Rest der Aktien ein
    Übernahmeangebot zu unterbreiten und wenn ja,

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