Die Kandidaten
und ging
langsam auf Fletcher zu, die Waffe direkt auf ihn gerichtet. »In
Wirklichkeit wiederholen Sie doch nur die Worte, die der
Polizeichef Ihnen aufgetragen hat.«
Fletcher krallte sich in die Seiten des Pults, wendete den Blick
nicht von Billy ab. Wenn er es riskieren wollte, dann musste er
Billy so nahe wie möglich an sich heranlassen. Er beugte sich
leicht nach vorn, während er immer noch den Deckel des Pultes
festhielt. Das Telefon neben Miss Hudson begann zu klingeln.
Billy war jetzt nur noch einen Schritt entfernt, aber das Klingeln
ließ ihn für den Bruchteil einer Sekunde den Kopf wenden. Das
gab Fletcher die Chance, den Deckel des Pults in einer
plötzlichen Bewegung hochzuklappen und ihn gegen Billys
rechte Hand zu knallen. Billy verlor kurzzeitig das
Gleichgewicht. Im Stolpern ließ er die Waffe fallen. Sie sahen
beide zu, wie sie über den Boden flog und nur wenige
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Zentimeter von Miss Hudson entfernt zum Liegen kam. Die
Kinder schrien auf, als Miss Hudson sich auf die Knie fallen
ließ, die Waffe packte und sie direkt auf Billy richtete.
Billy richtete sich langsam auf und ging auf sie zu, während
sie auf dem Boden kniete und die Waffe auf seine Brust richtete.
»Sie werden doch nicht abdrücken wollen, oder, Miss Hudson?«
Mit jedem Schritt, den Billy auf sie zuging, zitterte Miss
Hudson stärker. Billy war nur noch dreißig Zentimeter von ihr
entfernt, als sie die Augen schloss und den Abzug drückte. Man
hörte ein Klicken. Billy sah auf, lächelte und sagte: »Keine
Kugeln, Miss Hudson. Ich wollte nie jemand töten. Ich wollte
nur, dass man mir zur Abwechslung einmal zuhört.«
Fletcher glitt hinter dem Pult hervor, rannte zur Tür und riss
sie auf.
»Raus, raus«, brüllte er und machte mit der rechten Hand eine
ausholende Bewegung in Richtung der entsetzten Kinder. Ein
großes Mädchen mit langen Zöpfen stand auf, rannte auf die Tür
zu und hinaus auf den Flur. Zwei weitere Kinder folgten dicht
hinter ihr. Fletcher meinte, eine piepsende Stimme »Weiter,
weiter!« rufen zu hören, während er die Tür aufhielt. Alle
Kinder bis auf eines rannten auf ihn zu und verschwanden
innerhalb weniger Augenblicke aus seinem Sichtfeld. Fletcher
starrte in die Ecke auf das einzige verbliebene Kind. Der Junge
stand langsam auf und ging nach vorn zur Tafel. Er beugte sich
vor, nahm Miss Hudson an der Hand und führte sie zur Tür,
ohne dabei auf Billy zu schauen. Als er die offene Tür erreichte,
sagte er: »Danke, Herr Senator« und geleitete seine Lehrerin in
den Flur.
*
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Lauter Jubel brauste auf, als das große Mädchen mit den langen
schwarzen Zöpfen durch die Schultür gerannt kam.
Scheinwerfer richteten sich auf sie und sie legte rasch eine Hand
über die Augen, war unfähig, die Menschen, die ihr zujubelten,
zu sehen. Eine Mutter brach aus der Menge aus, rannte über den
Schulhof und nahm das Mädchen in die Arme. Zwei Jungen
folgten dicht hinter der Kleinen. Nat legte einen Arm um Su
Lings Schulter, hielt verzweifelt nach Luke Ausschau. Einige
Augenblicke später kam eine größere Gruppe aus der Tür
gerannt. Su Ling konnte die Tränen nicht zurückhalten, als sie
erkannte, dass Luke nicht unter ihnen war.
»Es kommt noch einer«, hörte sie einen Journalisten von den
Vorabendnachrichten rufen, »zusammen mit der Lehrerin.«
Su Lings Blick heftete sich auf die offene Tür. Sie beschrieb
diese beiden Minuten später als die längsten ihres Lebens.
Ein noch größerer Jubel brandete auf, als Miss Hudson in der
Tür erschien, Luke fest an der Hand. Su Ling sah zu ihrem
Ehemann auf, der vergeblich versuchte, die Tränen
zurückzuhalten.
»Was ist nur mit euch Cartwrights los«, sagte sie, »dass ihr
immer die Letzten sein müsst?«
*
Fletcher blieb an der Tür stehen, bis er Miss Hudson nicht
länger sehen konnte. Dann schloss er sie bedächtig und nahm
das immer noch klingelnde Telefon ab.
»Sind Sie das, Herr Senator?«, verlangte der Polizeichef zu
wissen.
»Ja.«
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»Ist alles in Ordnung? Wir glaubten, Lärm zu hören, vielleicht
sogar einen Schuss.«
»Nein, es geht mir gut. Sind alle Kinder in Sicherheit?«
»Ja, wir haben alle einunddreißig«, erklärte der Polizeichef.
»Einschließlich des letzten Jungen?«
»Ja, er ist soeben von seinen Eltern in Empfang genommen
worden.«
»Und Miss Hudson?«
»Unterhält sich mit Sandra Mitchell von Eyewitness News. Sie
erzählt jedem, Sie seien eine Art
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