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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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und ging
    langsam auf Fletcher zu, die Waffe direkt auf ihn gerichtet. »In
    Wirklichkeit wiederholen Sie doch nur die Worte, die der
    Polizeichef Ihnen aufgetragen hat.«
    Fletcher krallte sich in die Seiten des Pults, wendete den Blick
    nicht von Billy ab. Wenn er es riskieren wollte, dann musste er
    Billy so nahe wie möglich an sich heranlassen. Er beugte sich
    leicht nach vorn, während er immer noch den Deckel des Pultes
    festhielt. Das Telefon neben Miss Hudson begann zu klingeln.
    Billy war jetzt nur noch einen Schritt entfernt, aber das Klingeln
    ließ ihn für den Bruchteil einer Sekunde den Kopf wenden. Das
    gab Fletcher die Chance, den Deckel des Pults in einer
    plötzlichen Bewegung hochzuklappen und ihn gegen Billys
    rechte Hand zu knallen. Billy verlor kurzzeitig das
    Gleichgewicht. Im Stolpern ließ er die Waffe fallen. Sie sahen
    beide zu, wie sie über den Boden flog und nur wenige

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    Zentimeter von Miss Hudson entfernt zum Liegen kam. Die
    Kinder schrien auf, als Miss Hudson sich auf die Knie fallen
    ließ, die Waffe packte und sie direkt auf Billy richtete.
    Billy richtete sich langsam auf und ging auf sie zu, während
    sie auf dem Boden kniete und die Waffe auf seine Brust richtete.
    »Sie werden doch nicht abdrücken wollen, oder, Miss Hudson?«
    Mit jedem Schritt, den Billy auf sie zuging, zitterte Miss
    Hudson stärker. Billy war nur noch dreißig Zentimeter von ihr
    entfernt, als sie die Augen schloss und den Abzug drückte. Man
    hörte ein Klicken. Billy sah auf, lächelte und sagte: »Keine
    Kugeln, Miss Hudson. Ich wollte nie jemand töten. Ich wollte
    nur, dass man mir zur Abwechslung einmal zuhört.«
    Fletcher glitt hinter dem Pult hervor, rannte zur Tür und riss
    sie auf.
    »Raus, raus«, brüllte er und machte mit der rechten Hand eine
    ausholende Bewegung in Richtung der entsetzten Kinder. Ein
    großes Mädchen mit langen Zöpfen stand auf, rannte auf die Tür
    zu und hinaus auf den Flur. Zwei weitere Kinder folgten dicht
    hinter ihr. Fletcher meinte, eine piepsende Stimme »Weiter,
    weiter!« rufen zu hören, während er die Tür aufhielt. Alle
    Kinder bis auf eines rannten auf ihn zu und verschwanden
    innerhalb weniger Augenblicke aus seinem Sichtfeld. Fletcher
    starrte in die Ecke auf das einzige verbliebene Kind. Der Junge
    stand langsam auf und ging nach vorn zur Tafel. Er beugte sich
    vor, nahm Miss Hudson an der Hand und führte sie zur Tür,
    ohne dabei auf Billy zu schauen. Als er die offene Tür erreichte,
    sagte er: »Danke, Herr Senator« und geleitete seine Lehrerin in
    den Flur.

    *

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    Lauter Jubel brauste auf, als das große Mädchen mit den langen
    schwarzen Zöpfen durch die Schultür gerannt kam.
    Scheinwerfer richteten sich auf sie und sie legte rasch eine Hand
    über die Augen, war unfähig, die Menschen, die ihr zujubelten,
    zu sehen. Eine Mutter brach aus der Menge aus, rannte über den
    Schulhof und nahm das Mädchen in die Arme. Zwei Jungen
    folgten dicht hinter der Kleinen. Nat legte einen Arm um Su
    Lings Schulter, hielt verzweifelt nach Luke Ausschau. Einige
    Augenblicke später kam eine größere Gruppe aus der Tür
    gerannt. Su Ling konnte die Tränen nicht zurückhalten, als sie
    erkannte, dass Luke nicht unter ihnen war.
    »Es kommt noch einer«, hörte sie einen Journalisten von den
    Vorabendnachrichten rufen, »zusammen mit der Lehrerin.«
    Su Lings Blick heftete sich auf die offene Tür. Sie beschrieb
    diese beiden Minuten später als die längsten ihres Lebens.
    Ein noch größerer Jubel brandete auf, als Miss Hudson in der
    Tür erschien, Luke fest an der Hand. Su Ling sah zu ihrem
    Ehemann auf, der vergeblich versuchte, die Tränen
    zurückzuhalten.
    »Was ist nur mit euch Cartwrights los«, sagte sie, »dass ihr
    immer die Letzten sein müsst?«

    *

    Fletcher blieb an der Tür stehen, bis er Miss Hudson nicht
    länger sehen konnte. Dann schloss er sie bedächtig und nahm
    das immer noch klingelnde Telefon ab.
    »Sind Sie das, Herr Senator?«, verlangte der Polizeichef zu
    wissen.
    »Ja.«

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    »Ist alles in Ordnung? Wir glaubten, Lärm zu hören, vielleicht
    sogar einen Schuss.«
    »Nein, es geht mir gut. Sind alle Kinder in Sicherheit?«
    »Ja, wir haben alle einunddreißig«, erklärte der Polizeichef.
    »Einschließlich des letzten Jungen?«
    »Ja, er ist soeben von seinen Eltern in Empfang genommen
    worden.«
    »Und Miss Hudson?«
    »Unterhält sich mit Sandra Mitchell von Eyewitness News. Sie
    erzählt jedem, Sie seien eine Art

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