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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Gesetz Amtsanklagen auseinander setzte. Martha und Annie
    drehten den Kopf, als Fletcher eintrat.
    »Ist bei der Parteisitzung etwas vorgefallen, worüber ich
    Bescheid wissen sollte?«, fragte Harry.
    »Ken Stratton wird zur nächsten Wahl nicht mehr antreten.«
    »Das überrascht mich nicht. Ellie ist schon geraume Zeit krank
    und sie ist das Einzige, was er mehr liebt als die Partei. Das
    könnte aber bedeuten, dass du zum Fraktionsführer gewählt
    wirst, wenn wir es erneut in den Senat schaffen.«
    »Was ist mit Jack Swales? Wird er nicht davon ausgehen, dass
    er ein Anrecht auf dieses Amt hat?«
    »In der Politik hat man auf gar nichts ein Anrecht«, erklärte
    Harry.
    »Jedenfalls wette ich, dass kein anderes Senatsmitglied ihn
    unterstützen wird. Und jetzt verschwende keine Zeit mehr. Ich
    weiß, du musst nach Washington zu deinem Treffen mit Al
    Brubaker. Ich will nur wissen, wann du zurückkommst.«
    »Gleich morgen früh«, sagte Fletcher. »Wir bleiben nur eine
    Nacht.«
    »Dann schau auf dem Rückweg vom Flughafen vorbei. Ich
    will Wort für Wort hören, warum Al dich zu sich bestellt hat.
    Grüß ihn von mir – er ist der beste Vorsitzende, den die Partei
    seit Jahren hat. Und frag ihn, ob er meinen Brief bekommen
    hat.«
    »Deinen Brief?«, wiederholte Fletcher.
    »Frag ihn einfach«, sagte Harry.

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    »Ich finde, er sieht schon viel besser aus«, verkündete
    Fletcher, als er und Annie zum Flughafen fuhren.
    »Finde ich auch«, erwiderte Annie. »Man hat Martha gesagt,
    dass sie ihn nächste Woche vielleicht schon nach Hause lassen,
    wenn – und nur wenn – er verspricht, es locker anzugehen.«
    »Versprechen wird er das bestimmt«, sagte Fletcher, »aber sei
    dankbar, dass die nächste Wahl erst in zehn Monaten ist.«
    Der Flug in die Hauptstadt hatte fünfzehn Minuten
    Verspätung, aber Fletcher hatte das einkalkuliert, darum war er
    bei der Landung zuversichtlich, dass ihnen genug Zeit blieb, um
    im Willard Hotel einzuchecken, zu duschen und um 20 Uhr in
    Georgetown zu sein.
    Das Taxi fuhr zehn Minuten nach sieben vor dem Hotel vor.
    Als Erstes fragte Fletcher den Portier, wie lange man mit dem
    Wagen nach Georgetown brauche.
    »Zehn, vielleicht fünfzehn Minuten«, erwiderte der
    Empfangschef.
    »Dann bestellen Sie bitte für 19 Uhr 45 ein Taxi für mich.«
    Annie duschte und schlüpfte in ein Cocktailkleid, während
    Fletcher im Zimmer auf und ab tigerte und alle paar Sekunden
    auf die Uhr sah. Er öffnete um 19 Uhr 51 die Taxitür für seine
    Frau.
    »Ich muss in« – er sah auf seine Armbanduhr – »neun Minuten
    in der N Street 3038 sein.«
    Der Taxifahrer fädelte sich durch den abendlichen Verkehr
    und brachte es fertig, zwei Minuten nach acht vor dem Haus des
    Parteivorsitzenden vorzufahren. Schließlich wusste er, wer ihn
    bezahlen würde.
    »Wie schön, Sie wiederzusehen, Fletcher«, sagte Al Brubaker,
    als er die Haustür öffnete. »Und Sie sind Annie, nicht wahr? Ich
    glaube, wir sind uns noch nie begegnet, aber natürlich weiß ich
    von Ihrer Arbeit für die Partei.«

    491
    »Die Partei?«, meinte Annie.
    »Sitzen Sie in Hartford nicht im Elternbeirat und im
    Krankenhauskomitee?«
    »Ja, schon«, wehrte Annie ab. »Aber das habe ich immer nur
    als Arbeit für das Gemeinwohl betrachtet.«
    »Genau wie Ihr Vater«, lächelte Al. »Wie geht es dem alten
    Heißsporn?«
    »Wir waren eben noch bei ihm«, erzählte Fletcher. »Er sieht
    schon viel besser aus und lässt Sie herzlich grüßen. Er wollte
    wissen, ob Sie seinen Brief erhalten haben.«
    »Ja, das habe ich. Er gibt wirklich nie auf, oder?«, erwiderte
    Brubaker grinsend. »Jetzt gehen wir am besten in die Bibliothek
    und ich mixe Ihnen einen Drink. Jenny sollte auch gleich nach
    unten kommen.«

    *

    »Wie geht es Ihrem Jungen?«
    »Danke, gut, Mr Goldblatz. Seine Abwesenheit erwies sich als
    eine Herzensangelegenheit.«
    »Wie alt ist er?«
    »Sechzehn.«
    »Das richtige Alter, um sich zu verlieben. Und nun, mein
    Sohn, haben Sie etwas zu beichten?«
    »Ja, Vater, nächste Woche um diese Zeit werde ich der
    Vorsitzende der größten Bank des Bundesstaates sein.«
    »Nächste Woche um diese Zeit sind Sie möglicherweise nicht
    einmal mehr Geschäftsführer einer der kleineren Banken im
    Bundesstaat.«

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    »Wie kommen Sie auf diese Idee?«, wollte Nat wissen.
    »Das, was Sie für einen brillanten Coup halten, könnte nach
    hinten losgehen, weil Sie sich nämlich finanziell übernommen
    haben.«
    »Es wird knapp

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