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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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sie schon die
    typischen Anfeuerungsrufe der Menge vor einem Spiel.
    Fletcher entdeckte Jimmy hinter einem geparkten Oldsmobile,
    auf dessen offener Kofferraumklappe weitaus üppigere
    Mahlzeiten standen als alles, was er in den letzten zwei Monaten
    gesehen hatte. Ein großer, eleganter Mann trat auf sie zu.
    »Hallo, ich bin Harry Gates.«
    Der Senator streckte seine Politikerhand aus und begrüßte
    Fletchers Eltern.
    Fletchers Vater ergriff die ausgestreckte Hand. »Guten Tag,
    Senator. Ich bin Robert Davenport und das ist meine Frau
    Ruth.«
    »Nennen Sie mich Harry. Das ist Martha, meine erste Frau.«
    Mrs Gates hieß beide willkommen. »Ich nenne sie meine erste
    Frau – na ja, so strengt sie sich mehr an.«
    »Möchten Sie einen Drink?«, fragte Martha, die über seinen
    Witz, den sie schon so oft gehört hatte, nicht mehr lachen
    konnte.
    »Dann aber hurtig«, meinte der Senator und sah auf seine Uhr.
    »Wir wollen ja vor dem Anpfiff auch noch essen. Darf ich
    Ihnen etwas anbieten, Ruth? Ihr Mann kann für sich selbst
    sorgen – ich rieche einen Republikaner schon auf hundert
    Schritte.«

    50
    »Ich fürchte, es ist noch viel schlimmer«, seufzte Ruth.
    »Sagen Sie mir nicht, dass er ein Taft-Mann ist, denn ich plane
    gerade, das in diesem Bundesstaat zu einem Kapitalverbrechen
    zu erklären.«
    Ruth nickte.
    »Fletcher, komm du zu mir und unterhalte dich mit mir, denn
    ich habe vor, deinen Vater zu ignorieren.«
    Fletcher fühlte sich von der Aufforderung geschmeichelt und
    fragte den Senator kurz darauf über die Arbeit der Legislative
    von Connecticut aus.
    »Andrew«, mahnte Ruth.
    »Fletcher, Mutter.«
    »Fletcher, denkst du nicht, der Senator würde sich gern über
    etwas anderes als Politik unterhalten?«
    »Nein, ist schon gut, Ruth«, versicherte Harry. »Die Wähler
    stellen mir nur selten so aufschlussreiche Fragen und außerdem
    hoffe ich, dass ein wenig davon auf Jimmy abfärbt.«
    Nach dem Essen spazierte die Gruppe schweigend zu den
    Tribünen und setzte sich nur wenige Augenblicke vor
    Spielbeginn. Die Plätze waren besser, als es sich ein Erstklässler
    jemals erträumen konnte, aber Senator Gates hatte seit seinem
    Abschluss ja auch kein einziges Spiel gegen Taft verpasst.
    Fletcher konnte seine Aufregung kaum zügeln, als sich die
    Zeiger der Uhr über der Anzeigetafel auf vierzehn Uhr
    zubewegten. Er starrte auf die gegenüberliegende Tribüne und
    wurde von den Schreien der Gegner begrüßt. »Gebt mir ein T,
    gebt mir ein A, gebt mir ein …«
    Und da verliebte er sich.

    *

    51

    Nats Blick heftete sich auf das Gesicht über dem Buchstaben A.
    »Nat ist der klügste Junge in unserer Klasse«, teilte Tom Nats
    Vater mit. Michael lächelte.
    »Aber nur gerade so«, ging Nat in die Defensive. »Vergiss
    nicht, dass ich Ralph Elliot nur um einen Punkt geschlagen
    habe.«
    »Ich frage mich, ob das der Sohn von Max Elliot ist«, sagte
    Nats Vater leise, fast zu sich selbst.
    »Wer ist Max Elliot?«
    »In meinem Geschäft nennt man jemanden wie ihn ein nicht
    akzeptables Risiko.«
    »Warum?«, wollte Nat wissen, aber sein Vater führte diese
    unverbindliche Erklärung nicht weiter aus und war erleichtert,
    als sein Sohn von den Cheerleadern abgelenkt wurde, die blaue
    und weiße Pompons an den Handgelenken trugen und ihren
    rituellen Kriegstanz aufführten. Nats Blick heftete sich auf das
    zweite Mädchen von links, das zu ihm hochzulächeln schien,
    obwohl ihm klar war, dass er für sie nur ein Fleck am hinteren
    Ende der Tribüne war.
    »Du bist gewachsen, wenn ich mich nicht irre«, sagte Nats
    Vater. Ihm fiel auf, dass die Hosenbeine seines Sohnes beinahe
    drei Zentimeter von dessen Schuhen entfernt waren. Er fragte
    sich, wie oft er ihm wohl neue Kleidung kaufen musste.
    »Tja, an dem Essen der Schule kann’s nicht liegen«, erklärte
    Tom, der immer noch der Kleinste in der Klasse war. Nat
    erwiderte nichts. Sein Blick blieb auf die Cheerleader gerichtet.
    »In welche von denen hast du dich verknallt?«, wollte Tom
    wissen und stieß seinen Freund mit dem Ellbogen an.
    »Wie bitte?«
    »Du hast mich schon verstanden.«

    52
    Nat drehte sich um, damit sein Vater die Antwort nicht hören
    konnte. »Die Zweite von links, mit dem A auf dem Sweater.«
    »Diane Coulter.« Es freute Tom, dass er ausnahmsweise
    einmal mehr wusste als sein Freund.
    »Woher kennst du ihren Namen?«
    »Sie ist Dan Coulters Schwester.«
    »Aber er ist der hässlichste Spieler im Team.« Nat war
    entsetzt. »Er

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