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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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eine
    Selbstsicherheit an sich, fast eine Überheblichkeit, die alle
    Jungen aufsehen ließ. Die Augen des Lehrers folgten dem neuen
    Schüler, als dieser auf den einzigen noch freien Stuhl glitt.
    »Name?«
    »Ralph Elliot.«
    »Das ist das letzte Mal, dass Sie sich zu meinem Unterricht
    verspäten, solange Sie an der Taft sind«, erklärte Mr Haskins. Er
    hielt kurz inne. »Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt,
    Elliot?«
    »Das haben Sie in der Tat.« Der Junge legte eine Pause ein,
    bevor er hinzufügte: »Sir.«
    Mr Haskins ließ seinen Blick über den Rest der Klasse
    schweifen.
    »Unsere erste Lektion dreht sich um die amerikanische
    Geschichte, wie ich Sie bereits vorwarnte, und das ist auch nur
    angemessen, wenn man bedenkt, dass diese Schule vom Bruder
    eines ehemaligen Präsidenten gegründet wurde.« Angesichts des
    Porträts von William H. Taft in der Eingangshalle und einer
    Statue seines Bruders im Innenhof wäre es selbst dem
    uninteressiertesten Schüler schwer gefallen, nicht darauf zu
    kommen.

    44
    »Wer war der erste Präsident der Vereinigten Staaten?«, fragte
    Mr Haskins. Alle Hände schossen hoch. Mr Haskins nickte
    einem Jungen in der ersten Reihe zu.
    »George Washington, Sir.«
    »Und der Zweite?«, wollte Haskins wissen. Weniger Hände
    gingen hoch und dieses Mal wurde Tom ausgewählt.
    »John Adams, Sir.«
    »Richtig. Und der Dritte?«
    Nur zwei Hände blieben oben, die von Nat und von dem
    Jungen, der sich verspätet hatte. Haskins wies auf Nat.
    »Thomas Jefferson, von 1800 bis 1808.«
    Mr Haskins nickte anerkennend, da der Junge auch noch die
    korrekten Daten gewusst hatte. »Und der Vierte?«
    »James Madison, von 1809 bis 1817«, antwortete Elliot.
    »Und der Fünfte, Cartwright?«
    »James Monroe, von 1817 bis 1825.«
    »Und der Sechste, Elliot?«
    »John Quincy Adams, von 1825 bis 1829.«
    »Und der Siebte, Cartwright?«
    Nat zermarterte sich das Hirn. »Ich kann mich nicht erinnern,
    Sir.«
    »Können Sie sich nicht erinnern, Cartwright, oder wissen Sie
    es einfach nicht?« Haskins schwieg kurz. »Das ist ein
    himmelweiter Unterschied«, fügte er hinzu. Er wandte sich
    wieder an Elliot.
    »William Henry Harrison, glaube ich, Sir.«
    »Nein, das war der neunte Präsident, Elliot. 1841. Aber er
    starb nur einen Monat nach seiner Amtseinführung an
    Lungenentzündung und mit ihm werden wir uns daher auch
    nicht lange beschäftigen«, fügte Haskins hinzu. »Sorgen Sie
    dafür, dass mir morgen jeder von Ihnen den Namen des neunten

    45
    Präsidenten nennen kann. Und jetzt zurück zu den
    Gründervätern. Sie sollten sich Notizen machen, da ich bis zur
    nächsten Stunde einen dreiseitigen Aufsatz über das Thema von
    Ihnen erwarte.«
    Noch vor dem Ende der Schulstunde hatte Nat drei Seiten
    dicht beschrieben, während Tom kaum auf eine Seite kam. Als
    sie am Ende der Stunde das Klassenzimmer verließen, stieß
    Elliot sie beim Hinausgehen zur Seite.
    »Der scheint mir ein würdiger Gegner zu sein«, bemerkte
    Tom.
    Nat sagte nichts dazu.
    Er konnte nicht wissen, dass Ralph Elliot und er für den Rest
    ihres Lebens Konkurrenten bleiben würden.

    46

7
    DAS JÄHRLICHE FOOTBALLSPIEL zwischen Hotchkiss und
    Taft war der sportliche Höhepunkt des Quartals. Da beide
    Teams in dieser Saison noch ungeschlagen waren, wurde über
    kaum
    etwas
    anderes
    gesprochen,
    kaum
    dass
    die
    Zwischenprüfungen vorüber waren – und bei den
    Sportbegeisterten auch schon lange vor den Zwischenprüfungen.
    Fletcher ließ sich von der Begeisterung mitreißen und nannte
    in seinem wöchentlichen Brief an seine Mutter jedes einzelne
    Mitglied des Teams beim Namen, obwohl er wusste, dass sie
    keine Ahnung hatte, wer die Jungen waren.
    Das Spiel sollte am letzten Samstag im Oktober stattfinden
    und sofort nach dem Schlusspfiff würden alle Internatsschüler
    den Rest des Wochenendes frei bekommen sowie einen
    zusätzlichen Tag, falls sie gewinnen sollten.
    Am Montag vor dem Spiel hatte Fletchers Klasse die ersten
    Zwischenprüfungen, jedoch erst, nachdem der Direktor bei der
    morgendlichen Andacht verkündet hatte, dass das »Leben aus
    einer Reihe von Prüfungen und Tests besteht, darum gibt es sie
    auch in Hotchkiss zu jedem Quartal«.
    Am Dienstagabend rief Fletcher seine Mutter an und berichtete
    ihr, dass er glaube, sich gut geschlagen zu haben.
    Am Mittwoch sagte er zu Jimmy, dass er sich da nicht mehr so
    sicher sei.
    Am Donnerstag schlug er alles nach, was er nicht gewusst
    hatte, und fragte

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