Die Kandidaten
Maschinerie verfügte. Das
war niemandem klarer als Tom und Jimmy, aber sie wussten
nicht, was sie nicht schon getan oder vorbereitet hatten, und man
konnte nur mutmaßen, was in letzter Minute noch alles schief
laufen mochte.
Für Nat war der Wahltag eine verschwommene Erinnerung aus
Flughäfen und Hauptstraßen, da er versuchte, jede Stadt mit
eigenem Flughafen zu besuchen, bevor um 20 Uhr die
Wahllokale schlossen. Kaum war sein Jet gelandet, rannte er
zum zweiten Fahrzeug in der wartenden Wagenkolonne und mit
siebzig Meilen pro Stunde ging es dann zur Stadtgrenze, wo er
auf zehn Meilen pro Stunde verlangsamen ließ und allen
zuwinkte, die auch nur das geringste Interesse zeigten.
Fletcher verbrachte den Wahlmorgen in Hartford, wo er
versuchte, sich die Unterstützung seiner Stammwähler zu
sichern, bevor er mit dem Hubschrauber in die am dichtesten
bevölkerten Hochburgen der Demokraten flog. Beide Männer
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landeten kurz nach Schließung der Wahllokale auf Hartfords
Brainard Airport.
Normalerweise sind die Kandidaten unter solchen Umständen
bemüht, jeden Kontakt mit dem Rivalen zu vermeiden, aber als
sich die beiden Teams auf der Rollbahn entdeckten, stürmten die
Kandidaten wie Ritter bei einem Turnier direkt aufeinander zu.
»Herr Senator«, rief Nat, »ich möchte Sie gleich morgen früh
sprechen, da ich mehrere Veränderungen durchzuführen plane,
bevor ich mich in der Lage sehe, Ihren Vorschlag zum
Bildungsgesetz zu unterzeichnen.«
»Der Vorschlag wird morgen um diese Zeit bereits Gesetz
sein«, erwiderte Fletcher. »Meine erste Amtshandlung als
Gouverneur.«
Beide Männer wussten, dass ihre engsten Berater sich abseits
hielten, um ihnen eine Unterhaltung unter vier Augen zu
ermöglichen, und ihnen war klar, dass ihr Schlagabtausch
keinen Sinn hatte, wenn es kein Publikum gab.
»Wie geht es Lucy?«, fragte Nat. »Ich hoffe, ihr Problem hat
sich lösen können?«
»Woher weißt du das?«, fragte Fletcher.
»Jemand aus meinem Team hat vor zwei Wochen eine
Information zugespielt bekommen. Ich habe klargestellt, falls er
das Thema noch einmal zur Sprache bringen sollte, gehört er
nicht mehr zu meinem Team.«
»Ich danke dir«, sagte Fletcher. »Ich habe es Annie immer
noch nicht gesagt.« Er schwieg kurz. »Lucy hat ein paar Tage in
New York bei Logan Fitzgerald verbracht und ist dann
zurückgekehrt, um mir beim Wahlkampf zu helfen.«
»Ich wünschte, ich hätte sie aufwachsen sehen, wie jeder
andere Onkel auch. Ich hätte sehr gern eine Tochter gehabt.«
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»Meistens würde sie mich gern für dich eintauschen«, meinte
Fletcher. »Ich musste sogar ihr Taschengeld erhöhen, damit sie
mich nicht ständig daran erinnert, wie wunderbar du bist.«
»Ich habe dir das nie gesagt«, erzählte Nat. »Aber nachdem du
dich dem Geiselnehmer in Miss Hudsons Klasse in der
Grundschule von Hartford gestellt hattest, hat sich Luke ein
Foto von dir an die Wand seines Schlafzimmers gehängt und es
nie abgenommen. Also grüße bitte meine Nichte von mir.«
»Das werde ich, aber lass dich warnen: Wenn du gewinnst,
wird sie das College für ein Jahr aufschieben und sich als
Praktikantin in deinem Büro bewerben. Und sie hat bereits
durchblicken lassen, dass sie dagegen nicht zur Verfügung
stehen wird, falls man ihren Vater zum Gouverneur wählt.«
»Dann freue ich mich darauf, sie in meinem Team begrüßen
zu dürfen«, sagte Nat. Einer ihrer Assistenten tauchte auf und
deutete an, es sei wohl Zeit, dass sie weiterfuhren.
Fletcher lächelte. »Wie willst du heute Nacht vorgehen?«
»Wenn einer von uns bis Mitternacht klar in Führung liegt,
wird der andere anrufen und seine Wahlniederlage
eingestehen?«
»Soll mir recht sein«, erwiderte Fletcher. »Du kennst ja meine
private Telefonnummer.«
»Ich erwarte deinen Anruf, Herr Senator«, sagte Nat.
Die beiden Kandidaten schüttelten sich auf dem Platz vor dem
Flughafen die Hand und ihre Wagenkolonnen entfernten sich in
unterschiedliche Richtungen.
Zwei Gruppen von Staatspolizisten folgten den beiden
Kandidaten nach Hause. Ihre Anweisungen waren eindeutig.
Wenn euer Mann gewinnt, beschützt ihr den neuen Gouverneur.
Wenn er verliert, bekommt ihr das Wochenende frei.
Keine der beiden Gruppen kam in den Genuss eines freien
Wochenendes.
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NAT STIEG IN DEN WAGEN und schaltete sofort das Radio
ein. Die ersten Hochrechnungen zeigten deutlich, dass Bill
Clinton im nächsten Januar ins Weiße
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