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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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wollte.«
    »Robert Davenport, ich möchte dir hiermit mitteilen …«
    »Ruth, hast du vergessen, wie oft ich dich gebeten habe, mich
    zu heiraten, bevor du endlich Ja gesagt hast? Ich habe sogar
    versucht, dich zu schwängern.«
    »Das hast du mir nie gesagt.« Ruth sah ihren Mann an.

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    »Offenbar hast du vergessen, wie lange es dauerte, bevor
    Fletcher endlich auf die Welt kam.«
    Ruth sah wieder auf ihre Schwiegertochter. »Lass uns hoffen,
    dass sie nicht dasselbe Problem haben wird.«
    »Es gibt keinerlei Grund für eine solche Annahme«,
    versicherte Robert. »Es ist ja nicht Fletcher, der ein Kind zur
    Welt bringen muss. Und ich wette«, fuhr er fort, »dass Fletcher
    ebenso wie ich den Rest seines Lebens keine andere Frau
    ansehen wird.«
    »Du hast keine andere Frau angesehen, seit wir verheiratet
    sind?«, fragte Ruth, nachdem sie zwei weiteren Gästen die Hand
    geschüttelt hatte.
    »Nein.« Robert nahm noch einen Schluck Champagner. »Ich
    habe mit ein paar von ihnen geschlafen, aber angesehen habe ich
    sie nie.«
    »Robert, wie viel hast du getrunken?«
    »Ich habe nicht gezählt«, gab Robert zu, als Jimmy sich zu
    ihnen gesellte.
    »Worüber lachen Sie beide, Mr Davenport?«
    »Ich habe Ruth gerade von meinen vielen Eroberungen
    erzählt, aber sie weigert sich, mir zu glauben. Sag mir, Jimmy,
    was möchtest du gern tun, nachdem du jetzt deinen Abschluss
    hast?«
    »Ich möchte mit Fletcher zusammen Jura studieren. Es wird
    wahrscheinlich anstrengend, aber mit Ihrem Sohn bei Tag und
    Joanna bei Nacht könnte ich es vielleicht gerade so schaffen. Sie
    müssen sehr stolz auf ihn sein«, meinte Jimmy.
    » Magna cum laude und Präsident der Studentenschaft«, sagte
    Robert. »Und wie stolz wir sind!« Er streckte sein leeres Glas
    einem vorübereilenden Kellner entgegen.
    »Du bist betrunken.« Ruth versuchte, nicht zu lächeln.
    »Du hast wie immer Recht, mein Liebling, aber das wird mich

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    nicht davon abhalten, ungeheuer stolz auf meinen einzigen Sohn
    zu sein.«
    »Ohne Jimmys Hilfe wäre er niemals Präsident geworden«,
    erklärte Ruth überzeugt.
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Mrs Davenport, aber vergessen
    Sie nicht, dass Fletcher einen überwältigenden Wahlsieg
    errungen hat.«
    »Erst, nachdem du Tom … wie immer er heißen mag … davon
    überzeugt hast, zurückzutreten und Fletchers Kandidatur zu
    unterstützen.«
    »Das mag geholfen haben, aber Fletcher hat die
    Veränderungen in Gang gesetzt, die eine ganze Generation von
    Yalies beeinflussen wird«, hielt Jimmy dagegen, als Annie zu
    ihnen trat. »Hallo, Babyschwester.«
    »Wenn ich die Vorstandsvorsitzende von General Motors bin,
    wirst du mich dann immer noch mit diesem dämlichen
    Spitznamen bedenken?«
    »Aber natürlich«, sagte Jimmy, »und darüber hinaus werde ich
    dann auch keine Cadillacs mehr fahren.«
    Annie wollte ihm gerade einen Hieb versetzen, als der Maître
    verkündete, es sei an der Zeit, den Kuchen anzuschneiden.
    Ruth legte einen Arm um ihre Schwiegertochter. »Achte gar
    nicht auf deinen Bruder. Sobald du deinen Abschluss hast, wird
    ihn das schon auf den ihm gebührenden Platz verweisen.«
    »Ich will meinem Bruder ja gar nichts beweisen«, sagte Annie.
    »Es war immer Ihr Sohn, der das Tempo vorgegeben hat.«
    »Dann müssen Sie ihn auch schlagen«, riet Ruth.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das will«, meinte Annie.
    »Wissen Sie, er redet davon, in die Politik zu gehen, sobald er
    sein Jurastudium abgeschlossen hat.«
    »Das sollte dich nicht von einer eigenen Karriere abhalten.«
    »Das wird es auch nicht, aber ich bin nicht zu stolz, um ein

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    paar Opfer zu bringen, wenn ihm das hilft, seine ehrgeizigen
    Ziele zu erreichen.«
    »Aber du hast das Recht auf eine eigene Karriere«, beharrte
    Ruth.
    »Warum?«, wollte Annie wissen. »Weil es plötzlich Mode ist?
    Vielleicht bin ich nicht wie Joanna«, sie warf einen Blick auf
    ihre Schwägerin, »aber ich weiß, was ich will, Ruth, und ich tue
    alles, was nötig ist, um es zu bekommen.«
    »Und was willst du?«, fragte Ruth leise.
    »Den Mann unterstützen, den ich für den Rest meines Lebens
    lieben werde, seine Kinder großziehen und mich an seinem
    Erfolg freuen. All das könnte sich angesichts des Drucks der
    Siebziger als viel schwieriger erweisen als ein magna cum laude
    von Vassar.« Annie nahm ein silbernes Messer mit
    Elfenbeingriff. »Wissen Sie, vermutlich wird es im
    einundzwanzigsten Jahrhundert sehr viel weniger Goldene
    Hochzeiten

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