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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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geben als im zwanzigsten.«
    »Du bist ein Glückspilz, Fletcher«, sagte seine Mutter, als
    Annie das Messer an den Kuchen legte.
    »Das wusste ich schon, bevor die Spange von ihren Zähnen
    kam«, meinte Fletcher.
    Annie reichte Joanna das Messer. »Wünsch dir was«, flüsterte
    Jimmy.
    »Das habe ich bereits, junger Mann«, erwiderte sie. »Und
    darüber hinaus ist der Wunsch auch längst schon erfüllt
    worden.«
    »Ah, du sprichst von dem Privileg, mit mir verheiratet zu
    sein?«
    »Gütiger Himmel, nein. Es ist etwas viel Bedeutsameres.«
    »Was könnte bedeutsamer sein als das?«
    »Die Tatsache, dass wir ein Baby bekommen.«
    Jimmy riss seine Frau in die Arme. »Wann ist das passiert?«

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    »Der genaue Zeitpunkt ist mir nicht bekannt, aber ich habe die
    Pille abgesetzt, sobald ich davon überzeugt war, dass du den
    Abschluss machst.«
    »Das ist wunderbar. Komm schon, wir teilen unseren Gästen
    diese Neuigkeit mit.«
    »Wenn du auch nur ein Wort sagst, ramme ich dieses Messer
    in dich anstatt in den Kuchen. Denk daran, ich wusste immer, es
    ist ein Fehler, einen Erstsemestler mit roten Haaren zu heiraten.«
    »Ich wette, das Baby wird auch rothaarig.«
    »Sei dir da mal nicht zu sicher, junger Mann, denn wenn du
    das jemand erzählst, werde ich das Gerücht verbreiten, dass ich
    mir nicht sicher bin, wer der Vater ist.«
    »Meine Damen und Herren«, rief Jimmy und seine Frau hob
    das Messer. »Ich muss Ihnen etwas mitteilen.« Es wurde still im
    Raum.
    »Joanna und ich bekommen ein Kind.« Die Stille dauerte
    einen Moment an, dann brachen fünfhundert Gäste spontan in
    Applaus aus.
    »Du bist tot, junger Mann.« Joanna stieß das Messer in den
    Kuchen.
    »Das war mir in dem Moment klar, als ich dich traf, Mrs
    Gates, aber ich denke, wir sollten mindestens erst drei Kinder
    haben, bevor du mich umbringst.«
    »Nun, Senator, Sie werden also Großvater«, sagte Ruth. »Ich
    gratuliere. Ich kann es kaum erwarten, Großmutter zu werden,
    obwohl es vermutlich noch etwas dauern wird, bis Annie ihr
    erstes Kind bekommt.«
    »Sie denkt frühestens nach ihrem Abschluss darüber nach,
    möchte ich wetten«, stimmte Harry Gates ihr zu, »vor allem
    wenn sie herausfindet, was ich für Fletcher geplant habe.«
    »Wäre es nicht denkbar, dass Fletcher Ihren Plänen nicht
    folgen möchte?«, deutete Ruth an.

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    »Nicht solange Jimmy und ich ihm weiterhin das Gefühl
    vermitteln, es sei ursprünglich seine Idee gewesen.«
    »Glauben Sie nicht, dass er mittlerweile herausgefunden hat,
    wie Sie vorzugehen pflegen?«
    »Das hat er schon an dem Tag, als ich ihn vor beinahe einem
    Jahrzehnt bei dem Spiel Hotchkiss gegen Taft zum ersten Mal
    traf. Ich wusste damals schon, dass er es einmal sehr viel weiter
    bringen würde als ich.«
    Der Senator legte einen Arm um Ruth. »Es gibt allerdings eine
    Sache, bei der ich Ihre Hilfe brauche.«
    »Und das wäre?«, fragte Ruth.
    »Ich glaube, Fletcher hat sich noch nicht entschieden, ob er
    Republikaner oder Demokrat sein möchte, und da ich weiß, wie
    nachdrücklich Ihr Ehemann …«
    »Sind das nicht tolle Nachrichten von Joanna?«, sagte
    unterdessen Fletcher zu seiner Schwiegermutter.
    »Oh ja«, antwortete Martha. »Harry zählt schon die
    zusätzlichen Stimmen, die er bekommen wird, sobald er
    Großvater ist.«
    »Was macht ihn da so sicher?«, fragte Fletcher.
    »Ältere Mitbürger sind die am schnellsten wachsende
    Bevölkerungsgruppe unter den Wählern, also muss es
    mindestens einen Prozentpunkt wert sein, wenn die Wähler
    sehen, wie Harry einen Kinderwagen schiebt.«
    »Und wenn Annie und ich ein Kind bekommen, ist das einen
    weiteren Prozentpunkt wert?«
    »Aber nein«, wehrte Martha ab. »Es kommt immer auf das
    richtige Timing an. Vergiss also bitte nicht, dass Harry sich in
    zwei Jahren der Wiederwahl stellen wird.«
    »Glauben Sie, wir sollten die Geburt unseres ersten Kindes so
    planen, dass sie rein zufällig mit dem Datum von Harrys
    nächster Wahl zusammenfällt?«

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    »Du wärst überrascht, wie viele Politiker das tun«, erwiderte
    Martha.
    »Gratuliere, Joanna«, sagte der Senator und umarmte seine
    Schwiegertochter.
    »Ob Ihr Sohn wohl jemals lernen wird, ein Geheimnis zu
    bewahren?«, zischelte Joanna und zog das Messer aus dem
    Kuchen.
    »Nein, nicht wenn es ein Geheimnis ist, das seine Freunde
    glücklich macht«, gab der Senator zu, »aber wenn er glaubt,
    damit jemandem zu schaden, den er liebt, würde er das
    Geheimnis mit ins Grab

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