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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Kaffee,
    Dan«, bat er. »Und dazu vielleicht ein paar Donuts.« Er sah zu
    Nat hinüber. »Sie wollen wirklich keinen Kaffee?«
    »Das macht Ihnen Spaß, nicht wahr, Sir?«, sagte Nat mit
    einem Lächeln.
    »Um ehrlich zu sein, ja«, antwortete der Colonel. »Sehen Sie,
    es dauerte mehrere Wochen, bis ich Washington dazu bringen
    konnte, meinen Vorschlag abzusegnen, darum werden Sie es mir
    hoffentlich nachsehen, wenn ich noch ein paar Minuten lang in
    meinem Vergnügen schwelge.«
    Nat lächelte gequält und lehnte sich zurück.
    »Es hat den Anschein, dass Ihnen mehrere Möglichkeiten
    offen stehen, aber die meisten sind meiner Ansicht nach eine
    absolute Zeitverschwendung. Sie könnten beispielsweise
    aufgrund einer im Kampfeinsatz erlittenen Verletzung um
    Entlassung nachsuchen.
    Wenn wir diesen Weg weiterverfolgen, enden Sie mit einer
    winzigen Rente und sind in etwa sechs Monaten draußen – nach
    Ihrem Einsatz als Versorgungsoffizier muss ich Ihnen ja nicht
    sagen, wie lange der Papierkram dauern würde. Sie könnten
    natürlich auch, wie angedacht, hier in der Akademie eingesetzt
    werden, aber will ich wirklich einen Krüppel in meinem Team?«

    169
    Der Colonel grinste. Sein Adjutant betrat den Raum mit einem
    Tablett dampfend heißen Kaffees und zwei Tassen.
    »Andererseits könnten Sie auch einen Posten in einer
    freundlicheren Umgebung antreten, beispielsweise in Honolulu,
    aber ich nehme nicht an, dass Sie so weit gehen würden, nur um
    sich eine Tänzerin zu angeln. Bei allem, was ich bisher
    angeboten habe«, Tremlett sah wieder in Nats Akte, »müssten
    Sie noch ein weiteres Jahr die Hacken zusammenschlagen.
    Darum will ich Ihnen jetzt eine Frage stellen, Nat. Was hatten
    Sie nach Beendigung Ihrer beiden Jahre eigentlich vor?«
    »Ich wollte an die Universität zurück, Sir, und mein Studium
    wieder aufnehmen.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte der Colonel, »darum
    werden Sie genau das tun.«
    »Aber das neue Semester fängt schon in der kommenden
    Woche an«, warf Nat ein, »und wie Sie bereits erwähnten,
    würde allein der Papierkram …«
    »Nicht, wenn Sie sich für weitere sechs Jahre verpflichten,
    dann könnte sich der Papierkram überraschend schnell erledigen
    lassen.«
    »Mich für weitere sechs Jahre verpflichten?«, wiederholte Nat
    ungläubig. »Ich hoffte, die Armee verlassen zu können, nicht in
    ihr alt zu werden.«
    »Sie werden die Armee ja verlassen«, bestätigte der Colonel,
    »aber erst, wenn Sie sich auf sechs Jahre verpflichtet haben.
    Sehen Sie, Nat, mit Ihren Qualifikationen können Sie sich sofort
    für jeden Studiengang bewerben« – er stand auf und tigerte
    durch den Raum – »und außerdem würde die Armee dafür
    bezahlen.«
    »Aber ich habe bereits ein Stipendium«, rief Nat seinem
    kommandierenden Offizier in Erinnerung.
    »Dessen bin ich mir bewusst, das steht alles hier drin.« Der
    Colonel warf einen Blick auf die aufgeschlagene Akte. »Aber

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    die Universität bietet Ihnen nicht zusätzlich das Gehalt eines
    Captains.«
    »Ich würde dafür bezahlt, an die Uni zu gehen?«, fragte Nat.
    »Ja, Sie würden das volle Gehalt eines Captains bekommen,
    dazu eine Beihilfe für Ihren Posten im Ausland.«
    »Ein Posten im Ausland? Aber ich bewerbe mich nicht um
    einen Studienplatz an der Universität von Vietnam – ich will
    zurück zur UConn und dann nach Yale.«
    »Das sollen Sie ja auch, aber die Vorschriften besagen, dass
    Ihre Bewerbung um einen Studienplatz, wenn Sie im Ausland in
    einem Kriegsgebiet gedient haben – und auch nur dann – ich
    zitiere« – der Colonel blätterte eine Seite in der Akte um –,
    » denselben Status erhält wie Ihr letzter Posten. Ich habe
    beschlossen, Anwälte ab sofort zu lieben.« Der Colonel sah auf.
    »Ob Sie es glauben oder nicht, denen ist noch was Besseres
    eingefallen.« Tremlett nippte an seinem Kaffee, während Nat
    stumm blieb. »Sie werden nicht nur Ihr volles Gehalt als Captain
    und dazu eine Auslandsbeihilfe bekommen«, fuhr der Colonel
    fort, »aufgrund Ihrer Verletzung werden Sie am Ende der sechs
    Jahre automatisch entlassen und dann die Rente eines Captains
    erhalten.«
    »Wie hat es diese Regelung nur durch den Kongress
    geschafft?«, fragte Nat.
    »Vermutlich konnte sich niemand vorstellen, dass sich jemals
    jemand in allen vier Kategorien gleichzeitig qualifizieren
    würde«, meinte der Colonel.
    »Es muss einen Haken geben«, meinte Nat.
    »Ja, den gibt es«, bestätigte der Colonel ernst, »denn

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