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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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sogar der
    Kongress muss an seine Rückendeckung denken.« Wieder
    machte sich Nat nicht die Mühe, ihn mit einer Zwischenfrage
    aufzuhalten.

    171
    »Zum einen müssen Sie jedes Jahr zwei Wochen
    Intensivtraining in Fort Benning absolvieren, um sich wieder auf
    Zack zu bringen.«
    »Das würde mir sogar gefallen«, sagte Nat.
    »Nach Ablauf der sechs Jahre«, fuhr der Colonel fort und
    ignorierte die Unterbrechung, »werden Sie bis zu Ihrem
    fünfundvierzigsten Geburtstag auf der Liste der aktiven
    Reservisten geführt, darum könnten Sie im Falle eines weiteren
    Krieges erneut eingezogen werden.«
    »Das ist alles?«, fragte Nat ungläubig.
    »Das ist alles«, wiederholte der Colonel.
    »Was muss ich als Nächstes tun?«
    »Alle sechs Dokumente unterschreiben, die die Anwälte
    vorbereitet haben, und schon haben wir Sie nächste Woche um
    diese Zeit wieder an der University of Connecticut. Übrigens
    habe ich bereits mit dem Rektor gesprochen und er hat mir
    gesagt, er freue sich schon darauf, Sie nächsten Montag zu
    sehen. Er bat mich, Ihnen auszurichten, dass die erste Vorlesung
    um neun Uhr beginnt. Kommt mir reichlich spät vor«, fügte er
    hinzu.
    »Sie wussten, wie ich darauf reagieren würde, nicht wahr?«,
    fragte Nat.
    »Tja, ich gebe es zu. Ich dachte mir, Sie würden es für die
    bessere Alternative halten, als mir in den nächsten zwölf
    Monaten meinen Kaffee zu brühen. Sind Sie übrigens sicher,
    dass Sie nicht doch eine Tasse wollen?«, fragte der Colonel und
    goss sich eine zweite Tasse ein.

    *

    172
    »Wollen Sie diese Frau zu Ihrer rechtlich angetrauten Gattin
    nehmen?«, intonierte der Bischof von Connecticut.
    »Ja, ich will«, sagte Jimmy.
    »Wollen Sie diesen Mann zu Ihrem rechtlich angetrauten
    Gatten nehmen?«
    »Ja, ich will«, sagte Joanna.
    »Wollen Sie diese Frau zu Ihrer rechtlich angetrauten Gattin
    nehmen?«, wiederholte der Bischof.
    »Ja, ich will«, sagte Fletcher.
    »Wollen Sie diesen Mann zu Ihrem rechtlich angetrauten
    Gatten nehmen?«
    »Ja, ich will«, sagte Annie.
    Doppelhochzeiten kamen in Hartford nur selten vor und der
    Bischof musste gestehen, dass es die erste war, die er selbst
    jemals durchgeführt hatte.
    Senator Gates hatte eine endlose Reihe von Gratulanten vor
    sich und lächelte jedem neuen Gast zu. Er kannte sie fast alle.
    Schließlich waren es seine beiden Kinder, die am selben Tag
    heirateten.
    »Wer hätte gedacht, dass Jimmy einmal das klügste Mädchen
    der Klasse ehelichen würde?«, meinte Harry stolz.
    »Warum auch nicht?«, sagte Martha. »Du hast das ja auch
    getan. Und vergiss nicht, dank Joanna hat er cum laude
    abgeschlossen.«
    »Wir schneiden den Kuchen an, sobald alle an den Tischen
    sitzen«, verkündete der Maître. »Ich brauche die Bräute und die
    Bräutigame vor dem Kuchen und die Eltern hinter dem Kuchen,
    wenn die Fotos geschossen werden.«
    »Sie müssen meinen Mann nicht erst in Position stellen«, sagte
    Martha Gates. »Sobald ein Blitzlicht aufflammt, baut er sich
    binnen Sekunden vor der Kamera auf – das ist eine
    Berufskrankheit.«

    173
    »Wie Recht sie doch hat«, gab der Senator zu. Er wandte seine
    Aufmerksamkeit Ruth Davenport zu, die versonnen auf ihre
    Schwiegertochter blickte.
    »Ich frage mich manchmal, ob sie nicht ein wenig zu jung
    sind.«
    »Sie ist zwanzig«, sagte der Senator. »Martha und ich haben
    auch geheiratet, als sie zwanzig war.«
    »Aber Annie hat noch nicht einmal ihren Abschluss.«
    »Ist das denn wichtig? Sie sind seit sechs Jahren zusammen.«
    Der Senator begrüßte einen weiteren Gast.
    »Manchmal wünschte ich …«, fing Ruth an.
    »Was wünschst du dir manchmal?«, wollte Robert wissen, der
    neben seiner Frau stand.
    Ruth drehte sich zur Seite, damit der Senator sie nicht hören
    konnte. »Niemand könnte Annie mehr lieben als ich, aber
    manchmal wünschte ich … na ja«, sie zögerte, »ich wünschte,
    sie hätten sich beide öfter mit anderen Leuten getroffen.«
    »Fletcher trifft viele andere Mädchen. Er will nur nicht mit
    ihnen ausgehen. Und davon abgesehen«, sagte Robert und ließ
    sich sein Champagnerglas neu auffüllen, »wie oft bin ich mit dir
    schon zum Einkaufen gegangen und dann hast du am Ende doch
    das Kleid gekauft, das du als Erstes gesehen hast.«
    »Das hat mich nicht davon abgehalten, mir mehrere andere
    Männer anzuschauen, bevor ich mich für dich entschieden
    habe«, widersprach Ruth.
    »Ja, aber das war etwas anderes, weil dich keiner der anderen
    haben

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